Über toten Militärblogger Ex-Spitzenpolitiker "Ein Hund stirbt den Tod eines Hundes"
Alfred Koch gilt als scharfer Kritiker des Kreml. Der ehemalige Vize-Ministerpräsident von Russland hat sich nun auch zum Fall des getöteten Militärbloggers gemeldet.
Der ehemalige stellvertretende russische Ministerpräsident Alfred Reingoldowitsch Koch hat sich bei Telegram zu dem Militärblogger Wladlen Tatarskij geäußert: "Ein Hund stirbt den Tod eines Hundes". Tatarskij habe mit Möbeln gehandelt, Kredite aufgenommen, sei pleite gegangen und habe eine Bank ausgeraubt. Er sei verhaftet worden und aus dem Knast geflohen, so Koch weiter. Tatarskij habe für die "Volksrepublik Donezk", die völkerrechtswidrig von Russland annektiert wurde, in der Ukraine gekämpft.
Er sei dann wieder inhaftiert worden und im Anschluss von dem Oberhaupt der "Volksrepublik Donezk", Alexander Zakharchenko, begnadigt worden, erklärt Koch auf Telegram. Tatarskij sei dann wieder in den Kampf gezogen, bevor er Kriegsblogger wurde. "Er kam nach Moskau und fing an, allerlei nationalistischen Unsinn zu schreiben." Dafür sei er "von den guten Russen" geliebt und habe mehr als eine halbe Million Abonnenten für seinen Telegram-Kanal gewonnen.
Koch gilt als scharfer Kritiker des Kreml
Es werde nicht lange dauern, bis Tatarskij vergessen ist. "Weder wie er Banken ausraubte, noch wie er inhaftiert wurde, noch wie viele Menschen er im Krieg getötet hat" werde in den Gedächtnissen der Menschen bleiben, glaubt Koch.
Koch war unter Boris Jelzin stellvertretender Ministerpräsident Russlands. Mittlerweile lebt der 62-Jährige in Deutschland und veröffentlicht in regelmäßigen Abständen kremlkritische Texte auf seinen Social-Media-Kanälen. Mitte März kritisierte er Putin und seinen Krieg gegen die Ukraine beispielsweise deutlich. Mehr zu dieser Kritik lesen Sie hier.
- Telegram-Kanal @AlfredKochBayern (russisch)