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Ex-Wagner-Söldner: "Sie war ein kleines Kind, ich habe geschossen"


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Enthüllungen über Kämpfer in Bachmut
Ex-Wagner-Söldner: "Meine Gruppe und ich schlachteten alle ab"


Aktualisiert am 18.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Video als Beweis: Das gesteht der Mann, der für Russland kämpfte. (Quelle: t-online)
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Ein russisches Rechercheprojekt veröffentlicht drastische Aufnahmen: Zwei Ex-Wagner-Söldner gestehen darin offenbar Erschießungen von Kindern.

"Sie war ein kleines Kind, fünf oder sechs Jahre alt. Ich habe geschossen. Verstehst du?" Diese drastischen Schilderungen hat das russische Menschenrechtsprojekt Gulagu.net veröffentlicht und damit mutmaßlich russische Kriegsverbrechen in der Ukraine dokumentiert. Die Äußerungen stammen dem Projekt zufolge von einem ehemaligen Söldner der Wagner-Truppen, der im Angriffskrieg im Osten der Ukraine, unter anderem in Bachmut, eingesetzt war.

Auf YouTube ist das entsprechende Video mit den Schilderungen des Mannes namens Asmat Uldarow zu sehen. Uldarow sagt darin: "Siehst du, ich halte diese Zigarette in der Hand. Das ist die Hand, die ich benutzt habe, um den Befehl zu befolgen – ich habe Kinder getötet." Er fährt fort: "Als ich den Keller betrat, waren dort auch Kinder. Ich hatte den Befehl, niemanden rauszulassen. Ich bin diesem Befehl gefolgt und habe niemanden rausgelassen. Meine Gruppe und ich schlachteten alle ab. Da waren ungefähr 40 Kinder und 300 bis 400 Menschen insgesamt. Ich hatte keine Wahl."

Zweiter Ex-Söldner berichtet

Die Echtheit des Videos vom 17. April lässt sich nicht prüfen, allerdings ist das Rechercheprojekt des Russen Wladimir Osetschkin für Enthüllungen und regierungskritische Veröffentlichungen bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier. Im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Gesamtukraine kommt es immer wieder zu Kriegsverbrechen, mutmaßliche Geständnisse dieser Art sind jedoch nach wie vor selten.

In dem Video kommt ein zweiter Ex-Kämpfer namens Alexej Sawitschew zu Wort. Auch er gibt Gräueltaten zu. Sawitschew erzählt, er habe im Januar 2023 in Bachmut im Osten der Ukraine 30 Granaten in eine Grube, die mit getöteten und verletzten Russen und Ukrainern gefüllt gewesen sein soll, geworfen und anschließend die Leichen verbrannt. Außerdem soll der Ex-Sträfling auf Befehl zehn Jugendliche und mehr als 20 unbewaffnete Ukrainer getötet haben, heißt es in dem Bericht.

Sawitschew und Uldarow hatten führerende Positionen

Sawitschew und Uldarow sollen durch ein Dekret des russischen Machthabers Wladimir Putin begnadigt worden sein, um für die Wagner-Einheit in den Krieg zu ziehen. Sie hatten laut der russischen Exil-Zeitung "Nowaja Gaseta" führende Positionen innerhalb der Söldnergruppe. Die Wagner-Einheit des russischen Unternehmers Jewgeni Prigoschin gilt als besonders brutal.

Wladimir Osetschkin, der Gründer des Rechercheprojekts, gibt an, dass sich beide Wagner-Kämpfer in Russland befänden. Sie hätten jeweils sechs Monate im Krieg verbracht und seien mit Geld und Medaillen "für ihre Tapferkeit" nach Russland zurückgekehrt, schreibt Osetschkin.

"Sie haben alle genommen, die Menschen töten können"

Sawitschew sagte Gulagu.net zu seinen Beweggründen bei "Wagner" zu kämpfen, er habe einen "Tapetenwechsel" gewollt, er sei etwa 30 Jahre hinter Gittern gewesen. "Sie haben alle genommen, die Menschen töten können. Und das kann ich."

"Hand aufs Herz", sagte er weiter, er habe gesehen, wie 70 Häftlinge, die sich weigerten zu kämpfen, vor seinen Augen von einem Exekutionskommando erschossen worden seien. Warum die beiden Männer sich gegenüber Osetschkin äußern, blieb unklar. Dem Projektgründer zufolge könnten sie aus schlechtem Gewissen gehandelt haben.

Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine hat in ihrem Telegram-Kanal angekündigt, die Veröffentlichungen auf mutmaßliche Verbrechen an ukrainischen Zivilistinnen und Zivilisten zu prüfen. Sie habe ein Strafverfahren gegen Wagner-Chef Prigoschin und seine Einheit eingeleitet.

Verwendete Quellen
  • Twitter-Kanal von Anton Gerashchenko (englisch)
  • Telegram-Kanal der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft, Офіс Генерального прокурора (ukrainisch)
  • novayagazeta.com: "Ukraine opens investigation following Gulagu.net interview with two ex-Wagner Group fighters" (englisch)
  • YouTube-Kanal von Gulagu.net: "Евгений Пригожин угрожает убить Азамата Улдарова и Алексея Савичева за свидетельство о преступлениях" (russisch)
  • YouTube-Kanal von Gulagu.net: "ЧВК Putler": разоблачение Евгения Пригожина и "Проекта "К", их военных преступлений и жестокости (russisch)
  • Instagram-Kanal von Nowaja Gaseta: novayagazeta_eu.eng (englisch)
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