Vor anstehenden Scheinreferenden Tote bei Explosionen in von Russland besetzten Gebieten
Kurz vor den Scheinreferenden in russisch besetzten Gebieten in der Ukraine kommt es auf mehreren Marktplätzen zu Explosionen mit Toten.
Einen Tag vor dem geplanten Beginn sogenannter Volksabstimmungen über einen Beitritt zu Russland erschüttern Explosionen Marktplätze in den betroffenen ukrainischen Provinzen. Sowohl in Donezk im Osten der Ukraine als auch in der Stadt Melitopol in der Südostukraine gab es Tote.
Dem im Exil lebenden Bürgermeister von Melitopol zufolge kamen bei dem Beschuss des vollen Marktplatzes am Donnerstag drei Soldaten ums Leben. Wie viele Zivilisten unter den Opfern sind, sei unklar. Vertreter Russlands und der Ukraine machten sich gegenseitig für die Explosion in Melitopol verantwortlich. Reuters konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Auf russischer Seite ist von sechs Toten die Rede
Melitopol liegt in der Provinz Saporischschja und war eine der ersten Städte nach dem Einmarsch Russlands am 24. Februar, die unter russische Kontrolle geriet. Die Region Donezk wird bereits seit 2014 von prorussischen Rebellen beherrscht.
Sechs Menschen seien bei der Explosion getötet worden und sechs verletzt worden, schrieb der von Russland eingesetzte Bürgermeister von Donezk, Alexej Kulemsin, auf dem Kurznachrichtendienst Telegram am Donnerstag. Das ukrainische Militär beschieße das Zentrum der Stadt.
Von Freitag bis Dienstag (23. bis 27. September) sollen in Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja Volksabstimmungen über einen Betritt zu Russland abgehalten werden. Die vier Provinzen machen etwa 15 Prozent des ukrainischen Territoriums aus. Die Ukraine und der Westen haben bereits erklärt, dass die Referenden illegal seien und sie die Ergebnisse nicht anerkennen werden.
- Nachrichtenagentur Reuters