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Mit einem Trick – Ukraine schickt russische Drohnen wieder zurück


Elektronische Kriegsführung
Mit einem Trick – Ukraine schickt russische Drohnen wieder zurück

Von t-online, wan

Aktualisiert am 29.11.2024 - 06:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Drohne in der UkraineVergrößern des Bildes
Russische Drohne im Anflug (Archivbild). (Quelle: Efrem Lukatsky/AP/dpa/dpa-bilder)

Russische Drohnen sind wohl von der Ukraine umgeleitet worden – nach Belarus. Möglich macht es die elektronische Kriegsführung.

Seit Tagen gibt es wieder vermehrt heftige russische Luftangriffe auf die Ukraine. Am Donnerstag musste der Strom in vielen Regionen abgeschaltet werden, in der Nacht zum Freitag wurde eine medizinische Einrichtung in Kiew getroffen. Offenbar versucht Russland erneut, mit massiven Angriffen die ukrainische Luftabwehr zu überfordern. Doch Kiew hat einen Trick gefunden, Russland buchstäblich mit seinen eigenen Waffen zu schlagen.

Die Drohnen, die Putins Truppen in Richtung Ukraine entsenden, werden über GPS-Signale gesteuert. Diese geben die Koordinaten der Ziele an. Bislang haben sowohl ukrainische als auch russische Spezialeinheiten diese Signale stören können. Die Drohnen waren orientierungslos. Doch jetzt ist findigen Kiewer Spezialisten etwas Neues gelungen, wie die französische Zeitung "Le Monde" berichtet.

Video | Ukraine meldet erneut massiven russischen Luftangriff
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Quelle: reuters

Drohnen wird ein Zielort vorgetäuscht

Sie wenden eine Technologie an, die als "Spoofing" bezeichnet wird. "Spoofing" ist eine elektronische Täuschungsmethode, bei der Angreifer Informationen oder Identitäten fälschen, um andere Personen oder Systeme zu täuschen.

Im Falle der russischen Drohnen wird das "Spoofing" eingesetzt, um ihnen einen Zielort vorzutäuschen. Wenn die ursprünglichen Koordinaten ursprünglich auf die Stadt Kiew zeigen, dann überschreiben die ukrainischen Störsender die GPS-Daten und schicken die Drohnen wieder zurück – oder ins benachbarte Belarus.

Zwischen dem 24. und dem 26. November sollen 43 russische Shahed-Drohnen die Grenze zu Belarus überquert haben, berichtet das belarussische Hajun-Projekt, das öffentlich zugängliche Informationen aus dem Land sammelt. Deswegen seien sogar viermal Kampfjets des Lukaschenko-Regimes aufgestiegen. Andere Drohnen seien wieder zurück nach Russland geleitet worden.

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Ungewollter Nebeneffekt des Spoofings

Von September bis Oktober verzeichnete das ukrainische Militär eine Zahl von 3.482 unbemannten Flugkörpern, die gegen zivile und militärische Ziele in der Ukraine eingesetzt wurden. Obwohl die meisten Drohnen abgefangen wurden, beschädigten oder entzündeten die Trümmer der abgeschossenen Flugzeuge Dutzende von Wohngebäuden. Da russische Drohnenschwärme die ukrainischen Luftabwehrsysteme überfordern, wird auch auf die elektronische Abwehr gesetzt.

Die Spoofing-Technologie hat aber auch einen unerwünschten Nebeneffekt. So meldeten Anfang November Bürger in Kiew, dass sie kein Taxi mehr mit ihrem Handy bestellen können. Die Uhren auf dem Telefon vieler Kiewer zeigten eine falsche Zeit an, und nicht wenige Ukrainer sahen als Ortsangabe plötzlich russische Städte wie Moskau und Belgorod. Andere kamen eine Stunde zu spät zur Arbeit, weil der Wecker im Handy zu spät losging.

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte musste daraufhin eine Erklärung herausgeben, dass es aufgrund des Einsatzes elektronischer Kriegsführungssysteme zur Abwehr russischer Luftangriffe zu Störungen von Smartphone-Uhren oder GPS-Signalen kommen kann. Eine Abhilfe für die Bürger kann sein, die automatische Zeiteinstellung abzuschalten. Diese wird nämlich ebenfalls von GPS-Satelliten gesteuert.

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