Enthüllung aus Israel Nazi-Offizier soll für den Mossad getötet haben
Ein Offizier der Waffen-SS und Kriegsheld der Nazis soll 1962 im Auftrag des israelischen Geheimdienstes getötet haben. Otto Skorzeny sei als Mossad-Agent für das Verschwinden des Wissenschaftlers Heinz Krug verantwortlich gewesen.
Das schreibt die israelische Zeitung "Haaretz". Krug habe an einem Raketenprogramm Ägyptens, einem damals noch verfeindeten Nachbarn Israels, mitgearbeitet.
Krug selbst soll sich schutzsuchend an seinen späteren Mörder gewandt haben, nachdem er über Monate Drohanrufe erhalten hatte. Er soll den israelischen Geheimdienst hinter den Drohungen vermutet haben. Eine Zusammenarbeit des früheren Nazis mit den Israelis kam Krug wohl nicht in den Sinn.
Fatale Fehleinschätzung
Diese Fehleinschätzung soll ihn das Leben gekostet haben. Von einem Treffen mit Skorzeny an einem Septembertag im Jahr 1962 kam er nie mehr zurück. Angeblich hat ihn Skorzeny erschossen, mit Säure übergossen und zusammen mit drei Helfern anschließend im Wald nördlich von München vergraben.
Skorzeny sei offenbar der einzige Nazi gewesen, den der Mossad später rekrutiert habe, sagte der Leiter des Jerusalemer Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zurof.
"Die Operation war absolut legitim"
Einen Deal mit Skorzeny hält Zurof aus israelischer Perspektive für sinnvoll: "Die Operation war absolut legitim, um Schaden abzuwenden."
Skorzeny soll als Gegenleistung für seine Mithilfe vom Mossad gefordert haben, von der Fahndungsliste des selbst ernannten Nazi-Jägers Simon Wiesenthal gestrichen zu werden. Das habe Wiesenthal aber verweigert, sagte Zurof.
Keine aktive Beteiligung am Holocaust
Skorzeny sei als Agent für den Mossad infrage gekommen, weil er nicht aktiv am Holocaust beteiligt gewesen sei.
Über die Anwerbung von Skorzeny durch den Mossad wurde zwar bereits 1989 berichtet, aber nicht über die gezielte Tötung.
Von der deutschen Propaganda gefeiert
Der Österreicher war 1943 an der Befreiung des gestürzten italienischen Diktators Benito Mussolini beteiligt und wurde dafür von der deutschen Propaganda gefeiert.
Skorzeny wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zwar von den Alliierten angeklagt, aber niemals verurteilt. Vor einem weiteren Prozess ergriff er die Flucht und setzte sich erst nach Frankreich und Spanien, später nach Argentinien ab. Er starb 1975 als freier Mann im Alter von 67 Jahren an Krebs.