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Geheimdienstchef Budanow in Berliner Klinik? Ukraine dementiert


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Geheimdienstchef in Berliner Klinik? Ukraine dementiert


Aktualisiert am 15.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Kyrylo Budanow (Archivbild): Steckt der Geheimdienstchef hinter den Operationen im Sudan?Vergrößern des Bildes
Kyrylo Budanow: Russland verbreitet die Behauptung, der ukrainische Geheimdienstchef werde schwer verletzt in Berlin behandelt. (Quelle: Valentyn Ogirenko)
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Meldungen aus Russland sorgen für Verwunderung in Berlin: Die Agentur RIA behauptet, der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes werde schwer verletzt in Deutschland behandelt.

Ukrainische Stellen dementieren eine Meldung der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, wonach deutsche Ärzte in Berlin um die Gesundheit des Leiters des ukrainischen Militärnachrichtendienstes HUR, Kyrylo Budanow, kämpfen. "Das ist eine Fälschung", sagte ein HUR-Sprecher am Donnerstagabend zu t-online.

Ria Nowosti hatte gemeldet, Budanow sei am 29. Mai bei einem russischen Angriff auf das Gebäude des Geheimdienstes verletzt und nach Deutschland gebracht worden. Eine Rakete sei in das benachbarte Büro eingeschlagen, der 37-Jährige werde schwer verletzt im Bundeswehrkrankenhaus in Berlin behandelt. Die Nachrichtenagentur behauptet, russische Strafverfolgungsbehörden hätten die Informationen zu den Verletzungen und dem Transport aus dem ukrainischen Geheimdienst.

Auch das ukrainischen Präsidentenbüro dementierte die Meldung der russischen Agentur: "Das ist eine Troll-Operation des Feindes", heißt es von einer Quelle, die nicht zitiert werden möchte. Russische Quellen hätten begonnen, Falschmeldungen über den "Tod Saluschnyjs" (Chef des ukrainischen Generalstabs) und "Budanows Verletzung" zu verbreiten. "Sie warten darauf, bis wir es dementieren."

Das scheint zumindest geglückt: Wie die Quelle aus dem ukrainischen Präsidialamt vermutet, könnte sich Budanow bald öffentlich zeigen, "um Zweifel zu zerstreuen".

Keine Angaben aus Berlin

Auch in Berlin scheint man nach Informationen von t-online nichts über den angeblichen Krankenhausaufenthalt zu wissen. Die Meldung von Ria Nowosti über den brisanten Patienten hatte sie demnach bis dahin nicht erreicht und löste dort Recherchen aus. Weder das Presse- und Informationszentrum des Sanitätsdiensts der Bundeswehr noch das Verteidigungsministerium konnten dazu am Abend Angaben machen.

Das Ministerium erklärte zugleich, Angaben zu individuellen Patienten könnten aus Datenschutzgründen ohnehin nicht gemacht werden. Von einer Sprecherin des Ministeriums hieß es, man äußere sich auch nicht zu Sicherheitsvorkehrungen.

Dazu machte auch die Berliner Polizei keine Angaben. Ein Sprecher sagte, bislang hatte man davon keine Kenntnis. "Wenn wir was wüssten, könnten wir nichts bestätigen, aber wir wissen nichts." Sollte Budanow bereits seit Ende Mai in Berlin sein, wie von Ria Nowosti behauptet, wäre das zumindest ungewöhnlich.

Meldung führt zu Aufrufen in sozialen Netzwerken

Die russische Meldung hat dazu geführt, dass es in sozialen Netzwerken Aufrufe gab, den angeblichen Patienten Budanow im Krankenhaus zu besuchen und die Mission zu beenden.

Die Agentur Ria Nowosti versuchte, ihren Bericht durch Flugdaten zu untermauern. Budanow sei mit einem Hubschrauber nach Polen zum Militärstützpunkt Rzeszow gebracht und von dort mit einer in Ramstein stationierten Learjet für Krankentransporte weitergeflogen worden. Tatsächlich lässt sich auf dem Portal "Flightradar24" nachvollziehen, dass eine entsprechende Maschine am 29. Mai aus Ramstein nach Polen geflogen ist und dort nach drei Stunden Aufenthalt mit unbekanntem Ziel wieder abhob. Das ist aber weder ein Beleg, dass Budanow an Bord war, noch sagt es aus, dass die Maschine eine Person nach Berlin gebracht hat.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • ria.ru: Quelle berichtete von einer schweren Verletzung des Leiters der Hauptnachrichtendirektion des Verteidigungsministeriums der Ukraine, Budanow (russisch, archiviert)
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