Pläne für Aachens größtes Kino Wird das Cinekarree durch Wohnungen ersetzt?
Die Einnahmen der Kinobranche gehen in Zeiten von Streaming zurück. Der Eigentümer des Cinekarrees denkt deswegen über eine neue Nutzung des Kinos nach.
Dem größten Kino in Aachen könnte ein Wandel bevorstehen: Maximilian Overdiek, Eigentümer des Cinekarrees am Kapuzinergraben, habe gegenüber der Aachener Verwaltung und Politik Pläne vorgestellt, wie man das Kino anders als bisher nutzen könnte, berichtet die "Aachener Zeitung".
Die Pläne würden 270 Wohnungen mit je rund 25 Quadratmetern beinhalten – die Aachener Fraktionen seien davon allerdings nicht angetan, sagte Overdiek gegenüber der Lokalzeitung. Als zusätzliche Idee habe er eine Kita und Einzelhandel im Kopf – die Investitionssumme würde bei 45 bis 50 Millionen Euro liegen, so Overdiek.
Betreiber des Kinos ist seit über 20 Jahren die Kinofamilie Stürtz. Auf Anfrage von t-online teilte Sebastian Stürtz mit, dass man sich regelmäßig mit Vermieter Overdiek austauschen würde. "Durch die teils angespannte innerstädtische Lage sind bereits drei umliegende Restaurants der modernen Systemgastronomie geschlossen worden", sagt er. Das führe zu einem Rückgang der Besucherzahlen. Bei einem Treffen in der vergangenen Woche sei mit Overdiek über das Thema gesprochen worden.
Schließung des Aachener Cinekarrees steht nicht unmittelbar bevor
Stürtz sagt dazu aber auch: "In den konstruktiven Gesprächen war zu keinem Zeitpunkt von einer Kündigung des Mietvertrags seitens des Vermieters die Rede." Man verfolge "das gemeinsame Ziel, den Standort nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen", so Stürtz. "Für uns als Kinofamilie Stürtz steht fest, dass Aachen ein attraktives Kinoangebot braucht". Dazu zähle auch ein modernes Multiplex-Kino im Stadtgebiet.
Ähnliche Töne schlägt Overdiek gegenüber der "Aachener Zeitung" an. Er sagte, dass es sich lediglich um Vorbereitungen handele, falls die Kinofamilie Stürtz den Kinobetrieb im Cinekarree einstellen würde. Er denke aber nicht, dass die Pläne in den nächsten zwei bis drei Jahren umgesetzt werden, so Overdiek zur Lokalzeitung.
- Anfrage an Sebastian Stürtz
- aachener-zeitung.de: "Wohnen statt Kino? Wirbel um Pläne fürs Cinekarree" vom 28. März 2025