Regionen im Überblick So schwer trifft das Winterchaos auf Deutschland
In vielen Regionen Deutschlands sorgt das Winterwetter mit Glatteis für Unfälle. t-online gibt einen Überblick, was bisher passiert ist.
Der Verkehr in Deutschland leidet unter dem hereinbrechenden Winter. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) liegen die Temperaturen am Dienstag zwischen null und minus zwei Grad, bis zu zehn Zentimeter Neuschnee sind möglich. Insgesamt herrsche erhöhte Glättegefahr. Ab Mittwoch sollen die Temperaturen dann wieder deutlich über null steigen. Wie die Lage in den verschiedenen Regionen ist, zeigt diese Übersicht.
Flugverkehr beeinträchtigt
Am Flughafen München ist der Flugbetrieb wegen des Eisregens am Dienstagvormittag ausgesetzt worden. Das hat auch Auswirkungen auf den Betrieb am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER). Die Lufthansa hat für Dienstag alle elf Flüge vom BER nach München gestrichen. Das geht aus einer Auflistung der Abflüge auf der Website des Flughafens hervor. Die zwölf geplanten Landungen von Flügen aus München fallen demnach ebenfalls aus.
Eisregen in Bayern führt zu Verkehrsbehinderungen
Der DWD rechnet vor allem im Süden und Osten Bayerns auch in den kommenden Nächten mit Gefahr durch gefrierenden Regen und Glätte. "Das Thema wird uns in den nächsten Tagen weiterhin beschäftigen", sagte ein DWD-Meteorologe am Dienstag. Vor allem nachts steige das Risiko durch glatte Straßen und Gehwege, auch weil immer wieder Niederschläge in Form von Regen und Schnee erwartet würden.
Alle Flächen seien vereist. Auf der Autobahn 99 kam es nach Angaben eines Polizeisprechers zu mehreren Unfällen zwischen den Anschlussstellen München-Nord und München-Süd. Eine Sperrung in beide Richtungen sei eingerichtet, die Zahl der beteiligten Fahrzeuge und der Verletzten war zunächst unklar. Auf den Straßen in Niederbayern und Schwaben hingegen soll es keine größeren Einschränkungen geben.
Viele Menschen im Süden Bayerns müssen zudem länger als üblich auf Pakete und Briefe warten. Am Wochenende hätten Post und DHL in München keine Briefe und Pakete zustellen können, teilte die DHL Group am Dienstag mit. Weil kaum Züge und Busse fuhren, hätten viele Mitarbeiter darüber hinaus nicht zur Arbeit kommen können. Deshalb würden sich Briefe und Pakete in manchen Verteilzentren immer noch stauen. Diese Mengen könnten "erst in den kommenden Tagen abgebaut werden", teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Mehr zum Wetter in Bayern lesen Sie hier.
Tödlicher Unfall in Sachsen
Im Erzgebirge in Sachsen ist ein Schüler bei einem Verkehrsunfall mit einem Schulbus ums Leben gekommen. Einer Sprecherin der Polizei in Chemnitz zufolge stieß der Bus mit einem Winterdienstfahrzeug zusammen und prallte anschließend gegen einen Baum. Mehr dazu lesen Sie hier.
Behinderungen und Unfälle in Hessen
Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelhessen sprach von zahlreichen Unfällen, die sich fast im gesamten Einzugsgebiet ereignet hätten. Details zur Schwere könnten noch nicht genannt werden. Betroffen war auch das Rhein-Main-Gebiet. So habe auf der Bundesstraße 455 ein querstehender Lastwagen zwischen dem Wiesbadener Stadtteil Naurod und Niedernhausen den Verkehr blockiert, sagte eine Polizeisprecherin. Ebenfalls witterungsbedingt sei zudem nahe Kelkheim ein Kranfahrzeug auf einer Landesstraße umgestürzt, dabei sei der Fahrer verletzt worden.
Ein Unfall mit sechs beteiligten Autos ereignete sich auf einer Landesstraße zwischen Schwalbach und Bad Soden am Taunus (Main-Taunus-Kreis). Eine Autofahrerin geriet dabei in den Gegenverkehr, als das Heck ihres Wagens ausbrach. Sie stieß mit einem entgegenkommenden Auto zusammen, auf das vier weitere Pkw auffuhren. Die Autofahrerin wurde schwer verletzt, ein Mitfahrer erlitt ebenfalls Verletzungen. Die Insassen der anderen beteiligten Wagen wurden teils leicht verletzt. Bei weiteren Unfällen blieb es meist bei Blechschäden.
Kaum Unfälle in Nordrhein-Westfalen, keine im Norden
In Nordrhein-Westfalen fällt in den kommenden Tagen mehr Regen als Schnee. Am Dienstag steigen die Temperaturen auf zwei Grad in Ostwestfalen und auf bis zu sieben Grad im Rheinland, wie der DWD in Essen mitteilte. Im Osten von Nordrhein-Westfalen kam es laut Polizei zudem im Berufsverkehr wegen glatter Straßen zu ein paar Unfällen.
Die Verkehrslage im Norden Deutschlands ist in der Nacht von Montag auf Dienstag ruhig geblieben. Die Polizeisprecher der Lagezentren in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern konnten am Dienstagmorgen von keinerlei Glätteunfällen berichten. In den meisten Regionen im Norden funktioniere der Winterdienst im Vergleich zu vergangenen Jahren erstaunlich gut, hieß es.
Auch Niedersachsen blieb in der Nacht und am frühen Morgen weitgehend verschont. In einigen Regionen habe es Glätteunfälle gegeben – vor allem im Raum Oldenburg mit zehn Unfallmeldungen am Morgen. Es sei jedoch nur zu Blechschäden gekommen, wie die Sprecher der Polizei mitteilte.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP