Nach Äußerungen von Elon Musk RWTH aus X ausgetreten – 60 Hochschulen wollen folgen
Dutzende Hochschulen kündigen ihren Ausstieg aus der Social-Media-Plattform X an. Die RWTH ist diesen Schritt bereits im November gegangen.
Mehr als 60 deutschsprachige Hochschulen und Forschungsinstitutionen haben am Freitag (10. Januar) angekündigt, ihre Aktivitäten auf der von Elon Musk betriebenen Plattform X, ehemals Twitter, einzustellen. Die gemeinsame Erklärung, veröffentlicht am Freitag, betont, dass die Werte der Plattform nicht mehr mit Grundprinzipien wie Weltoffenheit, wissenschaftlicher Integrität, Transparenz und demokratischem Diskurs vereinbar seien. "Die algorithmische Verstärkung rechtspopulistischer Inhalte macht eine weitere Nutzung unvertretbar", heißt es.
Die RWTH Aachen hatte ihren Rückzug vom Kurznachrichtendienst bereits am 26. November 2024 angekündigt. Da die Plattform "zu antidemokratisch, verschwörungstheoretisch und wissenschaftsfeindlich" sei, stelle man die Aktivitäten dort ein, hieß es im letzten Tweet der Hochschule.
X würde nicht genug gegen "Hate Speech, Hass gegen Minderheiten, Verschwörungstheorien und rechtsextreme Meinungsäußerungen" unternehmen, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Austritt wurde ausschließlich auf X mitgeteilt, eine entsprechende Pressemitteilung erfolgte damals nicht.
Kritik an Elon Musk wächst
Außer der RWTH Aachen haben auch andere namhafte Institutionen wie die TU Dresden, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und die Humboldt-Universität Berlin ihre Profile gelöscht. Erst kürzlich gaben der Bundesgerichtshof und Gewerkschaften wie Verdi ihren Ausstieg bekannt.
Die Plattform und ihr Eigentümer Elon Musk stehen seit Monaten in der Kritik, Hassbotschaften und Desinformation zu fördern. Musks Unterstützung für rechtspopulistische Positionen und seine Einmischung in politische Diskussionen in Deutschland und Europa verschärfen die Kontroversen zusätzlich.
Am Donnerstagabend sprach Musk mit Alice Weidel, Kanzlerkandidatin der rechtspopulistischen AfD, in einem 75-minütigen Live-Gespräch auf X. Die Konversation der beiden erntete aufgrund einiger Falschaussagen harsche Kritik.
- Nachrichtenagentur dpa
- Pressemitteilung der RWTH Aachen vom 10. Januar 2025
- Artikel von t-online