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Aachen: Luisenhospital-Terroristin steht jetzt vor Gericht


Ein halbes Jahr nach der Tat
Luisenhospital-Terroristin wird der Prozess gemacht

Von t-online
03.09.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:240827-935-225470Vergrößern des Bildes
Einsatzkräfte stehen vor dem Luisenhospital Aachen: Ein halbes Jahr später steht die Brandstifterin vor Gericht (Quelle: Thomas Banneyer/dpa)
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Ein halbes Jahr nach Brand und Terror im Luisenhospital wird der Fall der 66-jährigen Jasmin L. aus Eschweiler vor Gericht verhandelt.

Ein halbes Jahr nach einem verheerenden Feuer im Luisenhospital, beginnt am Dienstag, 3. September, um 12 Uhr der Prozess gegen die 66-jährige Jasmin L. aus Eschweiler. Ihr wird vor dem Landgericht Aachen versuchter Mord in zwei Fällen sowie schwere Brandstiftung vorgeworfen. Bislang sind fünf Verhandlungstage angesetzt, das Schwurgericht könnte am 20. September zu einem Urteil kommen.

Die zentrale Frage des Verfahrens ist, ob die Angeklagte als schuldfähig gilt. Seit dem Vorfall befindet sich die Eschweilerin in einer psychiatrischen Klinik. Bei einer Verurteilung droht ihr eine mehrjährige Haftstrafe.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll die Frau am 4. März zunächst ihre Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Eschweiler in Brand gesteckt haben. Ein Familienstreit soll eskaliert sein, berichtet die "Aachener Zeitung".

Erst setzte die Angeklagte das eigene Haus in Brand

Daraufhin soll Jasmin L. Benzin ausgeschüttet, das Haus angezündet und es anschließend verlassen haben. Die übrigen Bewohner konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen – vor allem, weil ein Hausbewohner die übrigen Parteien rechtzeitig gewarnt hatte, berichtet die Lokalzeitung. Die Wohnung der 66-Jährigen sei dabei komplett ausgebrannt.

Anschließend soll Jasmin L. ins Luisenhospital gefahren sein und dort Brände im ersten Obergeschoss bei den Operationssälen gelegt haben, die eine massive Rauchentwicklung verursachten. Laut Staatsanwaltschaft soll der Frau bewusst gewesen sein, dass viele Patienten und Mitarbeiter an diesem Tag hätten sterben können.

Nur ein Brandalarm habe an diesem Tag dafür gesorgt, dass viele Menschen das Gebäude unverletzt verlassen konnten. Andere, so berichtet die "Aachener Zeitung", seien stundenlang in ihren Arbeitsräumen gefangen gewesen. Im Auto der Angeklagten seien später Familien-Fotoalben und ein Abschiedsbrief gefunden worden.

Im Krankenhaus terrorisierte die 66-Jährige das Personal

Im Erdgeschoss soll die Frau einen Physiotherapeuten dazu aufgefordert haben, sich umzudrehen, damit sie ihn erschießen könne, so die Lokalzeitung. Nachdem der Leiter der Abteilung der Frau ihre Schreckschusswaffe abgenommen habe, soll sie gedroht haben, das ganze Krankenhaus in die Luft zu sprengen. Dazu habe sie auf eine Sprengstoffgürtel-Attrappe verwiesen und ihre Hand auf dem vermeintlichen Auslöser platziert.

Laut Anklage verschanzte sich die Frau dann in einem Büroraum. Während der Verhandlungen mit der Polizei soll sie dann mehrfach erneut Feuer gelegt haben. Den Stoffbezug eines Holzstuhles etwa habe sie in Brand gesetzt. Schließlich habe sie mit einem vermeintlichen Zünder in der Hand auf einen Polizisten zugesteuert und sei daraufhin von den Polizisten mit zwei Schüssen auf die Beine außer Gefecht gesetzt worden.

Der Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr dauerte damals bis in die Nachtstunden. Nach Angaben der Anklage könnte die Frau in Suizidabsicht gehandelt haben und wollte dem Krankenhaus "eine Lektion erteilen". Die genauen Motive sind jedoch weiterhin unklar. Der entstandene Sachschaden in der Klinik beträgt mindestens 25 Millionen Euro. Menschen wurden bei dem Vorfall nicht verletzt.

Verwendete Quellen
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