"Sofortige" Ukraine-Verhandlungen Trump telefoniert erst mit Putin und dann mit Selenskyj
![Donald Trump und Wladimir Putin Donald Trump und Wladimir Putin](https://images.t-online.de/2025/02/o7KDve4REQXW/0x29:2048x1152/fit-in/1920x0/der-russische-praesident-wladimir-putin-und-sein-us-kollege-donald-trump-sollen-sich-nach-angaben-aus-moskau-bald-treffen-archivbild.jpg)
Verhandlungen bezüglich eines Endes des Ukraine-Krieges könnten offenbar bald beginnen – zumindest laut Donald Trump. Er hatte zuvor mit Wladimir Putin telefoniert.
US-Präsident Donald Trump teilt mit, er habe mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert und vereinbart, Verhandlungsteams sollten "sofort" Gespräche aufnehmen. Er stimme mit Putin überein, dass der Krieg beendet werden müsse, schrieb Trump in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social.
"Wir haben uns auch darauf geeinigt, dass unsere jeweiligen Teams sofort mit den Verhandlungen beginnen", erklärte er. Man habe ein "langes und hochproduktives" Gespräch geführt. "Ich glaube, dass diese Bemühungen zu einem erfolgreichen Abschluss führen werden, hoffentlich bald!"
Verhandlungen über Ukraine: Trump-Telefonat auch mit Selenskyj
Kurz danach postete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beim Kurznachrichtendienst X, er habe ebenfalls mit Trump über mögliche Wege zum Frieden gesprochen. Auf Truth kommentierte Trump das Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten als sehr gut. "Er wie auch Präsident Putin wollen FRIEDEN", schreibt Trump in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social.
Weiter erklärt Trump, er habe auch mit Selenskyj über ein Treffen mit US-Vizepräsident J.D. Vance und Außenminister Marco Rubio an diesem Freitag auf der Münchener Sicherheitskonferenz gesprochen. Außerdem sagte Trump noch, er und Putin wollten beide "das Sterben von Millionen im Krieg Russland/Ukraine beenden". Putin habe während des Telefonats "sogar mein sehr starkes Wahlkampfmotto des ,Gesunden Menschenverstands‘ gebraucht", freute sich der US-Präsident. "Wir glauben beide sehr daran".
Außenminister Marco Rubio, CIA-Direktor John Ratcliffe, der nationalen Sicherheitsberater Michael Waltz und der Sondergesandte Steve Witkoff sollen die Verhandlungen laut Trump leiten.
Ende des Ukraine-Kriegs? Die Botschaft aus dem Kreml
Der Kreml bestätigte das Telefonat, es habe eineinhalb Stunden gedauert. Aus dem Kreml hieß es, Putin habe seine Bereitschaft erklärt, Repräsentanten des Weißen Hauses in Russland zu empfangen – auch zur Lösung des Ukraine-Konflikts, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. "Putin und Trump haben auch die Fortführung persönlicher Kontakte verabredet, darunter auch die Organisation eines persönlichen Treffens."
Putin habe Trump nach Moskau eingeladen. Er verwies in dem Telefonat aber darauf, dass Russland auf einer Beseitigung der Ursache des Konflikts bestehe. Nach Darstellung Moskaus wurde der russische Angriffskrieg durch das Streben der Ukraine in die Nato und die angebliche Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit verursacht.
Die Bedingungen der Amerikaner für einen Friedensdeal
Kurz vor der Mitteilung zu dem Telefonat hatte Trumps Regierung erstmals öffentlich im Detail dargelegt, wie sie sich ein Ende von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine vorstellt. Die Amerikaner halten dabei schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich – unter anderem den Verzicht auf einen Nato-Beitritt. Außerdem sehen die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern – ohne amerikanische Truppen.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth präsentierte die Vorstellungen bei einem Ukraine-Treffen in Brüssel, bei dem eigentlich Waffenlieferungen für Kiew koordiniert werden sollten. Er bestätigte damit düstere Vorahnungen der Ukrainer und Europäer. Mehr zu Hegseths Äußerungen lesen Sie hier.
Trump telefoniert mit Putin: Die Beziehung der Präsidenten
Trump hatte im Wahlkampf immer wieder behauptet, er könne den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden – unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin. Die Frist verstrich nach seinem Start im Amt jedoch ohne Ergebnis. Seit seinem Amtsantritt hatte Trump wiederholt auffallend ausweichend auf Nachfragen reagiert, ob er seit seiner Vereidigung bereits mit dem Kremlchef telefoniert habe. Er hatte jedoch auch da schon ein baldiges persönliches Treffen mit Putin ins Gespräch gebracht.
Trump war in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) immer wieder ein Schmusekurs mit Putin vorgeworfen worden. Traditionelle US-Verbündete wie Deutschland hatte er dagegen immer wieder düpiert und damit auch dem Kremlchef in die Hände gespielt.
- Nachrichtenagenturen AFP, Reuters und dpa
- truthsocial.com: @realDonaldTrump