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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Trump ändert sein Ziel für einen Frieden
Trump überdenkt wohl seine Ukraine-Strategie. Selenskyj kommt nach Deutschland. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Angriff auf Saporischschja: Mindestens 113 Verletzte und 13 Tote
11.03 Uhr: Durch den russischen Gleitbombenangriff auf die südostukrainische Industriestadt Saporischschja sind mindestens 113 Menschen verletzt worden. 59 Verletzte würden im Krankenhaus behandelt, teilt der Gouverneur des Gebietes Saporischschja, Iwan Fedorow, auf Telegram mit. Nach dem Angriff vom Mittwochnachmittag waren die Behörden zunächst von etwa 60 Verletzten ausgegangen. 13 Menschen wurden durch den Abwurf zweier 500-Kilo-Bomben getötet.
Der Angriff galt nach ukrainischen Behördenangaben einem Industrieobjekt. Fotos und Videos zeigten Zerstörungen am Flugzeugmotorenwerk Motor Sich, in dem auch Drohnen für die ukrainische Armee hergestellt werden. Vier Verwaltungsgebäude, fast 30 Autos und eine Straßenbahn wurden beschädigt.
Ukraine-Treffen in Ramstein: Die Nato rüstet sich gegen Trump
9.58 Uhr: Unter der Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten trifft sich heute die Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein. Es könnte das letzte Treffen dieser Art sein. Mehr dazu lesen Sie hier.
Trump ändert sein Ziel für einen Frieden
7.16 Uhr: Der designierte US-Präsident Donald Trump möchte den Krieg in der Ukraine wohl erst innerhalb von 100 Tage nach seiner Amtseinführung beenden. Diesen neuen Zeitraum hat sein designierter Ukraine-Sondergesandter Keith Kellogg in einem Interview mit dem Sender Fox News genannt. Im Wahlkampf hatte Trump mehrfach angekündigt, innerhalb von 24 Stunden für Frieden zu sorgen.
Gestern erklärte der Republikaner auf einer Pressekonferenz bereits, Friedensgespräche erst nach seiner Amtseinführung zu beginnen. Kellogg lobte die Absicht seines neuen Chefs, mit Putin direkt zu verhandeln und antwortete gleichzeitig auf seine Kritiker: Trump wolle der Ukraine helfen und ihre Unabhängigkeit erhalten. Die Amtseinführung des Präsidenten findet am 20. Januar statt.
Nato-Generalsekretär Rutte bietet Trump Waffenkäufe an
3.00 Uhr: Nato-Generalsekretär Mark Rutte will den designierten US-Präsidenten Donald Trump dazu bringen, den europäischen Partnern einen leichteren Zugang zu Waffensystemen der amerikanischen Rüstungsindustrie zu verschaffen. Die Ausgaben der europäischen Verbündeten in den USA beliefen sich bereits heute auf Hunderte Milliarden Dollar, sagte Rutte der Deutschen Presse-Agentur. Es könnten aber noch viel mehr werden, "wenn die US-Verteidigungsindustrie liberalisiert und mehr geöffnet wäre und man nicht die Zustimmung durch den Kongress, das Pentagon und das Weiße Haus einholen müsste".
Als ein Beispiel für das enorme Potenzial nannte Rutte die Nachfrage von europäischen Partnern nach Raketenabwehrsystemen vom Typ Patriot, die auch der Ukraine zur Verfügung gestellt werden. "Sie kosten zwei Milliarden pro Stück. Das ist enorm viel Geld für die USA und für die US-Wirtschaft", sagte Rutte. Derzeit brauche es enorm lange, um Patriot-Systeme nach Europa zu bringen. Trump hatte gefordert, dass Nato-Mitglieder künftig fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben sollten.
Ukraine: Russland setzt mehr Glasfaserkabel bei Drohnen ein
2.10 Uhr: Russland setzt an der Front in der Ukraine zunehmend Drohnen ein, die über Glasfaserkabel gesteuert werden. Das berichtete am Mittwoch laut dem Institut für internationale Kriegsstudien ein Sprecher einer ukrainischen Brigade. Diese Drohnen seien widerstandsfähiger gegen elektronische Störungen und werden für Angriffe auf ukrainische Stellungen entlang der gesamten Frontlinie genutzt.
Der Sprecher betonte jedoch, dass die russischen Streitkräfte diese Technologie noch nicht flächendeckend einsetzen. Zudem seien Glasfaserdrohnen langsamer und weniger wendig als sogenannte FPV-Drohnen (First-Person-View-Drohnen). Dadurch seien sie anfälliger für Beschuss mit leichten Waffen.
Das pro-russische Bloggerkollektiv Rybar berichtete ebenfalls, dass russische Streitkräfte erfolgreich Glasfaserdrohnen in den Kampf integriert hätten. Er warnte jedoch, dass die Ukraine bald ähnliche Innovationen entwickeln könnte. Tatsächlich arbeiten die Ukrainer bereits daran. Zudem müssten die russischen Truppen neue Methoden entwickeln, um die drohenden ukrainischen Glasfaserdrohnen abzuwehren.
Explosionen in russischer Region Krasnodar
1.50 Uhr: In der Nacht zum Donnerstag wurden in Slawjansk-na-Kubani in der Region Krasnodar mehrere Explosionen gemeldet. Nach ersten Informationen wurde das Luftabwehrsystem aktiviert, berichtet der russische Telegramkanal Shot.
Laut Anwohnern begannen die Explosionen gegen 1.30 Uhr. Zunächst waren zwei bis drei laute Detonationen zu hören. Nach einer kurzen Pause folgten jedoch weitere, intensivere Explosionen – Augenzeugen berichten von insgesamt vier bis elf Detonationen. Auf den Außenbereichen von Slawjansk-na-Kubani seien zudem helle Lichtblitze zu sehen gewesen. Ursache könnten ukrainische Luftangriffe und Luftabwehrfeuer sein.
Auch Bewohner der umliegenden Dörfer Poltawskaja und Petrowskaja meldeten ähnliche Beobachtungen. Offizielle Informationen über mögliche Schäden oder Verletzte liegen bisher nicht vor.
Mittwoch, 8. Januar
Selenskyj kommt nach Deutschland
19.49 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt nach eigenen Angaben am Donnerstag an einem Treffen zur Unterstützung der Ukraine im rheinland-pfälzischen Ramstein teil. Er werde Gespräche auf Ebene der Verteidigungsminister und Militärkommandeure führen, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein kommen am Donnerstag Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe zusammen, neben Ressortchefs wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) werden auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte sowie Vertreter von insgesamt rund 50 Ländern erwartet.
Ukraine: 13 Tote durch russischen Angriff auf Saporischschja
16.52 Uhr: Bei einem Angriff auf die ukrainische Stadt Saporischschja sind nach ukrainischen Angaben 13 Menschen getötet worden. Regionalgouverneur Iwan Federow erklärte am Mittwoch im Onlinedienst Telegram, dass zudem 30 Verletzte in Krankenhäuser der Stadt gebracht worden seien. Er veröffentlichte Fotos, die auf Straßen liegende Leichen und brennende Autos zeigen.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters