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Ukraine-Krieg im Newsblog | Sipri: Ukraine steigt zu drittgrößtem Rüstungsimporteur auf


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Ukraine steigt zu drittgrößtem Rüstungsimporteur auf

Von dpa, afp, reuters, t-online
Aktualisiert am 13.03.2023Lesedauer: 47 Min.
Ein ukrainischer Soldat in der Region Donezk: Die Ukraine ist zum drittgrößten Rüstungsimporteur aufgestiegen.Vergrößern des Bildes
Ein ukrainischer Soldat in der Region Donezk: Die Ukraine ist zum drittgrößten Rüstungsimporteur aufgestiegen. (Quelle: Oleksandr Ratushniak/reuters)
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Tag 382 seit Kriegsbeginn: Die Türkei geht von einer Verlängerung des Getreide-Deals aus. Die Schweiz vernichtet Raketen statt sie zu liefern. Alle Infos im Newsblog.

Dieser Newsblog wurde beendet. Die neuesten Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.

Die Nacht im Überblick

7.48 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen im russischen Angriffskrieg getöteten Scharfschützen posthum mit dem Titel "Held der Ukraine" geehrt. In der strategisch wichtigen Stadt Bachmut stemmen sich ukrainische Einheiten weiter gegen russische Angreifer. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko lobte die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine im Krieg gegen Russland – und forderte zugleich mehr Tempo bei weiteren Waffenlieferungen. Lesen Sie hier den Überblick über die Geschehnisse der Nacht.

Sipri: Ukraine steigt zu drittgrößtem Rüstungsimporteur auf

07.42 Uhr: Die Ukraine ist in Folge des russischen Angriffskriegs innerhalb eines Jahres zu einem der größten Importeure von Rüstungsgütern weltweit geworden. Seit der Unabhängigkeit der ehemaligen Sowjetrepublik 1991 wurden nur wenige schwere Waffen aus dem Ausland eingeführt – vergangenes Jahr stieg die Ukraine durch die Militärhilfen aus den USA und Europa jedoch zum drittgrößten Rüstungsimporteur auf. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Friedensforschungsinstitut Sipri aus Stockholm am Montag veröffentlichte. Vor der Ukraine liegen nur Katar und Indien.

Im Zeitraum 2018 bis 2022 steht die Ukraine mit einem Anteil von 2,0 Prozent am Volumen der globalen Rüstungseinfuhren auf Platz 14. Ihre wichtigsten Lieferanten waren die USA, Polen und Deutschland. Die Lieferungen seien von entscheidender Bedeutung für die Bemühungen gewesen, die russische Offensive zu stoppen, schrieb Sipri. Russland habe sich dagegen fast ausschließlich auf selbst hergestellte Waffen gestützt, aber auch unbemannte Luftfahrzeuge und fliegende Bomben aus dem Iran besorgt.

Im Zuge des Ukraine-Kriegs und der stark wahrgenommenen Bedrohung durch Russland stiegen die europäischen Rüstungsimporte im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume dem Bericht zufolge um 47 Prozent – die von europäischen Nato-Staaten gar um 65 Prozent. Weltweit ging das Volumen der Waffenlieferungen zwischen Staaten dagegen um 5,1 Prozent zurück. Die USA bleiben der absolute Branchenprimus, Deutschland einer der fünf größten Lieferanten.

Ex-Nato-Kommandeur hält Ukrainische Armee für beste in Europa

07.09 Uhr: Der ehemalige französische Nato-Kommandeur Michel Yakovleff hat die ukrainische Armee als beste Armee Europas bezeichnet. Wie das ukrainische Nachrichtenportal "Rubryka" berichtet, seien die russischen Streitkräfte gut ein Jahr nach Kriegsbeginn laut Yakovleff nur noch in der Lage, sich selbst zu verteidigen. "Plötzlich stellte sich heraus, dass die russische Armee eine Mannschaft war, von der alle dachten, sie spiele in der Champions League, aber sie schien aus der dritten Liga zu kommen", sagte der französische Ex-General demnach in einem Interview. Die Ukraine habe sich dagegen widerstandsfähiger gezeigt als erwartet: "Die ukrainische Armee ist meiner Meinung nach heute die beste Armee in Europa."

Klitschko: Waren im Winter nah an einer Evakuierung von Kiew

2 Uhr: Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt lobt deutsches Luftabwehrsystem Iris-T. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko hat nach eigenen Angaben wegen der massiven russischen Luftangriffe auf die Infrastruktur im Winter die Evakuierung der ukrainischen Hauptstadt in Betracht gezogen. "Wir waren im Januar ziemlich nah dran, die Bevölkerung zur Evakuierung aufzurufen", sagte Klitschko dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Der schlimmste Blackout dauerte 14 Stunden. Da gab es keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung."

