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Aachen: Freiluft-Thermalbad in Burtscheid geplant


2000 Jahre alten Badegeschichte lebt auf
Thermalbaden unter freiem Himmel – mitten in der Stadt

Von t-online, kk

14.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0441820595Vergrößern des BildesDrei Frauen sitzen in einem Thermalbad (Symbolbild): Mitten in Burtscheid ist das Thermalbaden bald für alle unter freiem Himmel möglich. (Quelle: IMAGO/Aiman Dairabaeva)

Schon bald kann man in Aachen unter freiem Himmel in Thermalwassern baden. Das ist für das historische Viertel inmitten von Burtscheid geplant.

Thermalbaden unter freiem Himmel? Das wird ab dem 5. Oktober mitten in Aachen möglich sein. Schon seit Jahrhunderten ist die Stadt für ihre heißen Thermalquellen bekannt. Die Quellen im Stadtteil Burtscheid gehören mit 72 Grad sogar zu den heißesten Quellen Mitteleuropas.

Die Aachener Initiative "Wärm Komp" hat sich deshalb die Frage gestellt, wie man diesen natürlichen Reichtum wieder stärker nutzen könnte. Herausgekommen ist dabei die Idee, in Burtscheid einen Pop-up Thermalbrunnen zu errichten. Also einen Brunnen, den man auch wieder zusammenklappen und verschließen kann, wenn keine Badezeit ist.

Steffen Eul von der Fakultät für Architektur der FH Aachen, die neben der Bürgerstiftung "Lebensraum Aachen" und der "Stadtteil-Konferenz Burtscheid" maßgeblich an dem Projekt mitgewirkt hat, erklärt die Idee: "Das Wasser für den Brunnen bekommen wir von der Rosenquelle", sagt er. Dieses werde dann mit einem langen Schlauch in den Brunnen gepumpt.

Der Brunnen habe drei benutzbare Becken. In dem höchsten sichtbaren Becken werde das Wasser gesammelt. "Dort kühlt es ab und wird dann in die drei verschieden temperierte Becken verteilt."

Im obersten Becken der Kaskadenanlage habe das Wasser eine Temperatur von 40 Grad. Die Aachener könnten – wenn sie ihre Badekleidung dabei haben – hier vollständig eintauchen. Das mittlere Becken werde etwa 37 Grad warm und das unterste 34. "Da können die, die ihre Badekleidung vergessen haben, ihre Füße ins Wasser tauchen."

18 Personen passen insgesamt in den Thermalbrunnen, den Eul auf Öcher Platt "Wärm Komp", also "Warme Schüssel" nennt. Neben der Anlage werden auch eine Umkleidekabine und eine Dusche errichtet. Auch eine Badeaufsicht werde die meiste Zeit zugegen sein.

"Früher war der Burtscheider Kurgarten einmal zugepflastert mit Badehäusern", sagt Eul. An der Stelle, an der der Pop-up-Brunnen stehen wird, soll es immer ein sogenanntes Armenbad gegeben haben. "Da war Thermalbaden im Freien zu jeder Zeit möglich – und zwar für alle."


Quotation Mark

"Das Wiederauflebenlassen der 2000-jährigen Badegeschichte Burtscheids und Aachens – das ist unser langfristiges Ziel".


Steffen Eul


Doch mehrere Vorkommnisse hätten dazu geführt, dass die Leute das Baden unter freiem Himmel im Kurgarten unterließen. Im 19. Jahrhundert etwa, erzählt Eul, hätte es die sogenannte "Burtscheider Grippe" gegeben. "Heute würden wir Malaria dazu sagen." Weil das Wasser der Becken so warm gewesen sei, habe die Malaria-Mücke in Burtscheid überwintern können.

Auch die überdachten Thermen schlossen irgendwann, weil sie nicht mehr von der Krankenkasse finanziert worden seien, berichtet Eul. Seitdem lag Burtscheid trocken. Bis jetzt. "Das Wiederauflebenlassen der 2000-jährigen Badegeschichte Burtscheids und Aachens – das ist unser langfristiges Ziel."

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