Niederländische Kriminelle in der Grenzregion Könnte die Mocro-Mafia auch hier bald aktiv werden?
Durch koordinierte Anschläge sorgt die Mocro-Mafia aus den Niederlanden vor allem in Köln für Verunsicherung. Bleibt Aachen verschont?
Mehrere Sprengstoffanschläge sowie eine Entführung hat die sogenannte Mocro-Mafia inzwischen in Köln zu verantworten. In Aachen ist die Vereinigung bisher noch nicht in Erscheinung getreten, informiert eine Sprecherin der Aachener Polizei. Doch könnte sich das ändern?
Bei der Mocro-Mafia handelt es sich um ein kriminelles Netzwerk, das überwiegend aus marokkanisch-stämmigen Mitgliedern besteht und seinen Ursprung in den Niederlanden und Belgien hat.
Die Gruppierung ist bekannt für Drogenhandel (besonders für den mit Kokain), Gewalt, gezielte Sprengungen und interne Machtkämpfe. Sie hat ihren Einfluss und ihre Aktivitäten in den vergangenen Jahren auf andere europäische Länder ausgeweitet. Auch in Deutschland.
Drogenhandel, gezielte Anschläge, Mord an einem Journalisten
Charakteristisch für die Mocro-Mafia sind ihre brutalen Methoden und die skrupellose Durchsetzung ihrer Interessen. Ein besonders prominentes Beispiel: Die Ermordung des niederländischen Journalisten Peter R. de Vries im Jahr 2021, der zuvor intensiv über die kriminellen Machenschaften der Mafia berichtet hatte.
"Das Ganze hat hier in NRW ungefähr zur EM-Zeit begonnen", sagt eine Sprecherin der Aachener Polizei. Doch die bekannt gewordenen Fälle beschränkten sich zunächst auf Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet.
Aber die Gruppierung sei natürlich auch in Aachen bekannt. Schließlich sei die Vereinigung sehr groß, fast überall in NRW aktiv und agiere breitgefächert. Bisher sei die Mocro-Mafia allerdings noch nicht in Aachen aufgetreten, so die Sprecherin gegenüber t-online. Und das, obwohl Aachen an die Niederlande und Belgien – also die Ursprungsländer der inzwischen auch nach Deutschland gekommen Gruppierung – grenzt.
Länderübergreifende Zusammenarbeit ist in Aachen wichtig
Deswegen sei aber eine enge länderübergreifende Polizeiarbeit in der Region besonders wichtig. Zum einen halte die Aachener Polizei regelmäßige Sicherheitskonferenzen mit den belgischen und niederländischen Kollegen ab. Zudem gebe es gemeinsame "Schwerpunktkontrollen“, also großangelegte zufällige Personenkontrollen.
Meistens sei das in Grenzbereichen der Fall. Aber auch in den Kreisen Düren, Heinsberg und Euskirchen komme das vor. Regelmäßig würden hierbei auch Betäubungsmittel und Waffen beschlagnahmt. So gingen deren Besitzer den Ermittlern ins Netz. "Aber die Zusammenarbeit mit den belgischen und niederländischen Kollegen ist hier in der Grenzregion ohnehin sehr eng" so die Sprecherin.
- Anfrage bei der Aachener Polizei
- Artikel von t-online