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Rolling Stones in Berlin: Als die Fans einst die Waldbühne zerlegten


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Verletzte und Festnahmen
Skandalauftritt der Stones: Als Berliner Fans die Waldbühne zerlegten


Aktualisiert am 03.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Rolling Stones beim Konzert auf der Waldbühne 1965: Nach kurzer Zeit stürmten die Fans die Bühne.Vergrößern des Bildes
Die Rolling Stones beim Konzert auf der Waldbühne 1965: Nach kurzer Zeit stürmten die Fans die Bühne. (Quelle: imago stock&people)
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Die Rolling Stones treten in der Berliner Waldbühne auf. 1965 taten sie das schon einmal. Damals eskalierte das Konzert so, dass die Band abbrach.

Am Mittwochabend spielen die Rolling Stones das lang erwartete Abschlusskonzert ihrer "SIXTIES"-Tour in der Berliner Waldbühne. Anlass der Tour ist das sechzigjährige Bestehen der legendären Band um Mick Jagger, Keith Richards und Ron Wood. Fast ebenso lange her ist das erste Stones-Konzert in der Waldbühne. Der Auftritt 1965 lief aber derart aus dem Ruder, dass dabei etliche Menschen verletzt wurden.

Schon damals waren die Stones Weltstars – und Teenie-Idole. Jagger und Richards waren Anfang 20. Die damalige Tour wurde vom Jugendmagazin "Bravo" mitveranstaltet. "Die 'Stein'-Lawine rollt" titelte die Zeitschrift.

Rolling Stones in Berlin: 1965 flogen vor dem Konzert Eier und Äpfel

20.000 vorwiegend junge Fans kamen zum Konzert am 15. September 1965 in die Waldbühne. Rolling-Stones-Hören war damals noch kein Mainstream, sondern galt als, wild, verwegen und rebellisch.

Und diesem Ruf wurden die Zuschauer gerecht. Schon vor dem Konzert flogen Eier und Äpfel auf die Bühne, weil dem Publikum das Vorprogramm mit anderen Musikern zu lange dauerte. Etwa 250 Fans ohne Tickets kämpften sich an Sperren und Polizei vorbei aufs Gelände.

Mick Jagger und Co müssen vor den Fans von der Waldbühne fliehen

Als die Stones dann endlich auftraten, eskalierte die Lage. Euphorisch stürmten die Fans die Bühne. Polizei und Sicherheitskräfte waren dem Ansturm trotz Gummiknüppeln nicht gewachsen. Nach nur vier Songs flüchtete die Band deshalb und kam trotz lautstarken Zugabe-Forderungen nicht mehr zurück.

Was dann passierte, beschrieb die "B.Z" so: "Alles, was die entfesselte Meute in die Hände bekam, wurde kurz und klein geschlagen. Zwei Stunden lang kämpften 369 Polizisten gegen die randalierenden Massen, konnten erst gegen Mitternacht die letzten Kampfhähne in die S-Bahn drängen." In vom "rbb" veröffentlichten Aufnahmen ist das Ausmaß der Zerstörungen zu sehen.

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Bilanz: 87 Verletzte, 85 Festnahmen

Weiter hieß es bei der "B.Z.": "Doch in den Waggons ging der Kampf weiter. In Halensee stoppten die 'Gammler' einen Zug und verwüsteten ihn. Bilanz der Stones-Nacht: 87 Verletzte, 85 Festnahmen, demolierte Autos, Motorräder und Lampen. 400.000 Mark Schaden insgesamt, die Hälfte davon für zerstörte S-Bahnwaggons." Der Konzertbetrieb in der Waldbühne sei erst 1978 wieder aufgenommen worden, 13 Jahre später.

Verwendete Quellen
  • "B.Z."-Archiv: "B.Z.-Serie zum Konzert"
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