Rekordtemperaturen Hitzewelle: Urlaubsländer betroffen
An der Ägais erreicht die Hitze jetzt ihren Höhepunkt. Das Wahrzeichen von Athen wird sogar geschlossen.
Seit drei Tagen kämpfen Griechenland und die Türkei mit einer intensiven Hitzewelle, die das Leben der Einwohner stark beeinträchtigt. Erwartet werden Temperaturen bis zu 45 Grad in Mittelgriechenland und auf der Halbinsel Peloponnes, wie das griechische Wetteramt am Donnerstag mitteilte. "Es wird der schwierigste Tag dieser Hitzewelle sein", sagte ein Sprecher des Amtes im Rundfunk. Schon morgens gegen 9 Uhr wurden in Athen 33 Grad gemessen.
Die extremen Temperaturen haben bereits dazu geführt, dass die Akropolis, das Wahrzeichen Athens, am Mittwoch während der heißen Mittagsstunden geschlossen wurde. Das griechische Kulturministerium hat darüber hinaus beschlossen, alle antiken Stätten im Großraum Athen zwischen 12 und 17 Uhr zu schließen. Auch Sehenswürdigkeiten auf Kreta, dem Peloponnes oder den Kykladen schlossen während der heißesten Stunden des Tages. Andere weltberühmte Stätten wie Delphi, Olympia oder Knossos blieben laut Kulturministerium hingegen den ganzen Tag über geöffnet.
Ebenso sind Kindergärten und Volksschulen in mehreren Regionen den zweiten Tag in Folge geschlossen. Viele Menschen arbeiten angesichts dieser Hitze von zu Hause aus; insbesondere im Bausektor wurde nahezu keine Arbeit verrichtet. Mediziner raten älteren oder kranken Menschen dazu, in ihren Häusern zu bleiben.
"Leider ist die Klimakrise schon da"
Andere sehen sich gezwungen, zu arbeiten: "Wir haben keine Wahl, wir müssen arbeiten, vor allem jetzt zu Beginn der Tourismus-Saison", sagt Restaurantbetreiberin Elisaveth Robou. Die Wirtin, die in ihrem Lokal in der Athener Altstadt Souvlaki, die traditionellen griechischen Fleischspieße, serviert, hat einige Vorkehrungen getroffen. In ihrem Restaurant stehen mehrere Ventilatoren und die Mitarbeiter sollen regelmäßig Pause machen. "Dieses Jahr fängt die Hitze früher an und es zeichnet sich eine schwierige Saison ab", sagt Robou, während in der Nähe vor einem Kiosk mit Postkarten und Andenken Touristen sich für eine Flasche Wasser anstellen.
Ausgerechnet in der heißesten Zeit im Jahr zu arbeiten, sei nicht leicht, schildert die Wirtin. "Aber leider ist die Klimakrise schon da." Robou stellt sich entsprechend darauf ein, dass es in den kommenden Jahren eher noch anstrengender wird.
"Diese Hitzewelle wird in die Geschichte eingehen", sagte der Meteorologe Panagiotis Giannopoulos im öffentlich-rechtlichen Sender ERT. "Das ist das erste Mal, dass sie so früh kommt." Dabei ist das Mittelmeerland Hitzewellen durchaus gewöhnt. Und seit dem Jahr 2000 gab es laut Giannopoulos auch schon mehrere im Juni – "aber keine vor dem 15. Juni".
Auch türkische Küste betroffen
Auch an der türkischen Ägäisküste stiegen die Temperaturen am Morgen schnell an und überschritten bereits die 30-Grad-Marke. In der westtürkischen Provinz Aydin wurde laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch ein Rekordwert von 44,6 Grad erreicht. Dies war der heißeste Junitag in der Provinz seit 1938.
Es gibt jedoch Hoffnung auf ein Ende der Hitzewelle: Laut den Wetterbehörden beider Länder sollen die Temperaturen zum Wochenende hin signifikant fallen. Erwartet wird Regen im Norden Griechenlands ab Freitag, gefolgt von kühlenden Nordwinden. Allerdings warnt der griechische Zivilschutz, dass mit dem Wind auch eine erhöhte Brandgefahr einhergeht.
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- Nachrichtenagentur dpa