Schwere Unwetter in einigen Bundesländern Hunderte Notrufe und überflutete Keller im Norden
Nach schweren Unwettern sind in einigen Städten und Gemeinden ganze Straßen überflutet. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.
In mehreren Regionen Deutschlands hat es heftig geregnet. Es wurden Überschwemmungen gemeldet.
In Bremen meldete die Feuerwehr am Mittwochabend mehr als 400 Einsatzlagen, die "nacheinander abgearbeitet werden", wie es auf der Plattform X hieß. 13 Freiwillige Feuerwehren seien neben den hauptamtlichen Helfern alarmiert worden und ausgerückt. Binnen einer Stunde hat es so viel geregnet wie sonst in einem gesamten Monat. Bei einem heftigen Unwetter mit Starkregen seien innerhalb einer Stunde rund 60 Liter Regen pro Quadratmeter heruntergekommen.
Alle verfügbaren Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren sowie des THW seien im Unwettereinsatz. Die Berufsfeuerwehr konzentrierte sich auf die Sicherstellung des Grundschutzes in der Stadt. In der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle wurden alle Einsatzleitplätze besetzt, um das hohe Notrufaufkommen zu bewältigen. Die Öffentlichkeit wurde über verschiedene Kanäle aufgerufen, den Notruf 112 nur in dringenden Fällen zu wählen.
Notaufnahme in Oldenburg überspült
Im niedersächsischen Oldenburg standen innerhalb weniger Minuten zahlreiche Straßen unter Wasser, berichtete die "Nordwest Zeitung". Auch Senken und Unterführungen sollen vollgelaufen sein. Die Kanalisation habe zudem die Menge an Wasser nicht aufnehmen können. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband erklärte, dass in 15 Minuten zwölf Liter pro Quadratmeter fielen.
Laut NDR hat das Unwetter für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr gesorgt. Viele Bäume seien umgestürzt und Keller vollgelaufen. In der Notaufnahme des evangelischen Krankenhauses soll es einen Wasserbruch gegeben haben, so der NDR weiter. Bei der "Nordwest Zeitung" hieß es, dass die Notaufnahme überspült wurde. Diese musste daraufhin geschlossen werden.
Mehrere Verletzte auf Schiff – Hütte weggeweht
Bei einem Unwetter in Hamburg sind auf einem Schiff im Stadtteil Moorfleet sechs Menschen verletzt worden. "Eine selbst gebaute Holzhütte wurde von einer festgemachten Schute geweht", sagte ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. In der Hütte hätten sich mehrere Menschen befunden. Vier Personen seien mittelschwer verletzt, zwei leicht.
"Eine Person, die sich noch in der Holzhütte befand, musste mittels Motorsäge befreit werden", sagte der Sprecher über den Einsatz am Holzhafenufer. Ansonsten wurden nach Angaben der Feuerwehr nur wenige wetterbedingte Einsätze verzeichnet.
Wegen des Unwetters mit zahlreichen Blitzen musste auch die Show von Sänger Ronan Keating beim Stadtpark Open Air abgesagt werden, wie die Karsten Jahnke Konzertdirektion mitteilte.
Kräftige Gewitter und Unwetter wüteten seit den Nachmittagsstunden auch im südlichen Niedersachsen. Besonders betroffen waren die Ortschaften Hahausen, Ödishausen und Bodenstein.
Schlamm ergoss sich über die Straßen und Ortschaften, vielerorts waren die Feuerwehren im Einsatz. Sie öffneten Gullys, damit das Wasser abfließen kann. Anwohner hatten Sandsäcke an ihren Einfahrten angebracht. Autofahrer wurden von überfluteten Straßen überrascht: Das Wasser stand teilweise bis zur Motorhaube.
Baum blockiert Autobahn
Nach Angaben der "Kreiszeitung" ist ein Baum auf die A27 zwischen den Anschlussstellen Achim-Ost und Langwedel gestützt. Die Fahrbahn sei in Richtung Süden blockiert. Auch der Bahnverkehr, allen voran rund um Bremen, sei beeinträchtigt.
Auch in Bayern lief das Wasser über. Der BR berichtete, dass eine "massive Gewitterfront" die Region um Eichstätt getroffen hat, vor allem Pfünz in der Gemeinde Walting und das benachbarte Hofstetten in der Gemeinde Hitzhofen. Es gebe auch erste Schadensberichte. Demnach fielen über 100 Liter Regen pro Quadratmeter.
Die Temperatur sank von 31 auf elf Grad, so der BR. Ein Feuerwehrauto sei in den Fluten stecken geblieben. Betroffen seien auch die Bereiche Fränkische Alb und Frankenwald.
- nwzonline.de: "Starkregen setzt Oldenburgs Straßen unter Wasser" (kostenpflichtig)
- merkur.de: "Unwetter verwandeln Straßen in Bayern in Flüsse – Feuerwehrfahrzeug bleibt in Fluten stecken"