Tödliche Erweiterung Neue "Hornissen-Königin" jagt russische Soldaten
Eine ukrainische Drohne mit einem Gewehr aus der Ukraine nimmt russische Soldaten ins Visier. Sie soll bereits an der Front getestet worden sein.
Eine in der Ukraine entwickelte Drohne ist jetzt erstmals mit einer Erweiterung gesehen worden, die russischen Soldaten an der Front das Fürchten lehren könnte. In sozialen Medien ist ein Video aufgetaucht, das die "Hornet Queen" (deutsch: Hornissen-Königin) bei einem Einsatz in Donezk zeigen soll. Die Besonderheit: Sie ist mit einem Gewehr, vermutlich einem AK-74, ausgerüstet.
Offenbar hat die Drohne bereits russische Soldaten ins Visier genommen. Die Aufnahmen stammen von der "Hornet Group", einer Gruppe Freiwilliger, die Drohnen für die ukrainische Armee bauen. "Unser Militär entwickelt die mit automatischen Waffen ausgestattete 'Hornet Queen' weiter. Diesmal wurde der erste Kampfeinsatz durchgeführt – gegen eine Position mit russischen Streitkräften", erklärten die Drohnenbauer.
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Zielgenauigkeit eine Herausforderung
Der Clip, der unter anderem auf der Plattform X verbreitet wurde, zeigt den Lauf eines Gewehres vor einer Kamera, die an einer Drohne befestigt ist. Immer wieder wird aus dem Gewehr gefeuert, wie die Aufnahmen zeigen. Es soll sich dabei noch um einen Test gehandelt haben. Damit könne man sehen, in welche Richtung die Armee das Gerät weiterentwickeln kann, so die Hornissen-Gruppe.
Unklar ist, wie präzise das Gerät feuern kann. "Zu den größten Herausforderungen gehören die Sicherstellung der Zielgenauigkeit, die zusätzliche Zielgeräte erfordert, sowie der Umgang mit begrenzter Munition und die Gewährleistung eines schnellen Nachladens", sagte ein Drohnen-Experte der "Kyiv Post". Auch die Frage, wie der Rückstoß die Flugbahn verändert, dürfte noch eine Rolle spielen. Im Video kommt es beim Feuern zu Kurskorrekturen der Drohne.
Mitte Juli hatte die "Wild Hornets"-Gruppe erstmals Einzelheiten über ihre neue Entwicklung mitgeteilt. Es soll sich um die größte ukrainische FPV-Drohne handeln, die über eine Kamera aus der Ferne bedient wird. Die Drohne mit einem 15-Zoll-Rahmen bestehe zu 65 Prozent aus ukrainischen Komponenten, hieß es damals. Sie sei auf Wunsch des Kommandeurs des K-2-Bataillons, Kyrylo Weres, entwickelt worden, der eine relativ günstige und leicht zu bedienende Drohne haben wollte, die Sprengladungen abwerfen könne.
Nach Angaben der "Kyiv Post" seien bereits 100 der Drohnen im Kriegseinsatz. Sie könnten bis zu 9,5 Kilogramm tragen. Damit seien sie nicht nur für den Angriff geeignet, sondern auch als Transportmittel für den Nachschub. Weitere Funktionen seien die Minensuche und als Signalverstärker. So kann die "Hornissen-Königin" Funksignale an bis zu 25 Kilometer weit entfernte Drohnen weitergeben. Eine neue Version der Drohne soll bald bis zu 18 Kilogramm Gewicht tragen.
- x.com: Tweets von wilendhornets
- kyivpost.com: "Ukrainian AK-74-Equipped FPV Drone Engages Russian Forces for the First Time" (englisch)