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USA: Amerikanischer Kriegsheld war offenbar weiblich oder intersexuell


Überraschende Entdeckung
Amerikanischer Kriegsheld war offenbar weiblich oder intersexuell

Von t-online, pdi

07.04.2019Lesedauer: 3 Min.
Eine Zeichnung Casimir Pulaskis auf einer Zigarettenschachtel aus dem Jahr 1888: Der General kämpfte an der Seite von George Washington im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.Vergrößern des Bildes
Eine Zeichnung Casimir Pulaskis auf einer Zigarettenschachtel aus dem Jahr 1888: Der General kämpfte an der Seite von George Washington im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. (Quelle: Achivbild/Artokoloro/imago-images-bilder)

Er war General an der Seite von George Washington im Unabhängigkeitskrieg. Doch nun machten Forscher eine überraschende Entdeckung. Casimir Pulaski war offenbar eine Frau oder intersexuell.

Casimir Pulaski zählte zu den Unterstützern von Georg Washington und kämpfte im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Forscher haben das Skelett des Kriegshelden untersucht und festgestellt, dass der polnische General offenbar eine Frau oder intersexuell war, wie der "Guardian" berichtet. Eine Sensation.

Die Geschichte begann, als ein Denkmal des Generals in Savannah entfernt werden sollte. Unter dem Denkmal befanden sich die Knochen von Pulaski in einer Metallkiste. Daraufhin durften Forscher für Studien das Skelett exhumierten.

"Rennen Sie nicht schreiend heraus"

"Grundsätzlich konnte ich zu dem, was ich gefunden habe, nichts sagen, bis der Abschlussbericht herauskam", sagte Charles Merbs, forensischer Anthropologe an der Arizona State University. Er untersuchte das Skelett mit Dr. Karen Burns, einer physikalischen Anthropologin an der University of Georgia, und anderen Experten zusammen.

"Dr. Burns sagte zu mir: 'Gehen Sie rein und rennen Sie nicht schreiend heraus'", erklärte Merbs. "Ich ging hinein und sah sofort, was sie meinte. Das Skelett ist so weiblich, wie es nur sein kann."

Der Unterschied war für die Wissenschaftler mit einem Blick zu erkennen: Männliche und weibliche Skelette unterscheiden sich beispielsweise durch das Becken. Bei Frauen hat die Beckenhöhle eine eher ovale Form. Es ist weniger herzförmig wie das männliche Becken. Pulaskis Becken sah sehr weiblich aus.

DNA-Test am Skelett

Aber handelte es sich bei dem Skelett wirklich um Pulaski? Hier hatten die Forscher Glück und fanden eine Großnichte des Generals für einen DNA-Test. Dadurch und durch den Abgleich mit bekannten Verletzungen und körperlichen Merkmalen konnte die Identität bestätigt werden. Somit waren es wirklich die menschlichen Überreste von Casimir Pulaski.

Pulaski wuchs als Mann in einer aristokratischen polnischen katholischen Familie auf und lernte früh zu kämpfen und zu reiten. Diese Fähigkeiten stellte er in Polen gegen die einfallenden Russen auf die Probe, bevor er 1772 das Land verließ und nach Paris ging. Dort wurde er von Benjamin Franklin rekrutiert und über den Atlantik geschickt.

Er schloss sich den amerikanischen Streitkräften an und kämpfte am 11. September 1777 gegen die Briten in Brandywine, südlich von Philadelphia. Bei dieser Schlacht rettete er der Überlieferung nach Washington vor einer vernichtenden Niederlage.

Nie verheiratet, keine Kinder

Bei der Belagerung von Savannah im Oktober 1779 wurde Pulaski schwer verletzt und starb einige Tage später an Bord eines Schiffes.

Der General war nie verheiratet und hatte auch keine Kinder. "Ich glaube nicht, dass er sich jemals in seinem Leben für eine Frau hielt", so der Anthropologe Merbs. "Er dachte bestimmt, er wäre ein Mann und etwas stimmte nicht mit ihm."


Pulaski gilt als polnisch-amerikanischer Held und wird jedes Jahr bei der Parade "Casimir Pulaski Day" in New York geehrt. Straßen wie Der Pulaski Skyway in New Jersey sind nach ihm benannt. "Ich bin ein wenig schockiert von der Nachricht", sagte Richard Zawisny, Präsident der New Yorker "Pulaski-Day-Parade". "Aber heutzutage ist das den meisten Menschen egal."

Egal welches Geschlecht Pulaski während seines Leben hatte, in den USA und In Polen gilt er weiter als Kriegsheld. Nach der überraschenden Entdeckung vielleicht sogar noch mehr als vorher.

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