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Unwetter: Starkregen und Überschwemmungen in diesen Regionen erwartet


Unwetter über Europa
Wetterdienst warnt vor "Gefahr für Leib und Leben"

Von t-online, lma

Aktualisiert am 12.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Wetterkarten zeigen, in welchen Regionen Dauerregen und Hochwasser drohen. (Quelle: t-online)
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Eine Kaltfront trifft Europa und bringt massive Unwetter mit sich. Diese Regionen könnte es schwer treffen. Ein Überblick.

Eine Regenfront zieht über Zentraleuropa hinweg. Experten warnen bereits seit Tagen vor massiven Regenfällen mit großen Regenmengen.

Teilweise werden bis zu 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet. t-online zeigt, für welche Regionen die Warnungen gelten, und ordnet die Warnungen ein.

Welche Regionen sind in Deutschland betroffen?

Eine Kaltfront, die sich über der norwegischen See gebildet hat, trifft auf die Alpen. Dahinter strömt kühle Meeresluft aus nördlicheren Breiten nach Deutschland, wie der Wetterdienst wetter.com schreibt. Die Kaltfront bringt am Donnerstag vorwiegend an den östlichen Alpen Dauerregen. Für das Berchtesgadener Land werden Regenmengen von bis zu 40 Liter pro Quadratmeter erwartet. Der Niederschlag soll innerhalb von 18 Stunden fallen, wie es vom Deutschen Wetterdienst (DWD) heißt.

Was bedeutet 1 Millimeter Niederschlag?

Niederschlag wird in Millimetern (mm) gemessen. Das hat folgenden Hintergrund: Verteilt man einen Liter Wasser gleichmäßig auf einer Fläche von einem Quadratmeter, entsteht eine Wasserschicht, die einen Millimeter hoch ist.
Ein Beispiel: Fallen 100 Liter pro Quadratmeter, beträgt die Niederschlagshöhe 100 mm.

Die Hochphase der Niederschlagsserie wird in Deutschland jedoch für Samstag erwartet. Im Zentrum werden auch hier die östlichen Alpen stehen. In den am stärksten betroffenen Gebieten werden bis zum Sonntag rund 120 Liter pro Quadratmeter erwartet. Der Deutsche Wetterdienst warnt hier bereits vor einer extremen Unwetterlage. Es sei zudem nicht ausgeschlossen, dass sich diese in der kommenden Woche fortsetzt.

Der Bund gab für den Zeitraum von Donnerstag bis Samstag Warnungen heraus. In der amtlichen Unwetterwarnung wird vor "Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen/Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden" gewarnt. Die Meldung betrifft das österreichisch-deutsche Grenzgebiet zwischen Garmisch-Partenkirchen und Bad Füssing sowie das Grenzgebiet zu Tschechien zwischen Bad Kötzting und Grainet. Sie wurde über verschiedene Warnsysteme wie Katwarn verschickt. Bürger sollen "vorbeugend Hochwasser-Schutzmaßnahmen treffen und bei drohender/bereits bestehender Überflutung Keller sofort verlassen", heißt es in der Warnung.

Wo ist das Epizentrum der Unwetterfront?

In den Nachbarländern von Deutschland gelten bereits höhere Warnstufen. Für den Norden von Österreich wird bereits bis Dienstag vor Starkregen gewarnt. Teilweise werden hier bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet, erklärte die nationale Wetter- und Klimainstitution Österreichs, "GeoSphere Austria".

In den Hochgebirgen soll es bis zu 1,5 Meter Neuschnee geben. Teilweise kann es aber auch unterhalb von 1.000 Metern Höhe schneien. Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten wird aufgerufen, die Anweisungen der Behörden im Blick zu behalten und diesen Folge zu leisten. Es wird vor Überschwemmungen gewarnt.

Am stärksten dürften Tschechien und der Südwesten von Polen von der Unwetterlage betroffen sein, wie die Karte des europäischen Wetterwarndienstes Meteoalarm zeigt. Die Warnungen sind auch für diesen Bereich bis Dienstag in Kraft. Für Teile von Tschechien gilt die höchstmögliche Extremwetter-Warnstufe, hier werden über 100 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden erwartet.

So wahrscheinlich sind Überschwemmungen

Der Wetterdienst der Tschechischen Republik warnt für die Osthälfte des Landes vor Gefahren extremen Ausmaßes. Für viele der betroffenen Regionen wird vor Überschwemmungen gewarnt. Laut der Einschätzung der Meteorologen liegt die Gefahr für Überschwemmungen bei einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent – das ist die höchste Gefahrenstufe.

Video | Expertin warnt: In diesen Regionen drohen Dauerregen und Hochwasser
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Quelle: t-online

Die Intensität der Überschwemmungen wird ebenfalls im höchstmöglichen Bereich angesiedelt und als "extrem" beschrieben. Die Warnungen sind hier bis Sonntag aktiv, Niederschlagsmengen werden mit bis zu 250 Litern pro Quadratmetern angegeben.

In Polen wird vor "sehr schnellen und gefährlichen Anstiegen der Wasserstände" gewarnt, wie es vom staatlichen Wetterdienst IMGW heißt. Zwischen Freitag und Sonntag könnten teilweise Hochwassersituationen auftreten, heißt es weiter. Für die Regionen Oppeln und große Teile von Niederschlesien wurde die höchste Warnstufe (3) ausgerufen. Die Warnung vor Starkregen gilt bis Montag.

Bereits ab Donnerstagmittag gilt für Wielkopolskie, Niederschlesien und Oppeln die höchste Hochwasserwarnstufe. Es wird erwartet, dass die Oderzuflüsse die Hochwassergrenze übersteigen werden. Für die kommenden Tage werden außerdem Warnungen für die Regionen Łódź, Schlesien, Kleinpolen, Heiligkreuz, Masowien und Karpatenvorland erwartet.

Was bedeuten die Niederschlagsmengen?

Wie gefährlich sind eigentlich 100 Liter Regen pro Quadratmeter? Als Anhaltspunkt gilt seit dem Sommer 2021 die Ahrtal-Katastrophe. Damals starben mehr als 180 Menschen infolge der Fluten. Dort fielen in kurzer Zeit bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter.

Für den Deutschen Wetterdienst wird Regen als extremes Unwetter eingeordnet, wenn mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde oder über 60 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden erwartet werden.

Wie gravierend die Auswirkungen von Starkregenereignissen sind, hängt aber auch mit weiteren Faktoren zusammen. Treten diese Phänomene, wie aktuell für Polen prognostiziert, in ausgetrockneten Gebieten auf, dann werden Überschwemmungen wahrscheinlicher. Denn der ausgetrocknete Boden kann die Wassermassen nicht in ausreichendem Maße aufnehmen.

Verwendete Quellen
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