Chatprotokolle enthüllen vor Gericht Ex-Alemannia-Chef und Kevin P. waren sehr enge Freunde
Vor Gericht wird die enge Verbindung zwischen Ex-Hooligan Kevin P. und Alemannia Aachens ehemaligem Aufsichtsratschef Marcel Moberz offengelegt.
Der Prozess gegen den ehemaligen Hooligan Kevin P. bringt neue Details über seine Beziehung zum ehemaligen Alemannia-Aufsichtsratschef Marcel Moberz ans Licht: Chatprotokolle zeigen, dass Kevin P. und Moberz enger verbunden waren als Moberz bisher öffentlich zugegeben hatte.
Moberz hielt P. nicht nur über vereinsinterne Entscheidungen wie etwa einen Trainerwechsel auf dem Laufenden, sondern lobte ihn in persönlichen Nachrichten als "Leader" und "großartigen Menschen", dem er auch seine Kinder anvertrauen würde. Das berichtet die "Aachener Zeitung".
Liebevolle Nachrichten, Alltägliches und Alemannia-Politik
Die beiden tauschten über Monate hinweg liebevolle Vertraulichkeiten aus, sprachen über Klubpolitik und private Angelegenheiten. Immer wieder sei es in dieser Zeit auch seitens P. zu Anspielungen auf das Dritte Reich gekommen. P. gibt laut Lokalzeitung vor Gericht an, zwar eine Vergangenheit als Neonazi gehabt zu haben, jedoch lange nicht mehr auf einer Demonstration gewesen zu sein. Ein "Kommunist" sei er laut eigenen Angaben aber auch nicht geworden.
Das Verlesen der Chatprotokolle zwischen Marcel Moberz und Kevin P. ist für das Gericht zum einen relevant, um zu erfahren, ob eine Sicherheitsverwahrung für Kevin P. infrage kommt. Zum anderen werfen die Chatprotokolle aber auch Fragen auf, inwieweit ein gewaltbereiter Hooligan mit Neonazi-Vergangenheit in die internen Abläufe des Fußballvereins eingebunden war. Moberz ist inzwischen von seinem Posten zurückgetreten, auch gegen ihn wird ermittelt.
- aachener-zeitung.de: "Kevin P. und Alemannia: Ein Strafprozess mit Nebenwirkungen"
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