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Deutscher Tauchroboter spürt legendären Kampfjet auf


Avro Canada CF-105 Arrow
Deutscher Tauchroboter spürt legendären Kampfjet auf

Von dpa, cwe

03.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine Avro CF-105 Arrow in Kanada. Das Kampfflugzeug ging niemals in Serie.Vergrößern des Bildes
Eine Avro CF-105 Arrow in Kanada. Das Kampfflugzeug ging niemals in Serie. (Quelle: Don Rogers, Wikimedia)
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Zu Beginn des Kalten Krieges fürchtete auch Kanada einen sowjetischen Atomangriff. Um Bomber abzuwehren, entwickelte das Land einen Kampfjet. Die CF-105 wurde nie in Dienst gestellt. Jetzt sind Testmodelle davon wiedergefunden worden.

Ein Tauchroboter deutscher Wissenschaftler hat im Ontariosee in Kanada Testmodelle eines dort vor mehr als 60 Jahren entwickelten Militärflugzeuges entdeckt. Der dreieinhalb Meter lange Unterwasserroboter fand auf dem Seeboden die Überreste von zwei der acht historischen Versuchsmodelle des Abfangjägers Avro Canada CF-105 Arrow, wie die Fraunhofer-Gesellschaft mitteilte.

Die Testmodelle waren in den 1950er Jahren bei Flugversuchen am Seeufer abgeschossen worden. Die Fragmente der Flugzeuge sind über ein großes Gebiet im rund 240 Meter tiefen Ontariosee an der Grenze zwischen Kanada und den USA verstreut.

Kanada entwickelte eigenen Überschall-Jet

Die CF-105 war von dem kanadischen Hersteller Avro Aircraft Anfang der 1950er Jahre als Reaktion auf die Bedrohung durch sowjetische Langstreckenbomber im Auftrag der Regierung des Landes entwickelt worden. Der Überschall-Abfangjäger sollte die feindlichen Bomber im Falle eines Angriffs vor dem Bombenabwurf stoppen.

Da weder die USA noch Großbritannien oder Frankreich Flugzeuge mit den geforderten Eigenschaften herstellten, entschied sich die damalige kanadische Regierung dazu, ein eigenes Modell in Auftrag zu geben. Nach einem Regierungswechsel im Jahr 1957 wurde das Programm wieder eingestellt und die Prototypen vernichtet.

Roboter in Deutschland entwickelt

Den batteriebetriebenen Tauchroboter haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung in Ilmenau (Thüringen) und Karlsruhe (Baden-Württemberg) in mehrjähriger Forschungsarbeit entwickelt. Das Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe (Schleswig-Holstein) steuerte die Software für die Batteriesteuerung bei.

Das Gefährt ist für Tauchgänge in bis zu sechs Kilometern Tiefe geeignet und unter anderem mit Navigationssystem und zwei Sonaren zur Schallortung ausgerüstet. Die Route wird vor Fahrtbeginn einprogrammiert, der Roboter scannt eigenständig das eingegebene Suchfeld mit einem Schallortungsgerät (Sonar) ab. Die Echtzeit-Sonarbilder lassen sich per WLan übertragen.

Suche geht 2018 weiter

Während der Suchfahrten von Ende Juli bis Ende September seien 400 Objekte im Ontariosee aufgespürt worden, sagte der Ilmenauer Informatiker Helge Renkewitz. Zwei seien Modelle des Abfangjägers. Die inzwischen witterungsbedingt eingestellte Suche soll im Sommer 2018 fortgesetzt werden. Die Lizenz für die Großserienproduktion des Unterwasserroboters hat laut Fraunhofer-Gesellschaft das kanadische Technologieunternehmen Kraken Robotics erworben.

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