Auch Journalisten angegriffen Polizei ermittelt in 33 Fällen nach Frauentag-Demos

Zwei Demos anlässlich des Weltfrauentages in Berlin hatten auch einen Bezug zum Gaza-Krieg. Dabei soll es zu Ausschreitungen gekommen sein.
Nach Demonstrationen zum Weltfrauentag in Berlin ermittelt die Polizei in mehr als 30 Fällen. Insgesamt seien 33 Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Polizei in einer Bilanz am Sonntag mit. Zwei Demos anlässlich des Frauentages am Samstag hätten in Bezug zum Nahost-Konflikt gestanden.
Ermittelt werde etwa wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Gefangenenbefreiung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen.
Angriffe auf Journalisten
Sieben Beamte seien verletzt worden, sie hätten aber ihren Dienst fortsetzen können. Auch Journalisten sollen angegriffen worden sein. Beamte nahmen 28 Menschen fest, hieß es.
Bei einer Versammlung mit dem Titel "Internationaler feministischer Kampftag" am Oranienplatz wurden laut Polizeiangaben israelfeindliche Sprechchöre angestimmt. Zudem hätten Teilnehmer mit Regenschirmen die Sicht auf einen propalästinensischen Block versperrt. Polizisten seien teils mit Flaschen, Tritten und Faustschlägen angegriffen worden. Beamte wendeten daraufhin "wiederholt körperlichen Zwang an", hieß in der Bilanz weiter.
Tumult rund um Feuerwache in Kreuzberg: "Gezielte Faustschläge"
Als sich die Demo weiterbewegte, hätten Polizisten zwei Frauen bemerkt, die strafbare Parolen gerufen haben sollen. Andere Teilnehmer hätten versucht, deren Festnahme zu verhindern. Um die Identitäten der Frauen festzustellen, seien sie in die Fahrzeughalle einer Feuerwache in Kreuzberg gebracht worden.
"Mehr als 100 Personen versuchten daraufhin immer wieder, in Richtung der Feuerwache zu gelangen", teilte die Polizei mit. Sie hätten sich mit ihren Armen untergehakt. Weil sie Beamte "massiv körperlich" bedrängt hätten, habe die Polizei "Zwangsmaßnahmen in Form von Schieben und Drücken" angewendet sowie "selektiv gezielte Faustschläge, Tritte und Pfefferspray".
Auf Social Media wurde ein Video mehrfach geteilt, in dem das Vorgehen zu sehen ist und kritisiert wird. Der Polizei ist der Clip laut Angaben eines Sprechers bekannt. Immer wieder kommt es in Berlin zu Ausschreitungen und strafbaren Parolen bei Protesten zum Gaza-Krieg.
- Nachrichtenagentur dpa