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Ukraine-Krieg: Russland zwingt Ausländer wohl an die Front


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Regierung spricht von "Menschenhandel"
Dieser Vorwurf gegen Putin wiegt schwer


Aktualisiert am 04.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ein russischer Soldat nimmt an einer Übung teil (Symbolbild): Viele Inder und Nepalesen sollen gemäß Familienangaben zum Dienst gezwungen worden sein. (Quelle: IMAGO/Vitaliy Ankov/imago)

Zahlreiche Soldaten sterben jeden Tag in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Offenbar rekrutiert das Putin-Regime auch Ausländer – unter Zwang.

Im Krieg in der Ukraine sterben täglich viele ukrainische und russische Soldaten. Wie viele es sind, legen beide Seiten nicht offen. Die USA gingen im Dezember von 315.000 Russen aus, die seit Beginn des Krieges verwundet oder getötet wurden. Recherchen legen nun aber offen: Russland rekrutiert nicht nur im eigenen Land Menschen, die für den Angriffskrieg sterben.

Auch Inder und Nepalesen sollen laut Recherchen, unter anderem des ZDF-Magazins "frontal", nach Russland gelockt werden. Dort sollen sie von Menschenhändlern und russischen Behörden rekrutiert werden – mit Drohungen und falschen Versprechen.

Eine Gruppe indischer Männer veröffentlichte ein Video, mit dem sie sich an ihre Regierung wenden. In dem Video erklären sie: "Wir können nicht mal eine Waffe richtig halten, aber sie zwingen uns, im Krieg gegen die Ukraine zu kämpfen. Wir hoffen, dass die indische Regierung und Botschaft uns helfen." Indien hat sich inzwischen geäußert, fordert von Russland die Freilassung indischer Staatsbürger. Die Regierung spricht von Menschenhandel.

Video | Soldaten beklagen Lage an der Front – und kritisieren Westen
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Quelle: t-online

"Sie haben uns nichts zu essen gegeben"

Dem ZDF sagte einer der Vertragssoldaten: "Die Lage ist düster, wir bekommen gar nichts zu essen. Wir alle werden krank." Seine Gruppe sei als Touristen nach Russland gereist. Ein Mann habe sie auf eine Sightseeingtour mitgenommen. Doch sie reisten nach Belarus. Sie seien von der Polizei festgehalten und an die Armee übergeben worden. "Zwei oder drei Tage lang haben wir uns geweigert, aber sie haben uns nichts zu essen gegeben und uns in einem dunklen Raum eingesperrt", sagte der unfreiwillige Soldat.

Dann seien sie gezwungen worden, den Eintritt in die russische Armee zu unterschreiben. "Man hat uns verhaftet und uns mit zehn Jahren Haft gedroht, wenn wir nicht in die Armee eintreten." Die Verträge sollen als "Helfer, Fahrer und Köche" abgeschlossen worden sein. Doch es kam anders. Sie mussten für die Front trainieren.

Ein Jahr Militärdienst oder zehn Jahre Gefängnis

Ähnliche Verträge des russischen Verteidigungsministeriums liegen dem Sender Sky News laut eigenen Angaben vor. Darin stehe, die Männer müssten Militärdienst leisten und die Russische Föderation verteidigen. Die betroffenen Männer seien mit einem Touristenvisum nach Russland gereist, um Arbeit zu finden. Dann seien sie wegen Verstößen gegen die Visabestimmungen verhaftet worden.

Sie konnten sich entscheiden: ein Jahr Militärdienst oder zehn Jahre ins Gefängnis. Sie seien auf diese Art gezwungen worden, Verträge beim russischen Militär zu unterschreiben. Handys und Ausweise konfiszierten die russischen Behörden.

"Das ist Betrug!"

Die Verträge seien in russischer Sprache verfasst. Die unfreiwilligen Rekruten wurden dem Bericht zufolge nach nur 15 Tagen Training in den Einsatz geschickt. "Er wollte nur helfen", zitiert Sky News eine Angehörige. "Nun haben sie ihn in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Das ist Betrug!" Auf eine Anfrage von Sky News habe die russische Botschaft in Delhi nicht reagiert.

An der Front sei es für die kaum trainierten Inder und Nepalesen "sehr, sehr, sehr gefährlich", sagte der Rekrut dem ZDF. "Wir waren 17, 18 Jungs hier, nur drei oder vier sind zurückgekommen. Der Rest ist tot. Keine Ahnung, wo ihre Leichen sind." Ihre Hilferufe würden nicht erhört. "Sie haben uns hier zurückgelassen."

Wer sich weigere, der werde gezwungen. "Sie stoßen und treten uns. Wenn einer nicht mitmachen will, wird er geschlagen", sagte der Mann. Das ZDF hat zu dem Mann seit dem Anruf keinen Kontakt mehr.

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