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Russland: Zehnjährige dreht TikTok-Video – Wladimir Putin lässt Mutter verfolgen


Russische Justiz
Zehnjährige dreht TikTok-Video – Putin lässt Mutter verfolgen

Von dpa
31.10.2024 - 03:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Russlands Machthaber Wladimir Putin (r.) lässt sich historische Karten zeigen. Versteht er sie auch?Vergrößern des BildesRusslands Machthaber Wladimir Putin (r.) lässt sich historische Karten zeigen. Versteht er sie auch? (Quelle: Sputnik/Mikhail Klimentyev/Kremlin via REUTERS)

Russische Behörden verfolgen die Mutter einer Zehnjährigen. Die Tochter hatte ein Video gedreht. Offenbar gefielen Putins Justiz die Emojis in dem Clip nicht.

Weil ihre zehnjährige Tochter angeblich ein Video veröffentlichte, das die russische Armee "diskreditiert", gehen die Behörden auf der Krim gegen eine Bewohnerin vor. Der 38-jährigen Mutter wird vorgeworfen, ihre Pflicht als Elternteil "vernachlässigt" zu haben, wie das Innenministerium der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel am Mittwoch mitteilte. Das von der Tochter im Onlinedienst TikTok veröffentlichte Video ziele auf die "Diskreditierung der Streitkräfte der Russischen Föderation und die Entweihung der russischen Flagge ab", heißt es weiter.

Das von der Polizei entdeckte Video wurde von mehreren russischen Medien im Onlinedienst Telegram veröffentlicht. Die Zehnjährige, die in Saki im Westen der Krim zur Schule geht, hat darin ihr eigenes Gesicht gefilmt. Daneben sind eine ukrainische und eine russische Flagge zu sehen. Der russischen Flagge wurde ein wütendes Emoji hinzugefügt, der ukrainischen ein Herz sowie verletzte und kranke Emojis.

Angesichts des jungen Alters des Mädchens, "wird seine Mutter behördlich verfolgt", erklärte das Innenministerium der Krim weiter. Die Frau könnte mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Rubel (rund fünf Euro) bestraft werden.

Mehr als 1.000 Menschen juristisch verfolgt

Russland hatte die Schwarzmeerhalbinsel Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert, die Halbinsel wird international aber weiterhin als Teil der Ukraine anerkannt.

Seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 sind in Russland zahlreiche Menschen bestraft, bedroht oder inhaftiert worden, die von den Behörden als Kritiker des russischen Vorgehens ausgemacht wurden. Der Nichtregierungsorganisation OVD-Info zufolge wurden mehr als 1.000 Menschen juristisch verfolgt. Hunderte weitere seien eingeschüchtert oder ins Exil gezwungen worden.

Im März 2023 war ein Vater in Südrussland zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil dessen 13-jährige Tochter in der Schule ein Bild gemalt hatte, das die russische Offensive kritisierte. Der Mann wurde Mitte Oktober wieder freigelassen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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