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Kurioses neues Muster für BVG-Sitzbezüge: Wer hat hier Smarties ausgekotzt?


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Neues Sitzpolster-Muster der BVG
Wer hat da seine Smarties ausgekotzt?


Aktualisiert am 06.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Das neue Muster der BVG: Es steht ganz im Zeichen der Vielfalt.Vergrößern des Bildes
Das neue BVG-Muster: Statt Würmer sind es jetzt Smarties. (Quelle: BVG)
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Das neue Muster der Sitzbezüge ist das alte, bloß in Gelb. Damit das keiner merkt, hat sich die BVG einen PR-Trick ausgedacht – allerdings einen leicht durchschaubaren.

Kennen Sie das "Berliner Burberry?" So hat mal jemand das Muster der Sitze in Bussen und S-Bahnen der BVG genannt. Burberry ist ein Euphemismus. Statt des großen Karos des britischen Herrenausstatters dominierten Berliner Wimmelwürmer den Look der Sitze.

"Urban Jungle" nannte die BVG das Muster – ästhetisch war es das nackte Grauen. Trotzdem liebten es die Berliner. Und zwar so sehr, dass sie Handyhüllen, Leggings und Turnbeutel im selben Look kauften. Was man im Rest der Republik hässlich findet, findet der Berliner schön. So will es das Gesetz. Zweckmäßigkeit geht vor Schönheit.

Und ihren Zweck erfüllten die Würmer ja, das musste man ihnen lassen. Die wild gemusterten Bezüge hielten die Fahrgäste davon ab, die Sitze mit Eddings zu beschmieren oder mit Messern zu zerlöchern.

BVG: Vielfalt als PR-Trick

Jetzt präsentierte die BVG ein neues Muster. "Wer hat denn da seine Smarties ausgekotzt?", ist der erste Gedanke, wenn man es sieht. Die Enttäuschung ist maßlos, sie lässt sich kaum in Worte fassen. Das neue Muster ist im Grunde genommen dasselbe wie das alte, bloß in Gelb, Türkis und Rot. Oder etwa nicht?

Die BVG beschwört die Vielfalt in der Stadt. Nein, man hat sich nicht verhört. Wenn man genau hinschaue, könnte man erkennen, dass die Farbflecken die Silhouetten von Menschen darstellen, behauptet sie. Ein homosexuelles Paar. Einen Rollstuhlfahrer. Eine Frau, die Yoga macht. Ja, sogar einen Hund. Aber das ist natürlich nur ein PR-Trick.

Denn welcher normale Mensch kann sich dieses Muster anschauen, ohne dass ihm schummerig wird? Das neue Gewimmel musste her, weil das alte zu erfolgreich geworden war. Die BVG hatte damit Geld verdient, und der Schöpfer, der österreichische Designer Herbert Lindinger, hatte sie verklagt, weil sie ihn nicht an den Einnahmen aus dem Merchandising-Verkauf beteiligt hatte.

Dit is Berlin

Reiner Etikettenschwindel? Nein, so kann man das nun auch wieder nicht nennen. Es ist doch ein Unterschied, ob man seinen Allerwertesten auf ausgekotzte Würmer oder auf ausgekotzte Smarties platziert.

Der Berliner, jede Wette, wird das neue Muster genauso lieben wie das alte. Geschmacklich macht es ja auch keinen Unterschied. Und praktisch erst recht nicht. Der Berliner ist froh, wenn er überhaupt einen Sitzplatz bekommt. Vielfalt ist ihm wurscht.

Dit is Berlin.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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