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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Krieg in der Ukraine Selenskyj telefoniert mit Trump und Musk
Selenskyj telefoniert mit Trump und Musk. Die frühen Gespräche sehen die Ukraine als positives Zeichen. Alle Informationen im Newsblog.
Heftige Kämpfe in der Ostukraine
20.49 Uhr: Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich erneut schwere Kämpfe entlang der Fronten im Osten der Ukraine geliefert. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew wurden im Tagesverlauf insgesamt 114 russische Angriffe registriert. "Der Feind setzt alle verfügbaren Kräfte und Mittel ein, um seine Ziele zu erreichen", hielt die Armeeführung in ihrem Lagebericht auf Facebook fest. "Die Verteidigungskräfte handeln professionell und effizient und fügen dem Feind erhebliche Verluste zu."
Die Brennpunkte waren den Angaben zufolge einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe. Bei Pokrowsk versuchten russische Einheiten insgesamt 24 Mal, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden. In der Umgebung von Kurachowe stießen die russischen Truppen insgesamt 32 Mal gegen die ukrainischen Stellungen vor, hieß es. Bis zum Abend seien bereits 18 Angriffe abgewehrt worden. An den anderen Abschnitten dauerten die heftigen Kämpfe an. Ein genauer Überblick von unabhängiger Seite war nicht möglich.
Musk nimmt an Telefonat zwischen Trump und Selenskyj teil
17.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump telefoniert, an dem Gespräch nahm auch Elon Musk teil. Laut Berichten von "Axios" wertet Selenskyj die schnelle Realisierung des Gesprächs als positives Zeichen.
Musk soll der Ukraine weiterhin Unterstützung durch das Satellitensystem Starlink zugesichert haben. Auf Anfrage äußerte er sich jedoch nicht dazu. Konkrete Gespräche zu Trumps angekündigten Bemühungen, sich für ein Ende des Krieges einzusetzen, soll es bei dem Telefonat nicht gegeben haben.
Südkorea: Russische Hacker-Angriffe auf Websites der Regierung
9.31 Uhr: Nach der Entsendung nordkoreanischer Truppen zur Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine meldet Südkorea Cyberangriffe russischer Hackergruppen. Das Präsidialamt in Seoul teilt mit, in den vergangenen Tagen seien Attacken auf einige Websites der Regierung sowie auf private Internetseiten festgestellt worden. Behörden hätten bereits in einer Sondersitzung darüber beraten.
Einige Websites seien zeitweise ausgefallen, ernsthafte Schäden seien aber nicht entstanden. Es habe sich um sogenannte DDoS-Angriffe gehandelt, bei denen Webseiten-Server mit Anfragen überflutet werden, um sie zum Absturz zu bringen. Die südkoreanische Regierung kündigte an, sich künftig besser gegen solche Angriffe zu rüsten.
Ein Toter und Dutzende Verletzte in Charkiw nach russischem Luftangriff
8.19 Uhr: Bei einer russischen Angriffswelle in der Nacht sind nach Angaben der ukrainischen Regierung ein Mensch getötet und mindestens 30 weitere verletzt worden. In Odessa habe es bei einer Drohnenattacke ein Todesopfer gegeben, teilte das Innenministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.
In der Hafenstadt am Schwarzen Meer wurden demnach neun Menschen verletzt sowie Wohnhäuser und zivile Infrastruktur beschädigt. In der Region Kiew habe es vier Verletzte gegeben, mindestens sechs Wohnhäuser und mehrere Autos seien beschädigt worden. Mit mindestens 25 waren die meisten Verletzten in Charkiw zu beklagen. Laut Regionalgouverneur Oleh Syniehubow setzte das russische Militär in der Stadt im Nordosten des Landes Lenkbomben ein.
Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, Russland habe mit 92 Drohnen und fünf Raketen angegriffen. Vier Raketen und 62 Drohnen sollen abgeschossen und 26 Drohnen von der elektronischen Abwehr abgefangen worden sein.
Nordkoreanische Soldaten sollen an der Front Pornos schauen
0.45 Uhr: Nordkoreanische Soldaten nutzen die Möglichkeit des unbegrenzten Internetzugangs in der Ukraine wohl für eine besondere Freizeitbeschäftigung. Nach Informationen des "Financial Times"-Journalisten Gideon Rachman sollen die Einheiten von Kim Jong Un die neue Freiheit nutzen, um Pornos zu schauen. Dies habe ihm eine "gewöhnlich verlässliche" Quelle zugetragen.
Das Pentagon erklärte, es könne den Bericht der "Financial Times" nicht bestätigen. Wie der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Charlie Dietz, dem Portal "Politico" erklärte, könne er nichts zu den "nordkoreanischen virtuellen Freizeitaktivitäten in Russland" sagen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Donnerstag, 7. November
Selenskyj will eingefrorene russische Gelder für Waffenkäufe
22.35 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erhebt Anspruch auf in der Europäischen Union und anderen Staaten beschlagnahmte russische Milliardenbeträge. "Können wir diese 300 Milliarden (US-Dollar) nehmen, die uns gehören? Dürfen wir die 300 Milliarden nehmen, unser Volk unterstützen und mit diesem Geld Waffen in allen Ländern der Welt kaufen?", fragte der Staatschef auf einer Pressekonferenz in Budapest. Das sei eine mögliche Antwort auf die Frage, was Kiew zu tun gedenke, falls die USA unter dem neugewählten Präsidenten Donald Trump die Unterstützung für die Ukraine einstellen.
Dieser Verwendung der Gelder sei nur gerecht: Die von Russland verursachten Zerstörungen in der Ukraine würden schließlich ein Vielfaches der beschlagnahmten Summe betragen. Ein "starkes Europa" würde nicht nur auf Washington schauen, sondern eine "starke Entscheidung treffen" und das Geld der Ukraine geben.
Südkorea schließt Waffenlieferungen nicht mehr aus
5 Uhr: Angesichts der mutmaßlichen Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Russland schließt der große Waffenexporteur Südkorea direkte Waffenlieferungen an die Ukraine nach Angaben von Präsident Yoon Suk Yeol nicht mehr aus. "Je nach dem Grad der nordkoreanischen Beteiligung werden wir unsere Unterstützungsstrategie nun schrittweise anpassen", sagte Suk Yeol am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Seoul. "Das bedeutet, dass wir die Möglichkeit von Waffenlieferungen nicht ausschließen".
Nordkorea ist zu einem der wichtigsten Unterstützer der russischen Offensive in der Ukraine geworden. Der Westen wirft dem international isolierten Land seit Langem vor, Moskau Munition zum Einsatz in der Ukraine zu liefern. Das russische Oberhaus ratifizierte am Mittwoch einen militärischen Beistandspakt mit Nordkorea.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters