Offenbar Lüge zugegeben Bericht: Musk erzählt von pikantem Gespräch mit Putin
Hat der reichste Mann der Welt gelogen? Angeblich soll Elon Musk ein persönliches Gespräch mit Putin geführt haben. Das hatte er bislang abgestritten. Darum ging es.
Elon Musk denkt gerne groß. Der Techmilliardär will den Weltraum erobern, ferne Planeten besiedeln und schaltet sich auch in irdische Konflikte ein. So spielt Musks Internetunternehmen Starlink seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges gegen die Ukraine eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation der ukrainischen Truppen. Zu Beginn des Krieges hatte Musk dem von Russland angegriffenen Land entsprechende Internetterminals und Satellitenverbindungen zur Verfügung gestellt. Kostenlos.
Einige Monate nach dem russischen Überfall auf das Nachbarland schwand Musks Solidarität mit Kiew jedoch merklich. Im Herbst 2022 machte der Unternehmer mit gewagten Thesen zu einem etwaigen Friedensschluss zwischen den beiden Staaten von sich reden. So hatte der 52-Jährige unter anderem einen Verzicht der Ukraine auf die von Russland völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim vorgeschlagen. Die Ideen des reichsten Mannes der Welt lösten nicht nur in der Ukraine Empörung aus.
Auch seine technologische Unterstützung stellte Musk damals infrage. Plötzlich verlangte er von der Ukraine Geld für die Bereitstellung der kriegswichtigen Kommunikationsstruktur. Wie die "New York Times" jüngst berichtete, soll es daraufhin tatsächlich zu erheblichen Problemen bei der Kommunikation zwischen den ukrainischen Streitkräften an der Front gekommen sein.
Pentagon springt für Musks Engagement ein
Wie nun bekannt wurde, könnte Musks damaliger Sinneswandel in Zusammenhang mit einer pikanten Unterredung stehen. Demnach hat der mächtige Unternehmer im vergangenen Jahr persönlich mit Kremlchef Wladimir Putin gesprochen. Das berichtet das US-Magazin "New Yorker" unter Berufung auf Pentagon-Quellen und namentlich nicht genannte Regierungsvertreter. Wo und wann das Gespräch genau stattgefunden haben soll, ist unklar. Nur dass Musk selbst den US-Behörden von der Unterredung mit dem russischen Autokraten erzählt habe, schreibt der "New Yorker".
Schon im Herbst 2022 war von einem solchen Gespräch zwischen Musk und dem russischen Diktator berichtet worden. Der Techmilliardär (u. a. Tesla, Twitter, Space X) hatte dies damals jedoch öffentlich zurückgewiesen. "Ich habe mit Putin nur einmal gesprochen und das war vor 18 Monaten", schrieb er in einem Tweet. Dabei sei es um Raumfahrt gegangen. Stimmt der Medienbericht, hätte Musk in dieser Angelegenheit die Unwahrheit gesagt.
SpaceX erklärte sich am Ende bereit, die Ukraine die Starlink-Terminals zunächst weiter nutzen zu lassen. In diesem Jahr schloss das US-Verteidigungsministerium dann einen Vertrag mit der Firma ab, um die Kommunikationsinfrastruktur der ukrainischen Truppen sicherzustellen.
- independent.co.uk: "Elon Musk ‘stopped Ukraine military using Starlink for military operation’" (englisch)
- cnn.com: "Exclusive: Musk’s SpaceX says it can no longer pay for critical satellite services in Ukraine, asks Pentagon to pick up the tab" (englisch)
- theguardian.com: "Fury in Ukraine as Elon Musk’s SpaceX limits Starlink use for drones" (englisch)
- npr.org: "Elon Musk's peace plan for Ukraine draws condemnation from Zelenskyy" (englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa