Ministerbesuch Karl Lauterbach will mehr Geld in die Uniklinik stecken
Bundesgesundheitsminister Lauterbach besucht die Uniklinik RWTH Aachen, um ihre Rolle bei der neuen Krankenhausreform aufzuzeigen.
Am Montag, 9. Dezember, hat sich Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach (SPD) ein Bild von den Fortschritten und Herausforderungen der Uniklinik RWTH Aachen gemacht. Der Besuch stand im Zeichen der Krankenhausreform, die mit dem kürzlich verabschiedeten "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes" (KHVVG) tiefgreifende Veränderungen in der deutschen Krankenhauslandschaft einleiten soll. Ziel ist es, die Qualität der medizinischen Versorgung flächendeckend zu stärken und die Ressourcen effizienter zu nutzen.
Ein zentrales Thema des Besuchs war die Rolle der Uniklinik RWTH Aachen als Modell für die neue Versorgungsstruktur. Als eine von 36 Universitätskliniken in Deutschland übernimmt sie Schlüsselaufgaben, etwa in der molekularen Präzisionsmedizin und der Telemedizin. Bei einem Rundgang durch die Klinik wurden innovative Projekte wie die Biomaterialbank des Instituts für Pathologie vorgestellt. Diese dient der personalisierten Medizin und soll zu maßgeschneiderten Therapien beitragen.
Uniklinik Aachen soll komplexere Fälle und mehr Geld bekommen
Die Krankenhausreform sieht vor, dass Spezialkliniken wie die Uniklinik Aachen komplexe Fälle übernehmen, während kleinere Häuser auf Basisnetzwerke für leichtere Behandlungen spezialisiert werden. Minister Lauterbach betonte die Bedeutung dieser Spezialisierung für eine zukunftsfähige Versorgung. Die Reformen sollen nicht nur höhere Qualitätsstandards setzen, sondern auch eine enge Zusammenarbeit in Netzwerken fördern. Lauterbach hob hervor, dass die Reform auch eine finanzielle Umverteilung vorsieht, die den Kliniken folgen wird, die die beste Versorgung anbieten.
Neben der personalisierten Onkologie wurde auch die Rolle der Telemedizin diskutiert. Die Uniklinik Aachen demonstrierte ihre Zusammenarbeit mit umliegenden Krankenhäusern. Im Traumanetzwerk ermöglicht beispielsweise durch eine Videokonferenzplattform eine rasche Abstimmung zwischen Ärzten, um lebensrettende Entscheidungen zu treffen.
Welche Rolle werden die kleineren Krankenhäuser spielen?
Prof. Dr. Thomas H. Ittel, Vorstandsvorsitzender der Uniklinik, sieht die Reform als eine Chance, Innovation und Spezialisierung weiter voranzutreiben. Gleichzeitig bleibt die Rolle der kleineren Krankenhäuser wichtig, um eine umfassende medizinische Grundversorgung zu gewährleisten.
Lauterbach bezeichnete die Uniklinik RWTH Aachen als Vorreiterin der Reformen und lobte ihre Innovationskraft und Netzwerkarbeit. Durch die anstehende Transformation soll eine stärkere Verzahnung von spezialisierten Zentren und Basisversorgung entstehen, die letztlich allen Patienten zugutekommt.
Die NRW-Krankenhausreform, die parallel umgesetzt wird, bildet eine Ergänzung zur Bundesreform und sorgt in Nordrhein-Westfalen bereits für erste Veränderungen. Durch die Kombination beider Maßnahmen sollen die Versorgungsstrukturen in Deutschland langfristig auf ein höheres Niveau gehoben werden.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- aachener-zeitung.de: Lauterbach lobt die Aachener Uniklinik