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Ukraine-Krieg: Putin spricht angeblich täglich stundenlang über die Ukraine


Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Kreml: Putin spricht täglich stundenlang über die Ukraine


Aktualisiert am 01.08.2024 - 20:22 UhrLesedauer: 18 Min.
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Wladimir Putin: Mit Generälen soll er jeden Tag diskutieren.Vergrößern des Bildes
Wladimir Putin: Mit Generälen soll er jeden Tag diskutieren. (Quelle: Vyacheslav Prokofyev)

Der Kreml hat weitere Atomwaffenübungen angeordnet. Der Ukraine gelingt offenbar ein Luftschlag weit in Russland. Alle Informationen im Newsblog.

Sprecher: Putin täglich mit Krieg in der Ukraine befasst

19.18 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin verbringt viele Stunden täglich im Kontakt mit seinen Militärs zum Verlauf des Kriegs in der Ukraine. "Das ist eine Arbeit, die man nicht jeden Tag vor der Kamera sieht, eine Arbeit, über die man nicht in den Zeitungen liest", sagt sein Sprecher Dmitri Peskow in einem Radiointerview, aus dem die Staatsagentur Tass zitierte.

Putin kümmert sich demnach jeden Tag in der Woche um den Verlauf der Spezialoperation, wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine im Sprachgebrauch des Kreml genannt wird. Zudem telefoniere Putin häufig mit Frontkommandeuren und einfachen Soldaten an der Front. Dies sei "eine ständige Praxis".

Spionage-Affäre: Moldau weist russischen Diplomaten aus

16.56 Uhr: Eine Spionage-Affäre belastet die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen der Republik Moldau und Russland. Das südosteuropäische Land hat einen russischen Diplomaten ausgewiesen und den russischen Botschafter einbestellt, um ihm eine formelle Protestnote zu übergeben. Die Regierung in Moskau kündigt eine Reaktion auf die Ausweisung an, die sie als "unfreundlichen Akt" bezeichnet.

Der Grund für die Verschlechterung der Beziehungen ist die Verhaftung zweier moldawischer Beamter wegen mutmaßlicher Spionage und Landesverrats. Sie haben nach Angaben der Staatsanwaltschaft Informationen an einen Mitarbeiter einer ausländischen Vertretung weitergegeben. Lokalen Medien zufolge handelte es sich bei dem Empfänger um ein Mitglied der russischen Botschaft in der moldawischen Hauptstadt Chisinau. Russland weist den Vorwurf zurück und kritisierte diese Berichte als "eine weitere Manifestation antirussischer Stimmungen, die künstlich geschürt werden".

Die zwischen der Ukraine sowie dem Nato- und EU-Mitglied Rumänien gelegene Republik Moldau strebt eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) an. Die pro-westliche Präsidentin Maia Sandu stellt sich im Oktober zur Wiederwahl. Einige westliche Länder werfen Russland vor, mit Desinformationskampagnen Einfluss auf diese Entscheidung nehmen zu wollen. Die Regierung in Chisinau, die den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf verurteilt, beschuldigt Russland, das Land destabilisieren zu wollen. Ähnlich wie in der Ukraine hat sich auch in Moldau ein Landesteil unter Führung mit pro-russischer Separatisten abgespalten. In Transnistrien hat Russland Truppen zur Unterstützung der Truppen stationiert.

Vor einem Jahr hatte Moldawien bereits 22 Diplomaten und 23 Beschäftigte der russischen Botschaft ausgewiesen. Der Anlass waren damals Medienberichte über die zahlreichen Antennen auf dem Botschaftsgebäude, die für Spionage genutzt werden könnten.

Estland verstärkt Zollkontrollen nach Russland

14.58 Uhr: Estland wird zum 8. August eine vollständige Zollkontrolle an seiner östlichen EU-Außengrenze zu Russland einführen. Dies beschloss die Regierung des baltischen EU- und Nato-Landes in Tallinn. Demnach sollen die Kontrollen an den Straßen- und Schienengrenzübergängen in Narva, Koidula und Luhamaa schrittweise eingeführt werden und die bisher risikobasiert erfolgte Überprüfung von Passagieren und Fahrzeugen ersetzen. Damit soll nach Angaben von Ministerpräsident Kristen Michal der Transit und Transport von EU-Sanktionen unterliegenden Gütern durch Estland unterbunden und die Sicherheit des Landes gestärkt werden.

"Bedauerlicherweise gehen die Versuche weiter, Sanktionen zu umgehen und den Transport verbotener Waren über unsere Grenzen fortzusetzen, ebenso wie der brutale Krieg, den Russland gegen die Ukraine und deren Bevölkerung der Ukraine begonnen hat", sagte Michal. "Durch die Einführung umfassender Warenkontrollen können wir die Umgehung von Sanktion erschweren und es Russland schwerer machen, seine Kriegsmaschinerie zu versorgen.".

