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Wetter in Deutschland: Kälte und Dauerregen – was ist nur mit dem Sommer los?


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Nach verregnetem Hochsommer
Experte verrät: So warm wird es diesen Sommer noch


Aktualisiert am 10.08.2023Lesedauer: 1 Min.
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Was ist mit unserem Sommer los? Ein Meteorologe ordnet die letzten Wochen ein und verrät, ob die sommerlichen Temperaturen noch einmal zurückkommen. (Quelle: t-online)
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Regen und Temperaturen unter 20 Grad: So hatten wir uns den Sommer nicht vorgestellt. Ein Experte ordnet das ein und kommt zu einem überraschenden Schluss.

Wenn wir an die Monate Juli und August denken, kommen uns Bilder von Spaziergängen im sonnigen Park oder Tagesausflügen ins Schwimmbad in den Kopf. Bei Temperaturen von über 30 Grad sind wir dann zwischendurch auf der Suche nach einer Abkühlung.

Doch derzeit sind diese Bilder tatsächlich nur in unserem Kopf. Denn der Übergang von Juli auf August war komplett verregnet. Temperaturen von 15 bis 20 Grad in der Spitze fühlten sich so gar nicht nach Sommer an. Dauerregen, Sturm und Hagel sorgten in zahlreichen Regionen für Chaos.

"Wir sind das nicht mehr gewohnt. Früher war das ein normaler deutscher Sommer", schmunzelt Meteorologe Gernot Schütz von wetter.com. Er ordnet im Interview mit t-online die vergangenen Wochen ein und kommt zu einem überraschenden Ergebnis.

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Meteorologe Gernot Schütz: "Ich versuche schon mal eine Prognose für den kompletten Sommer dieses Jahr zu machen und da vermute ich, dass er durchschnittlich bis leicht zu warm tatsächlich ausfällt."

Hochsommer in Deutschland: Bei Temperaturen um die 30 Grad genießen die Menschen die Sonne, suchen zwischendurch eine Abkühlung im Wasser oder im Schatten. So hatten sich viele den Übergang von Juli auf August vorgestellt.

Doch die Realität sah in den letzten zwei Wochen anders aus: Dauerregen, Hagel, lokale Überschwemmungen, Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad in der Spitze. Und viele fragen sich: Was ist mit unserem Sommer los?

Gernot Schütz: "Wir sind es nicht mehr gewohnt. Früher war das eigentlich ein normaler deutscher Sommer. Und jetzt durch den Klimawandel sind wir eben gewohnt, dass es eben Hitzewellen, Hitzeperioden gibt, die zwar, ich sag mal unter Freizeitaspekten sicherlich vielen gefallen, aber für die Landwirtschaft oder generell für die Natur, auch für die Wälder, ja sehr problematisch waren. Und man muss dazu sagen: Auch in diesem Jahr gab es ja wirklich eine sehr heftige Trockenphase. Die ging von Mitte Mai bis etwa zum 20. Juni, wo es in manchen Teilen Deutschlands ja überhaupt nicht geregnet hat. Da war zwar auch keine extreme Hitze, aber es war zumindest trocken und sonnig. Und da muss man sagen, es ist eigentlich jetzt für die Natur sehr gut, dass der Regen fällt. Das ist natürlich ein bisschen blöd, dass das jetzt genau in die Sommerferien fällt, wo natürlich die meisten frei haben oder Urlaub haben. Und die, die eben nicht wegfahren, sondern in Deutschland bleiben, die leiden jetzt so ein bisschen unter diesem Wetter. Aber insgesamt muss man sagen, ist das eigentlich normal. Und das, was wir aus den letzten Jahren kennen, ist eher das Unnormale in Anführungsstrichen, eben bedingt durch den zunehmenden Einfluss der Klimaerwärmung."

Der Sommer hat für uns dieses Jahr also einfach ein schlechtes Timing, sagt Meteorologe Gernot Schütz von wetter.com. Kommt er denn im August noch mal zurück, der Sommer?

Gernot Schütz: "Er kommt auf jeden Fall zurück: nicht mit extremer Hitze, aber mit Temperaturen durchaus bis 30 Grad, vielleicht auch noch knapp über 30 Grad. Das passiert jetzt schon gegen Ende dieser Woche, so Richtung Freitag. Wobei Samstag wird es schon wieder ein bisschen gewittrig, aber es bleibt auf jeden Fall dann sommerlich warm. Und danach ist es natürlich noch ein bisschen unsicher, wenn wir so weit in die Zukunft schauen. Aber tendenziell haben wir, glaube ich, zumindest was die Temperaturen angeht den Tiefpunkt jetzt durchschritten am vergangenen Wochenende und heute. Das sind möglicherweise die kühlsten Tage des Sommers jetzt dieses Jahr."

Nach Hitze im Juni und Regen Ende Juli kommt Anfang August also doch noch etwas Sommer zu uns. Und der schneidet im Vergleich der letzten Jahre gar nicht so schlecht ab.

Gernot Schütz: "Der August hat ja jetzt erst angefangen, der ist bisher deutlich zu kühl, was aber noch keine wirkliche Aussage darstellt, weil eben erst sieben Tage, also sprich eine Woche um sind. Der Juli war ungefähr durchschnittlich, ein bisschen unterschiedlich zwischen Nord- und Süddeutschland. Aber so im Groben kann man sagen, durchschnittlich von der Temperatur her: im Westen und Norden Deutschlands zu nass, im Osten und Südosten eher sogar leicht zu trocken. Und der Juni war auf jeden Fall auch deutlich zu warm und überall viel zu trocken. Und wenn man dann, auch wenn der August jetzt noch nicht vorbei ist, aber wenn man jetzt eben - ich versuche schon mal eine Prognose für den kompletten Sommer dieses Jahr zu machen - vermute ich, dass er durchschnittlich bis leicht zu warm tatsächlich ausfällt. Und das sogar im Vergleich mit dem aktuellen Klimamittel. Das geht ja von 1991 bis 2020. Das ist noch relativ frisch, weil man eben bis 2020 das andere Klimamittel, das ging von 1961 bis 1990, herangezogen hat. Und da - allein diese zwei Mittelwerte, diese 30 Jahre Unterschied, da ist der Sommer schon über Deutschland gemittelt 1,4 Grad wärmer geworden. Also da sieht man schon die Klimaerwärmung in diesen 30-jährigen Mittelwerten. Und trotzdem, obwohl wir jetzt das wärmeres Klimamittel als Referenz haben, ist trotzdem der Sommer oder wird sehr wahrscheinlich leicht zu warm ausfallen."

Was mit unserem Sommer los ist, wie er im Vergleich der letzten Jahre einzuordnen ist und ob der Sommer in den nächsten Wochen noch einmal wiederkommt, verrät der Experte im Video direkt hier oder oben.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Meteorologe Gernot Schütz vom 07.08.2023
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