Newsblog zum Ukraine-Krieg Biden: Luftabwehr für Ukraine hat Priorität
Tag 292 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine kündigt baldige Gegenoffensiven an. Die Lage in Odessa ist offenbar noch immer schwierig. Alle Infos im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Biden räumt Luftverteidigung der Ukraine Priorität ein
- Ukraine kündigt baldige Gegenoffensiven an
- Gouverneur: Wagner-Quartier in Luhansk von ukrainischem Angriff getroffen
- Erdoğan spricht mit Putin über erweiterte Nutzung von Getreidekorridor
- Experten: Russland könnte sich bei Kriegskosten verkalkuliert haben
- So können Sie für die Ukraine spenden
Die aktuellen Entwicklungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine lesen Sie in unserem neuesten Newsblog.
Biden räumt Luftverteidigung der Ukraine Priorität ein
1.10 Uhr: Die USA werden offiziellen Angaben zufolge der Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung Priorität einräumen. Biden habe dies in einem Telefonat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilt das Weiße Haus mit. Biden habe auch Selenskyjs "erklärte Offenheit für einen gerechten Frieden auf der Grundlage der in der Charta der Vereinten Nationen verankerten Grundprinzipien" begrüßt.
Sonntag, 11. Dezember
Ukraine hat für Tschechien Vorrang vor eigenen Wirtschaftsinteressen
23.12 Uhr: Der tschechische Präsident Milos Zeman hat sich für einen Vorrang der Ukraine-Hilfe seines Landes gegenüber eigenen Wirtschaftsinteressen ausgesprochen. In einem Interview des öffentlich-rechtlichen tschechischen Rundfunks betonte er am Sonntag: "Jetzt ist nicht nur die Ukraine bedroht." In einer solchen Situation müssten Wirtschaftsinteressen in den Hintergrund treten und die Hilfe für die Ukraine dürfe nun nicht schwächer werden, forderte der in der Vergangenheit oft als prorussisch kritisierte Zeman, dessen Amtszeit als Staatsoberhaupt Anfang März endet.
Selenskyj: Lage in Odessa ist schwierig
23.10 Uhr: Wegen der gezielten russischen Angriffe auf das ukrainische Stromnetz ist die Lage in der Hafenstadt Odessa sowie auch in anderen Regionen nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj schwierig. "Wir tun alles, um das Licht in Odessa wiederherzustellen", sagte Selenskyj am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. "Wir tun alles, um unter diesen Bedingungen nach den russischen Treffern das Maximum herauszuholen."
Russische Truppen hatten Odessa in der Nacht zum Samstag mit einer Welle iranischer Kampfdrohnen angegriffen und dabei für einen Ausfall der Stromversorgung der Stadt sowie des gesamten Umlandes gesorgt. Der Stromausfall, der mehrere Hunderttausend Menschen betrifft, kann nach offizieller Darstellung nur mühsam behoben werden. Der regionale Stromversorger teilte mit, dass die Reparaturen bis zu zwei Monate dauern könnten.
Ukraine kündigt baldige Gegenoffensiven an
22.27 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte werden nach den Worten ihres Verteidigungsministers bei günstigen Witterungsbedingungen ihre Gegenoffensive gegen die russischen Besatzer wieder aufnehmen. Der aktuelle Übergang "vom trockenen Herbst zum noch nicht frostigen Winter" biete weder für Rad- noch Kettenfahrzeuge günstige Einsatzbedingungen, sagte Minister Olexij Resnikow am Sonntag bei einem Treffen mit seinem schwedischen Kollegen Pål Jonson in Odessa. "Ich denke, der (gegenwärtige) Rückgang von Aktivität an der Front ist auf das Wetter zurückzuführen."
"Aber die ukrainischen Streitkräfte denken nicht ans Aufhören", sagte Resnikow. Vielmehr wollten sie den Moment nutzen, in dem der Boden durch Frost fester wird, um ihre Gegenangriffe fortzusetzen. Der Plan der Ukraine dabei sei "sehr einfach", betonte er. "Es ist die Befreiung aller vorübergehend besetzten Gebiete der Ukraine in den Zustand von 1991, als die Grenzen der Ukraine international anerkannt wurden."
Ukraine bestätigt Luftangriffe auf russisch besetzte Gebiete
18.50 Uhr: Der ukrainische Generalstab hat am Sonntag eine Reihe von Luftangriffen gegen Ziele in den russisch besetzten Gebieten des Landes bestätigt. Zeitgleich seien seit Samstagabend eine Reihe von Kommandostellen, Unterkünften und Nachschublagern mit Rohr- und Raketenartillerie beschossen worden, heißt es in der Mitteilung der Militärführung in Kiew. Die genauen Ziele wurden jedoch nicht genannt.
Allerdings habe auch die russische Luftwaffe am Sonntag mehrere Angriffe geflogen. "Und es besteht immer noch die Gefahr, dass der Feind Angriffe mit Raketen und Drohnen gegen Objekte der energetischen Infrastruktur auf dem gesamten Gebiet der Ukraine führt."
Von russischer Seite waren am Samstagabend mehrere Artillerieangriffe des ukrainischen Militärs unter anderem auf die russisch besetzte Stadt Melitopol im Südosten der Ukraine gemeldet worden. Zudem war die russische Flugabwehr über der Region aktiv geworden, ebenso wie bei Simferopol auf der Krim.
Kuleba: "Man muss uns keine Lektion erteilen, was wir dürfen und was nicht"
18.45 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat klargestellt, dass sein Land keine US-Waffen außerhalb des eigenen Hochheitsgebiete einsetzen wird. "Dieses Versprechen halten wir ein", sagt Kuleba in der ARD mit Blick auf die Explosionen auf russischen Flughäfen.
Er weist zugleich Kritik an den vermuteten ukrainischen Drohnenangriffen zurück. "Putin will uns vernichten. Wir kämpfen um das Überleben. Man muss uns keine Lektion erteilen, was wir dürfen und was nicht", sagt er. Von den betreffenden Flughäfen in Russland starteten Landstreckenbomber, die die Ukraine angriffen.
Angesichts der andauernden Angriffe Russlands auf Infastrukureinrichtungen in der Ukraine hält er einen allgemeinen Blackout, also einen Zusammenbruch der Stromversorgung, in seinem Land für möglich. Die Ukraine brauche vor allem Generatoren, die etwa Deutschland auch liefere, sagt er
Gouverneur: Wagner-Quartier in Luhansk von ukrainischem Angriff getroffen
17.54 Uhr: Die ukrainische Armee hat die besetzte Stadt Kadijiwka in der Region Luhansk angegriffen. Der ukrainische Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, berichtete auf Telegram, es sei ein Hotel in der Stadt getroffen worden. Dort habe sich ein Quartier der Söldnertruppe Wagner befunden. Hajdaj zufolge sollen etliche Russen bei dem Schlag getötet worden sein.
Die russische Nachrichtenagentur TASS hatte bereits am Samstag über einen Angriff auf das Hotel berichtet. Auch weitere Gebäude sollen zerstört worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP