Zufallsfund in Schleswig-Holstein Arbeiter entdecken 2.000 Jahre alte Urnen
Bei Bauarbeiten in Schleswig-Holstein sind Dutzende vergrabene Urnen gefunden worden. Sie sollen rund 2.000 Jahre alt sein.
Beim Aushub eines Grabens in Mohrkirch, einer kleinen Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein, sind in den vergangenen Tagen etwa 40 Urnen aus Ton geborgen worden, die um die 2.000 Jahre alt sein sollen. Außerdem seien Grabbeigaben entdeckt worden, teilten Vertreter des Archäologischen Landesamtes und des Unternehmens Schleswig-Holstein Netz AG am Fundort – einer Baustelle für ein Hochspannungskabel – mit.
Nicht die ersten Funde
Die Region im Norden Schleswig-Holsteins gilt als ein Zentrum archäologischer Urnenfelder. Insofern sei der Fund "nicht super-ungewöhnlich, aber er spiegelt wider, wo die Menschen gelebt haben", sagte eine Sprecherin des Landesamtes. Sie vermutet eine Siedlung von Germanen. Ob jemals Römer in der Region gewesen seien, sei nicht nachgewiesen, auch wenn dies der römische Historiker Tacitus (um 58 n. Chr bis um 120 n. Chr.) berichtete.
Die acht Meter breite Trasse zwischen Süderbrarup und Sterup führt über archäologische Fundplätze, die dem Archäologischen Landesamt bereits durch Oberflächenfunde bekannt waren.
Neben Urnen auch viele Beigaben gefunden
In der Römischen Kaiserzeit (ca. 0–375 n. Chr.) bestatteten die Menschen ihre Verstorbenen nach der Einäscherung in Urnen. Den Toten wurden Beigaben des alltäglichen Lebens mitgegeben, etwa Trachtbestandteile (Fibeln) oder kleine Geräte wie Spinnwirtel oder Messer. Die getöpferten Urnen wurden teils in kleine Steinkisten oder auch nur auf einem Standstein stehend vergraben. Viele Urnen kamen auch ganz ohne Steinsetzungen in den Boden.
- dpa