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Ukraine-Krieg | Botschafter Makejew distanziert sich von Vorgänger Melnyk


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Ukraine-Botschafter distanziert sich von Vorgänger Melnyk

Von t-online, dpa, afp, reuters
Aktualisiert am 06.02.2023Lesedauer: 49 Min.
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Militärexperte im Video: Ein Oberst a.D. zeigt auf, wo Putins Armee noch Reserven hat – und worauf es für die Ukraine ankommt. (Quelle: t-online)

Tag 348 seit Kriegsbeginn: Botschafter Makejew mahnt schnellere Entscheidungen über militärische Hilfen an. In Charkiw traf eine Rakete eine Uni. Alle Infos im Newsblog.

Dieser Newsblog wurde beendet. Die neuesten Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.

Ukraine-Botschafter distanziert sich von Vorgänger Melnyk: Keine Kampfjets bestellt

07.03 Uhr: Der ukrainische Botschafter Oleksij Makejew fordert angesichts einer erwarteten Großoffensive der russischen Armee im Angriffskrieg gegen sein Land ein höheres Tempo über militärische Hilfen von Deutschland. "Viel Zeit haben wir nicht. Deshalb reagiert die Ukraine immer besorgt auf allzu ausgiebige Debatten", sagte Makejew dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Der Diplomat stellte klar, dass sein Land zurzeit weder Kampfflugzeuge noch Kriegsschiffe oder U-Boote von Deutschland beantragt habe. "Und übrigens auch keine in Deutschland produzierten Ufos", fügte der Botschafter hinzu. Makejew ging damit indirekt auf Distanz zu seinem Vorgänger Andrij Melnyk, der öffentlich entsprechende Forderungen nach weiteren Waffensystemen erhoben hatte.

Melnyk ist mittlerweile Vize-Außenminister in Kiew. Von Deutschland hat er auf Twitter die Lieferung von Kampfjets gefordert. Die Frage müsse "Gegenstand einer fachlichen Diskussion sein, welche Fähigkeiten unser Militär benötigt", sagte er weiter.

Das Wichtigste aus der Nacht

06.31 Uhr: Die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Agnieszka Brugger hat die europäischen Partner Deutschlands zu raschem Handeln bei der Lieferung von Kampfpanzern aufgefordert. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der Nacht.

Selenskyj: "Druck hat zugenommen"

21.17 Uhr: Angesichts des näher rückenden Jahrestags des russischen Einmarschs in die Ukraine hat deren Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer "symbolhaften Aktion" der Besatzer gewarnt. Dazu gebe es bereits zahlreiche Berichte und Hinweise, sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. Russland wolle sich für die Niederlagen des vergangenen Jahres rächen. "Wir stellen fest, dass der Druck auf verschiedene Frontbereiche und auch im Informationsbereich zugenommen hat." Russland hatte den Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar des Vorjahres begonnen.

Besonders schwierig sei aktuell die Lage in der Region Donezk. "Aber egal, wie schwer es ist und wie groß der Druck ist, wir müssen überleben", sagte Selenskyj. Die Ukraine müsse jeden Tag und jede Woche nutzen, um die Verteidigungspositionen an der Front sowie die internationale Position des Landes zu stärken.

Zurzeit ist die Ukraine vor allen rund um die Stadt Bachmut im Osten des Landes schwer unter Druck geraten. Dort versuchen russische Truppen sowie Angehörige der berüchtigten Söldnertruppe Wagner seit Wochen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau meldete, dass es in der Region vorteilhaftere Positionen eingenommen habe.

Bachmut wird nach Einschätzung britischer Militärexperten immer mehr von russischen Truppen eingekreist. Das ging aus dem täglichen Geheimdienst-Update zum Ukraine-Krieg des britischen Verteidigungsministeriums am Sonntag hervor.

Ukraine: Universität in Charkiw von russischer Rakete getroffen

15.40 Uhr: In der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist am Sonntag nach Behördenangaben beim Einschlag einer russischen Rakete ein Universitätsgebäude schwer beschädigt worden. Dort sei ein Wachmann verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft in Charkiw mit. Beim Einschlag einer weiteren Rakete in der Nähe eines Wohnhauses seien vier Menschen verletzt worden, hieß es. Die Ermittler veröffentlichten Bilder, die den Angaben zufolge Zerstörungen an der Universität zeigten. Sie teilten mit, dass ein Verfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet worden sei. Demnach gab es keine militärischen Anlagen in der Nähe.

Auch in der südukrainischen Stadt Cherson meldeten die Behörden neuen Beschuss von russischer Seite. Dabei sei ein Schulgebäude in Brand geraten. Die Russen hörten nicht auf, auch Bildungseinrichtungen gezielt zu zerstören, teilte die Militärverwaltung mit. Verletzte gab es demnach dort nicht. Berichte über russischen Beschuss gab es auch aus den Gebieten Sumy und aus Donezk.

Ukraine rechnet mit möglicher russischer Offensive diesen Monat

15.12 Uhr: Die Ukraine rechnet mit einer möglichen russischen Offensive noch in diesem Monat. Vermutlich werde Russland sie aus symbolischen Gründen um den Jahrestag des Beginns der Invasion am 24. Februar starten, sagt der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow vor der Presse. Vom militärischen Standpunkt aus stünden die russischen Reserven dazu allerdings nicht bereit.

Bis zum Beginn der erwarteten Offensive seien auch nicht alle von den westlichen Partnern versprochenen Waffen in der Ukraine eingetroffen, sagt Resnikow weiter. Sein Land verfüge aber über Reserven, um den russischen Vormarsch aufzuhalten.

Die von den USA zugesicherten Raketen mit größerer Reichweite werde das ukrainische Militär nicht einsetzen, um russisches Territorium anzugreifen. Es würden nur russische Ziele in den besetzten Gebieten angegriffen. "Wir schießen nur auf russische Einheiten auf vorübergehend besetztem ukrainischem Territorium."

Bennett: Putin versprach mir, Selenskyj nicht zu töten

13.06 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat dem ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett nach dessen Angaben zu Beginn des Ukraine-Kriegs versprochen, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht zu töten. Bennett erzählte bei einem Gespräch mit einem israelischen Journalisten, Putin habe dieses Versprechen bei einem Vermittlungsgespräch in Moskau im März vergangenen Jahres gegeben.

Bennett veröffentlichte das Gespräch am Samstagabend auf seiner Facebook-Seite. Das Leben eines Anführers sei im Konflikt am wertvollsten, sagte Bennett. "Ich wusste, dass Selenskyj in Gefahr ist, er war in einem Bunker, dessen Standort unbekannt war." Nach etwa drei bis vier Stunden des Gesprächs habe er den russischen Präsidenten deshalb gefragt, ob er Selenskyj töten wolle. Putin habe dies verneint. Bennett sagte, er habe Putin gebeten, ihm sein Wort zu geben. "Er sagte: 'Ich werde Selenskyj nicht töten.'"


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
  • Eigene Recherche
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