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Geheimdienst warnt: Putin soll noch jede Menge Waffen haben


"Kein schnelles Ende des Krieges"
Russland soll noch jede Menge Waffen haben

Von t-online, mk

Aktualisiert am 14.12.2022Lesedauer: 3 Min.
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Kremlchef Putin (r.) stößt mit russischen Militärs an: "Diese sehr, sehr große Zahl ist nicht nur eine Bedrohung für die Ukraine, sondern für alle Nachbarländer Russlands." (Quelle: IMAGO/Mikhail Metzel/Kremlin Pool)
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Wie lange kann Russland den Krieg gegen die Ukraine noch führen? Estlands Militärgeheimdienst fürchtet: noch mindestens ein Jahr.

Die Verluste sind gewaltig: Allein 1.400 Panzer soll Russland seit dem Überfall auf die Ukraine am 24. Februar verloren haben. Das hat der estnische Militärgeheimdienst gerade bekannt gegeben. Dennoch warnt er davor, die russische Armee zu unterschätzen: "So traurig es auch ist, es scheint kein schnelles Ende dieses Krieges zu geben", zitierte der Sender EER den Geheimdienstchef Margo Grosberg.

Bei einem Medienbriefing am Freitag nannte Grosberg weitere Zahlen zu den Waffenbeständen des Kreml: Demnach verfügt Russland noch immer über etwa 9.000 Panzer auf Reparaturstützpunkten und in Lagern. Dies seien "nicht die modernsten und neueren, aber immer noch Panzer“, sagte Grosberg. Da einer von dreien wieder fahrtüchtig gemacht werden könne, stünden dem Land daher noch mindestens 3.000 Panzer zur Verfügung. "Diese sehr, sehr große Zahl ist nicht nur eine Bedrohung für die Ukraine, sondern für alle Nachbarländer Russlands."

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"Es gibt immer noch sehr, sehr viele davon“

Ähnlich sei die Situation bei Artilleriegeschützen. Von diesen habe Russland etwa 500 Stück verloren, was aber nur zehn Prozent der einsatzbereiten Systeme entspreche. Nicht mitgerechnet seien dabei Geschütze, die Russland noch eingelagert habe: "Auch das sind nicht die modernsten, aber es gibt immer noch sehr, sehr viele davon“, so Grosberg.

Auch die Munition für diese Waffen werde nicht so bald ausgehen: "Wir schätzen, dass Russland vor dem Krieg etwa 17 Millionen Munitionseinheiten hatte, von denen 10 Millionen verwendet wurden", sagte Grosberg. Da der Kreml die Produktionskapazitäten erhöht habe, könne Russland aber noch mindestens ein Jahr lang weiter Krieg führen, schätzt Grosbergs Geheimdienst.

An Truppen mangelt es nach estnischer Einschätzung ebenfalls noch nicht. Grosberg geht davon aus, dass Russland bislang etwa 100.000 Soldaten in der Ukraine verloren hat, einschließlich Verwundeter und Vermisster. Diese Zahl werde durch die Mobilisierung von 300.000 neuen Soldaten aber mehr als ausglichen, auch wenn diese nicht so gut ausgebildet und ausgerüstet seien wie die Truppen zu Beginn des Kriegs. "Wenn wir uns die längerfristige Perspektive und die Zahlen ansehen, können wir sagen, dass Russlands militärische Fähigkeiten trotz der schrecklichen Verluste nirgendwo verschwunden sind", sagte Grosberg.

"Bereiten wir uns auf einen langen Krieg vor"

Die Zahlen und Einschätzungen des estnischen Geheimdienstes stehen teilweise in Widerspruch zu Angaben anderer Geheimdienste. So hat Russland nach jüngsten Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums seit dem 24. Februar fast 3.000 Panzer und knapp 2.000 Artilleriegeschütze verloren – also deutlich mehr als von Estland angegeben. Allerdings hat die Ukraine ein propagandistisches Interesse an diesen Zahlen und gibt die russischen Verluste womöglich höher an, als sie in Wirklichkeit sind.

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Umstritten ist auch die Einschätzung Estlands, dass Russland aus seinen 9.000 eingelagerten Panzern noch 3.000 einsatzbereite machen kann. So sagte der finnische General Pekka Toveri kürzlich dem "Economist", dass Russland zwar über große Mengen Waffen aus Sowjetzeiten verfüge, das meiste davon aber "glücklicherweise Schrott" sei: Zwei Drittel dieser Bestände würden unter offenem Himmel gelagert und ein Großteil der Fahrzeuge sei schon für Ersatzteile geplündert worden.

Der britische Militärexperte und Journalist Shashank Joshi schrieb auf Twitter, er sehe die Angaben Estlands zwar skeptisch: "Aber interessant ist es schon, dass Estlands Geheimdienst, der das russische Militär ziemlich gut kennt, glaubt, dass ein großer Teil dieser eingelagerten Panzer noch verwendbar ist." Der Militärexperte Carlo Masala hält die estnischen Angaben für glaubwürdig: "Bereiten wir uns auf einen langen Krieg vor", schrieb er auf Twitter.

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