Flieger verrottet in Brasilien Streit um "Landshut"-Maschine
Es ist das wohl geschichtsträchtigste deutsche Flugzeug: Die "Landshut" verrottet seit 2008 auf dem Flughafen der brasilianischen Stadt Fortaleza. Nun entbrannte ein Rechtsstreit über die Maschine.
Da der letzte Eigner der Boeing 737, die brasilianische Airline TAF Linhas Aéreas, angehäufte Schulden für die "Parkkosten" nicht beglichen habe, sei ein Gericht eingeschaltet worden, teilte der staatliche Flughafenbetreiber Infraero mit. Man versuche eine Erlaubnis für einen Verkauf oder die Verschrottung zu bekommen.
"Auch eine Versteigerung ist eine Option." Da der Flughafen kurz vor der Teilprivatisierung steht und wohl spätestens dann mehrere flugunfähig herumstehende Maschinen entfernt werden sollen, wächst der Zeitdruck für eine Lösung. Es gibt Forderungen aus Deutschland, das Flugzeug mit der besonderen Geschichte als Museumsobjekt zu erhalten. Die Bundesregierung prüft mögliche Optionen. "Infraero hat aber bisher keinerlei Nachfrage der Regierung Deutschlands oder der Botschaft erhalten", teilte der Flughafenbetreiber mit.
Maschine in schlechtem Zustand
Die 1970 in Dienst gestellte Maschine, die bis 1985 für die Lufthansa flog und zuletzt als Frachtflugzeug unterwegs war, ist in einem sehr schlechten Zustand. Die Außenhaut ist verwittert, Kabinenfenster sind zugeklebt, die Reifen platt, die Turbinen beschädigt. Neben Kosten für Kauf, Demontage und Transport kämen für eine mögliche Ausstellung noch Kosten für Restaurierungsarbeiten hinzu.
Die Sondereinheit GSG-9 hatte im Oktober 1977 mit der Befreiung der über 80 Landshut-Geiseln im somalischen Mogadischu Geschichte geschrieben. Palästinensische Terroristen wollten mit der Aktion auf dem Höhepunkt des "Deutschen Herbstes" inhaftierte Terroristen der Rote-Armee-Fraktion freipressen.