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Ägypten: Namenloses Pharao-Grab enthüllt Geheimnisse


Seltenes Zeugnis aus einer dunklen Zeit
Namenloser Pharao sorgt für Sensation


20.03.2025Lesedauer: 2 Min.
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Forscher stoßen in Ägypten auf ein verborgenes Königsgrab aus einer dunklen Epoche der Geschichte. Wer war der namenlose Pharao?

Eine ägyptisch-amerikanische Archäologenmission der University of Pennsylvania hat in der altägyptischen Nekropole Abydos das Grab eines bislang unbekannten Pharaos entdeckt. Er lebte in einer Zeit politischer Instabilität vor rund 3.600 Jahren, wie das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer mitteilte.

Das Grab befindet sich in einer Tiefe von etwa sieben Metern in der Nekropole am Anubis-Berg. Nach Angaben von Joseph Wagner, dem Leiter der Mission in Abydos, erreichte die Kalksteinkammer mit Lehmziegelabdeckung ursprünglich eine Höhe von etwa fünf Metern.

Archäologen entdeckten verblasste Inschriften auf beiden Seiten des Eingangs zur Grabkammer. Die nicht mehr lesbaren Hieroglyphen nannten einst auch den Namen des Königs, der hier bestattet wurde.

Seltenes Zeugniss aus einer dunklen Zeit

Abydos ist eine der ältesten Städte des alten Ägypten und geht auf die Abydos-Dynastie zurück, eine Reihe von Königen, die zwischen 1700 und 1600 v. Chr. Oberägypten regierten.

Mohamed Abdel Badie leitet die Abteilung für ägyptische Altertümer des ägyptischen Supreme Council of Antiquities. Ihm zufolge ist das neu entdeckte Grab viel größer als bisher bekannte Mausoleen der Abydos-Dynastie. Der Name des Besitzers des mysteriösen Grabes sei bislang nicht bekannt, aber es gehöre mit Sicherheit einem der Könige, die vor dem Pharaoh Senebkay regierten, sagte er.

Senebkay wurde durch sein 2014 entdecktes Grab in Abydos bekannt. Er hielt um 1650 v. Chr. einige Jahre Mittelägypten gegen die vorderasiatischen Hyksos-Invasoren.

Mohamed Ismail Khaled, Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer, betonte die Bedeutung des Fundes: "Die Entdeckung des Königsgrabes in Abydos liefert neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Entwicklung der Königsgräber in der Nekropole am Berg Anubis."

Die verlorene Dynastie

Der Friedhof am Fuße des Berges Anubis gilt als einer der bedeutendsten königlichen Friedhöfe der Stadt Abydos. Der Berg ist pyramidenförmig, weshalb König Sesostris III. (1874–1855 v. Chr.) ihn als Ort für sein monumentales Grabmal wählte. Dieses wurde direkt unter der Bergspitze errichtet.

Zahlreiche Könige der 13. Dynastie und später die Herrscher der "Abydos-Dynastie" folgten diesem Beispiel und ließen ihre Gräber in der Wüste nahe dem Berg errichten. Das berühmteste dieser Gräber ist das Grabmal von König Senebkay, das als das älteste verzierte Königsgrab des alten Ägyptens gilt.

Die Entdeckung seines Königsgrabes ist eine der wenigen Spuren der Abydos-Dynastie. Über sie ist nahezu nichts bekannt. Die Zeugnisse sind so rar, dass ihre Existenz lange angezweifelt wurde. Nun legen die Funde nahe, dass die Dynastie etwa 20 Jahre lang über Oberägypten herrschte, bevor die Pharaonen die Kontrolle über Nordägypten an die mysteriösen Hyksos verloren. Diese ausländischen Könige herrschten etwa von 1648 bis 1550 v. Chr. über Ägypten. Die angegebenen Zeiten schwanken etwas, aber dem ägyptischen Geschichtsschreiber Manetho zufolge bildeten die Hyksos-Könige die 15. und 16. Dynastie.

Verwendete Quellen
  • Bietak, Manfred: "Hyksos." In: Kathryn A. Bard (Hrsg.): Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt. Routledge, London 1999.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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