Die estnische Steuer- und Zollbehörde teilt mit, dass eine vollständige Kontrolle mehr Zeit in Anspruch nehmen werde und sich dadurch die Zahl an Grenzübertritten nach Russland vermutlich halbiere. Demnach werde jede Person und deren Gepäck an der Grenze einer Kontrolle unterzogen, ebenso sollen alle Fahrzeugs und die von ihren mitgeführten Waren überprüft werden. Darüber seien die betreffenden Kommunalverwaltungen als auch Transport- und Busfirmen den Angaben zufolge bereits informiert worden.

Bei Kiew: Russischer Exilant durch Drohne verletzt

11.38 Uhr: Der ehemalige Duma-Abgeordnete Ilja Ponomarjow ist an seinem Exilort in der Ukraine bei einem russischen Drohnenangriff verletzt worden. "Heute ist, wie es aussieht, mein zweiter Geburtstag", schreibt Ponomarjow auf der Online-Plattform X und veröffentlichte ein Foto von sich mit blutüberströmtem Gesicht. Es sei bereits der fünfte Anschlag auf ihn gewesen, teilte er mit.

Die ukrainische Polizei zeigte Aufnahmen von Schäden an einem dreistöckigen Privathaus im Kiewer Umland und informierte über ein verletztes Ehepaar, ohne Ponomarjow namentlich zu nennen. Beide werden in einem Krankenhaus der ukrainischen Hauptstadt behandelt, heißt es. Eine in örtlichen Medien verbreitete Aufnahme zeigt Ponomarjow mit Wunden im Gesicht in einer Klinik. Bereits am Vortag war sein Wohnhaus den Berichten zufolge Ziel mehrerer russischer Drohnen gewesen.

Ponomarjow war von 2007 bis 2016 Abgeordneter der Duma, des russischen Parlaments. Er stimmte unter anderem im März 2014 als einziger Abgeordneter gegen die Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Seit seiner Übersiedelung in die Ukraine 2016 engagiert er sich in oppositionellen russischen Exilkreisen und ruft zum bewaffneten Umsturz in Russland auf. In seinem Heimatland wurde daher auch ein Verfahren wegen Hochverrats gegen ihn eingeleitet. Ponomarjow hat inzwischen auch die ukrainische Staatsbürgerschaft.

Kreml droht Rheinmetall

9.28 Uhr: Der Kreml hat auf das verstärkte Engagement des Unternehmens Rheinmetall in der Ukraine reagiert. Ein Sprecher des russischen Außenministeriums sagte dazu: "In Bezug darauf erinnern wir daran, dass jede Fabrik in der Ukraine ein legitimes Ziel für das russische Militär ist", wie ein Video des Nachrichtensenders ntv von Mittwoch zeigt. Der Sprecher fügte hinzu: "Ich unterstreiche: jede militärische Fabrik."

Rheinmetall plant unter anderem Panzer in der Ukraine zu produzieren und erhielt kürzlich den Auftrag von der ukrainischen Regierung, eine Munitionsfabrik zu errichten. Sie soll nach Angaben des Unternehmens innerhalb der nächsten zwei Jahren entstehen. Die Rolle von Rheinmetall ist Russland offenbar ein Dorn im Auge. Nach Informationen von US-Geheimdiensten soll Russland Anfang des Jahres ein Attentat auf den Vorstandschef des Unternehmens, Armin Papperger, geplant haben.

Selenskyj: Gebietsabtretungen nur mit Erlaubnis des Volkes

6.55 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will auf Gebietsabtretungen im Zuge einer möglichen Friedenslösung mit Russland nicht eingehen, ohne dass das Volk dem zustimmt. "Sie müssen verstehen, dass jede Frage, die die territoriale Integrität der Ukraine betrifft, nicht von einem Präsidenten, einer einzigen Person oder von allen Präsidenten der Welt ohne das ukrainische Volk gelöst werden kann", sagte Selenskyj der Zeitung "Le Monde" und anderen französischen Medien in einem Interview.

Niemand habe der Ukraine bislang offiziell etwas angeboten. "Und die Ukraine wird niemals auf ihre Gebiete verzichten. Die Machthaber haben offiziell nicht das Recht, auf ihre Gebiete zu verzichten. Das ukrainische Volk muss dies wünschen", sagte Selenskyj. Außerdem sei zu bedenken, dass Russlands Präsident Wladimir Putin solch einen Schritt als Sieg sehen würde. "Deshalb ist diese Frage sehr, sehr, sehr schwierig."


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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