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Masala und Melnyk streiten: "In der übelsten Nationalismusjauche"


Militärexperte zu Melnyk
"Bevor Sie in der übelsten Nationalismusjauche landen"

Von t-online, csi

Aktualisiert am 03.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Andrij Melnyk (Archivbild): Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland hat sich mit einem Politikwissenschaftler gestritten.Vergrößern des Bildes
Andrij Melnyk (Archivbild): Der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland hat sich mit einem Politikwissenschaftler gestritten. (Quelle: Stefan Zeitz/imago-images-bilder)
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Politikwissenschaftler Masala hat ein Buch eines russischen Autors empfohlen. Daraufhin ist ein Streit mit dem ehemaligen ukrainischen Botschafter entbrannt.

Zwischen dem ehemaligen ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, und dem Politikwissenschaftler und Militärexperten Carlo Masala ist am Samstag in dem Sozialen Medium Twitter ein verbaler Streit ausgebrochen. Zwischenzeitlich soll Masala Melnyk blockiert haben.

Auslöser war die Buchempfehlung von Masala bei "Freunde der Zeit", einem Programm für Abonnentinnen und Abonnenten der Wochenzeitung "Zeit". Masala empfahl die erstmals 1848 erschiene Novelle "Weiße Nächte" des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewski. Der Politikwissenschaftler teilte diese Empfehlung auch auf Twitter und schrieb, das Buch gehöre zu den weniger bekannten Werken des Autors, "aber zu seinen schönsten, zärtlichsten, zerbrechlichsten und gleichzeitig kraftvollsten, sowohl was die Sprache wie auch die Handlung betrifft".

Melnyk sah das als Anlass, gegen Masala zu schimpfen und schrieb unter anderem "Die 'zärtliche' russische Seele. Igitt" und setzte einen sich übergebenden Emoji dahinter. Zum Abschluss riet Melnyk dem Politikwissenschaftler, auch mal ukrainische Literatur zu lesen.

Masala blockierte Melnyk offenbar

Dieser reagierte und schimpfte zurück: "Was für eine nationalistische Scheiße." Es werde Zeit, dass Melnyk sich aus dieser Sache heraushalte, "bevor Sie noch in der übelsten Nationalismusjauche landen." Darunter schrieb Masala dann, dass Melnyk "in dieser Attitüde" seinen Kollegen in Moskau recht nah sei, wenn man die Kultur des jeweils anderen verbieten und vernichten wolle.

Kurz darauf teilte Melnyk einen Screenshot, in dem auf Spanisch steht, dass Masala ihn blockiert habe. "Ich wusste gar nicht, wie dünnhäutig Sie sind", schrieb Melnyk unter anderem über den Screenshot. Die Blockade hielt aber offenbar nicht lange, denn einige Stunden später antwortete er auf Masalas Tweet nur "Sie müssen dringend zum Psychiater".

Melnyk kommentierte Sonntag weiter

Masala reagierte nicht weiter auf die Tweets. Melnyk kommentierte am Sonntag weiter und schreib zunächst, dass "die neurotische, arrogante Reaktion von Herrn Masala und seiner Fangemeinde" zeige, dass deutsche Intellektuelle nicht bereit seien, aus den "für die Ukraine desaströsen Fehlern" der deutschen Russlandpolitik zu lernen.

Wenig später legte er nach und schrieb unter anderem, dass er sich nicht auf Masalas Niveau begeben werde. "Schade, dass Ihr Narzissmus und Ihr deutscher Hochmut Ihren Blick dermaßen verstellen." Masala solle weiter "Werbung für imperialistische russische Kultur" machen, so Melnyk.

Bereits zuvor war Melnyk regelmäßig mit öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen aufgefallen. So kritisierte er beispielsweise seinen Amtsnachfolger Oleksii Makeiev Anfang Mai öffentlich. Melnyk war von Januar 2015 bis Oktober 2022 Botschafter der Ukraine in Deutschland. Vor Kurzem wurde er zum ukrainischen Botschafter in Brasilien ernannt.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Beiträge von @MelnykAndrij
  • twitter.com: Beiträge von @CarloMasala1
  • verlag.zeit.de: "Eines der schönsten, zärtlichsten, zerbrechlichsten und gleichzeitig kraftvollsten Werke Dostojewskis"
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