Aufgrund aktueller Sicherheitslage Karneval setzt auf Sensibilität: Keine martialischen Kostüme

Angesichts aktueller Sicherheitsbedenken mahnt der Aachener Karnevalspräsident zur Vermeidung martialischer Kostüme. Sensibilität soll eine ausgelassene Feier gewährleisten.
Kurz vor Beginn des Straßenkarnevals hat der Präsident des Festausschusses des Aachener Karnevals, Frank Pömpeler, dazu aufgerufen, auf martialische Kostüme zu verzichten. Angesichts der aktuellen Sicherheitslage wäre Zurückhaltung bei der Wahl der Verkleidung angebracht.
"Lasst irgendwelche komischen Verkleidungen, die auf martialische Verkleidungen schließen lassen", sagte Pömpeler im ARD-"Morgenmagazin". Karneval sei zwar das Fest, bei dem sich jeder frei verkleiden könne, doch in der aktuellen Situation sei besondere Sensibilität gefordert. Auch der Einsatz von Spielzeugpistolen oder ähnlichen Accessoires könne für Unbehagen sorgen. "Die Menschen achten darauf und haben dann vielleicht auch nicht das Wohlgefühl."
Karnevalisten sollten sich nicht verunsichern lassen
Trotz bestehender Bedrohungslagen riet Pömpeler den Karnevalisten dazu, sich nicht verunsichern zu lassen. Sorge vor Bedrohungen müsse man als Besucher nicht haben, auch wenn es keine hundertprozentige Sicherheit gebe, erklärte er. Die Besucher sollten jedoch aufmerksam sein und sich umsichtig verhalten. Für die Veranstaltungen seien umfangreiche Sicherheitskonzepte entwickelt worden.
Hintergrund der verstärkten Sicherheitsmaßnahmen sind Aufrufe von Islamisten in sozialen Netzwerken, die unter anderem Anschläge auf den Kölner Karneval thematisierten. Sicherheitskreise bestätigten, dass diese Aufrufe bekannt und ernst genommen würden. Sie würden sich mit der aktuellen Gefährdungsbewertung decken, die von einer abstrakt hohen Gefahr ausgehe. Solche Drohungen seien allerdings nicht neu und hätten bereits in der Vergangenheit über IS-Propagandakanäle kursiert.
- Nachrichtenagentur dpa