Die Infrastruktur der Stadt mit ihren knapp drei Millionen Einwohnern sei nur durch "sehr viel Kraft und Energie" vor dem Zusammenbruch bewahrt worden, sagte Klitschko dem RND weiter. Die Mitarbeiter der kommunalen Unternehmen hätten rund um die Uhr gearbeitet. Über das deutsche Luftverteidigungssystem Iris-T sagte Klitschko: Das Abwehrsystem habe bei den Luftangriffen auf Kiew "Tausende" Menschenleben gerettet. "Unsere Militärs sind von Iris-T begeistert. Jeder Schuss ist ein Treffer, keiner geht vorbei."

Montag, 13. März

Selenskyj: Russland hat in einer Woche mehr als 1.000 Soldaten in Bachmut verloren

21.32 Uhr: Bei der Schlacht um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine weiterhin sehr hohe Verluste. In weniger als einer Woche seien mehr als 1.100 Russen in der Nähe von Bachmut im Kampf gegen ukrainische Truppen gestorben, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache. Zudem seien 1.500 russische Soldaten so schwer verletzt worden, dass sie nicht mehr einsatzfähig seien. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft.

Polizei in Moldau deckt pro-russisches Netzwerk im Land auf

16.38 Uhr: In der an die Ukraine angrenzenden Republik Moldau hat die Polizei nach eigenen Angaben ein von Russland gesteuertes Netzwerk enttarnt, das die Destabilisierung des osteuropäischen Staats zum Ziel gehabt haben soll. Nach Razzien am Samstagabend seien 25 Männer befragt und sieben festgenommen worden, erklärte Polizeichef Viorel Cernauteanu am Sonntag. In den vergangenen Wochen hatte die Partei des aus dem Land geflohenen pro-russischen Oligarchen Ilhan Shor mehrere Demonstrationen gegen die pro-westliche Regierung Moldaus organisiert.

Die nun entdeckte Gruppe bestehe aus Menschen, die "aus Russland mit einer ganz bestimmten Aufgabe" gekommen seien, sagte Polizeichef Cernauteanu. Einem Agenten sei es gelungen, verdeckt in dem Netzwerk zu ermitteln und zehn Stunden Ton- und Videoaufnahmen aufzunehmen. Die Behörden in Moldau hätten gehandelt, nachdem sie über "destabilisierende Aktionen durch russische Geheimdienste" informiert worden seien, die "mittels Demonstrationen" auf dem moldauischen Staatsgebiet organisiert werden sollten.

Dem pro-russischen Oligarchen und Parteigründer Shor wird vorgeworfen, Menschen für die Teilnahme an den Protesten gegen die Regierung zu bezahlen. Für Sonntag war eine erneute Demonstration in der moldauischen Hauptstadt Chisinau geplant. Die USA hatten Russland am Freitag den Versuch einer Destabilisierung der Republik Moldau unter anderem durch künstlich angeheizte Proteste vorgeworfen. Russland wolle die Regierung des Landes "schwächen" und einen "Aufstand" gegen sie schüren, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby.

Türkei geht von Verlängerung des Getreideabkommens aus

14.21 Uhr: Die Türkei hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Abkommen über den Export von Getreide über das Schwarze Meer verlängert wird. Russland und die Ukraine gingen die Sache positiv an, und "wir glauben, dass dies zu einem positiven Ergebnis führen wird", sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. "Wir sind der Überzeugung, dass die Laufzeit am 18. März verlängert wird."

Dagegen meinte die Sprecherin des russischen Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, am Sonntag, dass "Verhandlungen dazu, vor allem mit Beteiligung russischer Vertreter, bisher nicht geführt wurden". An diesem Montag seien in Genf Gespräche mit den Vereinten Nationen zur Schwarzmeer-Initiative geplant, sagte sie. Russland beklagt, dass bisher nur die Ukraine von dem Abkommen profitiere. Die russischen Exporte von Agrarprodukten würden hingegen durch die westlichen Sanktionen weiter blockiert, sagte Sacharowa.

Russland hatte nach seinem Einmarsch in die Ukraine anfänglich alle ukrainischen Seehäfen blockiert. Im Juli 2022 war die Schwarzmeer-Getreide-Initiative zwischen den UN, der Türkei, der Ukraine und Russland zustande gekommen. Sie erlaubt die kontrollierte Getreideausfuhr aus drei Schwarzmeerhäfen. Das bisherige Abkommen läuft am 18. März aus. UN-Generalsekretär António Guterres hatte bei seinem Besuch in Kiew am Mittwoch mit der ukrainischen Führung auch über die Verlängerung des Getreideabkommens gesprochen. Guterres zufolge sind im Rahmen der Initiative seit August 2022 etwa 23 Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine exportiert worden.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
  • Eigene Recherche
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