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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auf Gelände der Wolfsschanze Skelette in Göring-Haus entdeckt – Ermittlungen
Schaurige Funde in der Wolfsschanze: In Hermann Görings Haus wurden Skelette entdeckt – darunter die Überreste eines Neugeborenen.
Ein deutsch-polnisches Forscherteam hat im früheren Haus des nationalsozialistischen Politikers und Nazi-Kriegsverbrechers Hermann Göring die Skelette mehrerer Menschen ausgegraben. Zuerst berichtete der "Spiegel" über den mysteriösen Fund.
Die Entdeckung auf dem Gelände der sogenannten Wolfsschanze schließt ein Neugeborenes ein. Allen gefundenen Leichen fehlten die Hände und Füße. Die Wolfsschanze, einst Hauptquartier der Nazis im Nordosten Polens, zieht jährlich über 200.000 Besucher an und birgt noch immer Geheimnisse ihrer düsteren Vergangenheit.
Laut Oktavian Bartoszewski, Herausgeber des Magazins "Relikte der Geschichte", reagierte das Team schockiert auf die Funde. Die Forschungsarbeiten, die in Kooperation mit der "Fundacja Latebra" stattfanden, förderten bisher vorrangig Alltagsgegenstände wie Geschirr und Werkzeuge zutage. Die neuesten Entdeckungen unter einem alten Holzfußboden überraschten selbst erfahrene Forscher und Archäologen.
Ermittlungen und Spekulationen um die Toten
Nachdem Jens Hfalek und sein Team auf menschliche Überreste gestoßen waren, informierten sie die lokalen Behörden. Diese fanden keine Anzeichen für ein kürzliches Verbrechen. Die Untersuchungen führten zur Bergung von insgesamt fünf Skeletten, darunter drei Erwachsene, ein Teenager und ein Baby. Bartoszewski spekuliert, dass die Toten möglicherweise nach der Errichtung des Hauses dort abgelegt wurden, obwohl Arbeiter, die in der Zeit Rohre verlegten, die Überreste hätten entdecken müssen.
Besonders bemerkenswert ist, dass keine Kleidungsreste oder persönlichen Gegenstände bei den Skeletten gefunden wurden. Dies deute darauf hin, dass die Toten möglicherweise nackt begraben wurden. Das Fehlen von Händen und Füßen werfe die Frage auf, ob diese sich bereits aufgelöst haben oder die Toten verstümmelt wurden. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen.
Historische Bedeutung der Wolfsschanze
Die Wolfsschanze diente während des Zweiten Weltkriegs als einer der Hauptaufenthaltsorte Hitlers und war Schauplatz des berühmten Attentats vom 20. Juli 1944 durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Das weitläufige Gelände, strategisch günstig in dicht bewaldeter und mooriger Landschaft gelegen, bot natürlichen Schutz vor feindlichen Angriffen. Nach der Evakuierung und den Sprengungen durch die Wehrmacht im Jahr 1945 hat sich das Areal zu einer wichtigen Touristenattraktion entwickelt, die auch viele Hobbyforscher anzieht.
Die schaurige Entdeckung in Görings ehemaligem Haus fügt dem düsteren Erbe der Wolfsschanze eine weitere Facette hinzu und zeigt, dass das Gelände auch mehr als sieben Jahrzehnte nach Kriegsende noch Geheimnisse preisgibt. Bartoszewski dokumentiert die fortlaufenden Forschungen und Ausgrabungen auf seinem YouTube-Kanal "Relikte der Geschichte", um Interessierten Einblicke in die historische Stätte zu bieten.
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- spiegel.de: "Forscher finden Skelette in Görings Haus"