Hinweise auf Clan-Milieu Bewaffnete entführen 14-Jährigen in Berlin
Es sind Augenblicke wie im Film. Am helllichten Tag haben bewaffnete Männer einen Teenager entführt. Die Polizei ermittelt wegen erpresserischen Menschenraubes.
In Berlin-Neukölln haben mehrere Männer versucht, einen 14-Jährigen zu entführen. Die Tat wird mit dem Clan-Milieu in Verbindung gebracht.
Die Szenen, die Zeugen am Donnerstagnachmittag beobachteten, könnten aus einem Hollywood-Drehbuch stammen: Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, zwangen Männer an einem S-Bahnhof den Jungen mit Messern und einer vorgehaltenen Pistole, mit ihnen zu gehen.
Passanten alarmierten die Polizei. Die rückte sofort mit einem Mobilen Einsatzkommando an. Eine Viertelstunde später konnten die Beamten die Tatverdächtigen im Körnerpark an der Schierker Straße überwältigen.
Erste Ermittlungen: Entführer verlangten Lösegeld
Wie die Polizei auf Nachfrage von t-online bestätigt hat, war der 14-Jährige da immer noch in der Gewalt von zwei Tatverdächtigen. Erste Ermittlungen ergaben, dass die beiden 21 und 25 Jahre alten Männer unterwegs bei dessen Familie angerufen haben, um Lösegeld zu fordern. Später habe die Polizei noch zwei weitere Verdächtige ausfindig gemacht und durchsucht. Bei keinem der Täter wurden Waffen gefunden.
Die Verdächtigen haben eine Blutprobe abgegeben und sind wieder auf freiem Fuß. Mehrere Zeugenaussagen hätten ein diffuses Bild ergeben, sagte ein Polizeisprecher. Manche sprächen von einem harmlosen Treffen, andere gingen von einer klaren Straftat aus.
Die Polizei ermittelt deshalb jetzt wegen des Verdachts des erpresserischen Menschenraubes. Laut "Bild" könnten Streitigkeiten unter Großfamilien das Motiv für Entführung und Erpressungsversuch sein.
- "Bild": Artikel vom 24.06.2022
- Anruf bei der Polizei Berlin