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Aachen: Mehr Menschen sind Hobby-Imker – Kreisimkerverband kritisiert das


Bienen-Boom auch in der Städteregion
Immer mehr Menschen betreiben Hobby-Imkerei

Von t-online, kk

19.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0755473028Vergrößern des Bildes
Eine Biene fliegt aus einer Blume (Symbolbild): Immer mehr Menschen in der Städteregion entscheiden sich, Imker oder Imkerin zu werden. (Quelle: IMAGO/Vladimir Smirnov)

Die Bienen- und Imkerei-Begeisterung wächst in Aachen und NRW rasant, vor allem in urbanen Gebieten. Doch es gibt auch Kritik an der Entwicklung.

Es ist eine erfreuliche Nachricht: Die Biene boomt. Immer mehr Menschen begeistern sich für Bienen und Imkerei in NRW und der Städteregion Aachen.

Seit 2014 habe sich die Zahl der Imker von 8.000 bis 9.000 auf 19.000 erhöht, sagt Marika Harz, Referentin für Bienenkunde an der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster. Und auch Mark Wetzel, Vorsitzender des Kreisimkerverbands Aachen, beobachtet diese Entwicklung.

"Der Deutsche Imkerverbund hat in den vergangenen Jahren unheimlich viel Werbung gemacht, um neue Imker zu gewinnen", sagt Wetzel. Das Ergebnis der Werbeaktion sei durchaus spürbar. Vor allem der Frauenanteil sei in den vergangenen zehn Jahren enorm angestiegen.

Immer mehr Frauen begeistern sich für die Imkerei

Der Verein "Bienenfreunde Euregio" etwa habe sich im Jahr 2006 mit nur zwölf Mitgliedern gegründet. Heute zählt der Verein 143 Mitglieder, davon sind 38 Frauen. Auch die Expertin der Landwirtschaftskammer gibt an, dass sich immer mehr Frauen für das früher vor allem von Männern ausgeführte Hobby interessierten.

Wetzel erklärt, woher das kommt: "Damals waren traditionell vor allem Lehrer und Priester Imker." "Die Imkerei ist weiblicher, moderner und urbaner geworden", ergänzt Marika Harz. Die Imkerei habe generell in städtischen Räumen zugenommen. Dadurch, dass sich immer mehr Hobby-Imker Bienenvölker zulegten, sei die Zahl der Bienenvölker auch insgesamt angestiegen: von 62.000 auf 163.000 NRW-weit.

Kreisimkerverband sieht die Entwicklung auch kritisch

Wetzel sieht das allerdings auch kritisch. Das Wachstum stehe in keinem guten Verhältnis: "Es gibt immer mehr Hobby-Imker, die nur ein oder zwei Völker haben." In der Städteregion seien diese Imker sogar in der Überzahl.

Dabei sei die Imkerei etwas, was man "ordentlich" machen müsse. Einige fingen die Imkerei als Hobby an und ließen sie dann schleifen. Das habe den Tod einiger Bienenvölker zur Folge gehabt, weil sie nicht korrekt behandelt worden seien.

Doch im Großen und Ganzen begrüßt Wetzel die Entwicklung: "Wir wünschen uns zwar nicht unbedingt mehr Imker, aber unbedingt mehr Bienenvölker."

Verwendete Quellen
  • Anfrage beim Aachener Kreisimkerverband
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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