Offene Feuerstelle Russische Soldaten sprengen sich beim Mittagessen in die Luft
Offenes Feuer neben gefährlicher Munition ist einer Gruppe russischer Soldaten zum Verhängnis geworden. Eine Granate explodierte.
Mitglieder einer russischen Infanterieeinheit haben sich offenbar selbst in die Luft gesprengt – aus Unachtsamkeit. Die Marines sollen sich auf einem Trainingsgelände bei Kuzminsky in der Region Rostow an einem offenen Feuer gewärmt und Speisen zubereitet haben. Was sie dabei offenbar vergaßen: Gleich neben ihnen lagerte Munition.
Nach einem Bericht der russischen Ausgabe von DW.com sei eine Granate, die zur Panzerabwehr benutzt wird, in die Feuerstelle gerollt und explodiert. Dabei seien 12 Soldaten getötet worden. Es soll sich nach Angaben der Webseite 161.ru um angeheuerte Männer aus Wladiwostok handeln, die für den Einsatz im Angriffskrieg gegen die Ukraine vorbereitet wurden. Die Berichte beziehen sich auf mehrere Meldungen auf Telegramkanälen. Die Soldaten seien Teil der 155. Marineinfanteriebrigade gewesen, die zur russischen Schwarzmeerflotte gehört.
Mehrere Verletzte
Der Vorfall soll sich bereits am 3. November ereignet haben. 20 Soldaten einer Marine-Brigade hätten ein Feuer entfacht, um sich neben dem Munitionslager das Mittagessen zuzubereiten. Bei der nachfolgenden Explosion seien acht Männer unmittelbar gestorben, vier weitere später im Krankenhaus. Es soll noch mehr Verletzte gegeben haben.
Am nächsten Tag berichtete einer der Kämpfer, die sich auf dem Übungsplatz aufhielten, russischen Medien von dem Unfall. Es brauchte aber nach Angaben vom 161.ru bis Ende November, bis die Informationen überprüft werden konnten. Dennoch gibt es bislang keine offizielle Stellungnahme des russischen Militärs.
Diese 155. Marineinfanteriebrigade hat bereits heftige Verluste in der Ukraine erlitten. Vor einem Jahr hatten sich Mitglieder der Einheit in einem offenen Brief über hohe Verluste beschwert und dass sie in einen Hinterhalt bei Donezk geworfen worden seien. "Infolge der 'sorgfältig' geplanten Offensive der 'großen Generäle' haben wir im Laufe von vier Tagen etwa 300 Gefallene, Verwundete und Vermisste verloren. (Und) die Hälfte unserer Ausrüstung", hieß es laut Nachrichtenagentur Reuters in dem Schreiben. Die russische Militärführung hatte dies bestritten.
- telegram.com: @news161ru (russisch)
- dw.com: "12 морпехов в России подорвали себя гранатой" (russisch)
- reuters.com: "Russia issues rare denial of "pointless losses" by marines in Ukraine" (englisch)