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Wagner-Chef Prigoschin warnt vor Revolution in Russland


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Wagner-Chef warnt vor Bürgerkrieg
Prigoschin will Schoigu auf Rotem Platz hinrichten lassen


24.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wagner-Chef Prigoschin in der Ukraine (Archivbild): Der ranghöchste Söldner Russlands greift die Führung im Kreml immer häufiger an. (Quelle: IMAGO/Konkord Company Press Service)
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Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin schießt immer wieder verbal gegen die russische Militärführung. Jetzt fordert er sogar die Hinrichtung zweier Militärchefs.

Mit seinen Wagner-Söldnern spielt Jewgeni Prigoschin eine wichtige Rolle im Krieg, den Russland seit 15 Monaten gegen die Ukraine führt. Der Chef der Söldnertruppe kritisiert allerdings immer wieder die russische Militärführung.

In einem kürzlich auf seinem Telegramkanal veröffentlichten Interview warnt Prigoschin sogar vor einer Revolution, die die russische Führung hinwegfegen könnte – genau so, wie es die Bolschewisten 1917 mit dem Zarentum getan haben.

Wenn Zivilisten in Russland ihre Kinder in Särgen zurückbekämen, während sich die Kinder der Staats- und Militärführung im Ausland sonnten, werde es früher oder später zu Unruhen kommen, sagte Prigoschin. "Das kann in einem Bürgerkrieg und in einer Revolution enden."

Prigoschin: "Zuerst erheben sich die Soldaten"

Der Wagner-Chef prognostiziert: "Zuerst erheben sich die Soldaten gegen die Führung". Danach würden sich ihre Angehörigen dem Aufstand anschließen. "Es gibt schon Zehntausende, die Verwandte verloren haben. Und so wie der Krieg läuft, könnten es bald Hunderttausende werden."

Um diese Revolution zu verhindern, müsse die russische Militärführung den Konflikt "endlich ernst nehmen". Er warne davor, weil seine politischen Ansichten von der "Liebe zum Vaterland" und dem Dienst unter dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geprägt seien, behauptet er.

"Wir müssen das Kriegsrecht ausrufen"

Auch der Sieg gegen die Ukraine sei in Gefahr, warnt Prigoschin. Denn die ukrainische Armee plane eine Gegenoffensive, um die seit 2014 von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern – inklusive der annektierten Halbinsel Krim, die laut Wladimir Putin fest zum russischen Staatsgebiet gehöre.

"Wir müssen uns auf einen langen und mühsamen Krieg einstellen", sagt der Söldner-Boss im Interview auf seinem Telegram-Kanal. "Militärisch sind wir in einem Zustand, in dem wir Russland als Land verlieren könnten. Deshalb müssen wir das Kriegsrecht ausrufen", sagte Prigoschin.

Kritik äußerte er auch daran, dass der Krieg in Russland immer noch als "militärische Spezialoperation" bezeichnet würde. Das sei ungenau, widersprüchlich und verwirrend, weil so viele Russen sterben würden.

"Stalin hätte solche Fehler nie zugelassen"

Als Schuldige machte Prigoschin wieder einmal Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Generalstabschef der russischen Armee, Waleri Gerassimow, aus. "Josef Stalin hätte solche Fehler niemals zugelassen", sagte der Wagner-Boss. Die Fehler der Militärführung hätten dazu geführt, dass 20.000 seiner Söldner im Krieg gestorben wären.

Auch deshalb müsse man Schoigu und Gerassimow austauschen. Verteidigungsminister Schoigu solle demnach durch Generaloberst Michail Misinzew ersetzt werden, der bereits das Amt des stellvertretenden Verteidigungsministers innehatte, mittlerweile aber zu Wagner gehört.

Prigoschin will Todesstrafe für Schoigu und Gerassimow

Geht es nach Prigoschin, soll Gerassimow durch General Sergei Surowikin ersetzt werden. Surowikin bekam von russischen Medien wegen seiner Härte den Spitznamen "General Armageddon" verliehen.

Neben den gewünschten Personalentscheidungen forderte Wagner-Boss Prigoschin außerdem, die Todesstrafe in Russland erneut einzuführen. Auch zwei Ziele machte der Söldner-Chef aus: "Verteidigungsminister Schoigu und Generalstabschef Gerassimow müssen auf dem Roten Platz erhängt werden", forderte Prigoschin.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Jewgeni Prigoschin auf Telegram
  • Twitterprofil von @DrRadchenko
  • reuters.com: "Mercenary Prigozhin warns Russia could face revolution unless elite gets serious about war"
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