t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaUnglücke

Albanien: Schweres Erdbeben in Albanien – Opferzahlen steigen weiter


Stärke 6,4
Schweres Erdbeben in Albanien – Opferzahlen steigen weiter

Von afp
Aktualisiert am 27.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Bergungsarbeiten an einem eingestürzten Haus in Thumana: Das Beben in Albanien ist laut Experten das schwerste seit 1926.Vergrößern des Bildes
Bergungsarbeiten an einem eingestürzten Haus in Thumana: Das Beben in Albanien ist laut Experten das schwerste seit 1926. (Quelle: Visar Kryeziu/ap)
News folgen

In Albanien hat zuletzt häufiger die Erde gebebt, doch so stark wie am Dienstagmorgen wurde der Balkanstaat seit Jahrzehnten nicht erschüttert. Die Ausläufer waren bis nach Italien zu spüren.

Nach dem schwersten Erdbeben seit Jahrzehnten in Albanien ist die Zahl der Todesopfer auf 23 gestiegen. Das teilte das Verteidigungsministerium am Dienstagabend mit. Die Regierungsstellen gingen darüber hinaus weiterhin von mehr als 600 Verletzten aus.

Das Beben der Stärke 6,4 erschütterte das Land in den frühen Morgenstunden und war in großen Teilen der Balkanregion zu spüren. In der Hafenstadt Durres an der Adriaküste und in Thumana stürzten Gebäude ein. 38 Menschen konnten lebend aus den Trümmern gerettet werden.

Das Erdbeben riss morgens um 03.54 Uhr viele Albaner aus dem Schlaf. Das Zentrum des Bebens lag laut dem Erdbebenzentrum EMSC etwa 34 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Tirana in der Adria.

Hafenstadt Durres am stärksten getroffen

Am schwersten wurde die Umgebung von Durres an der albanischen Adriaküste getroffen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums brach in der Hafenstadt, die auch ein beliebtes Touristenziel ist, ein dreistöckiges Hotel zusammen. Mehrere weitere Gebäude wurden schwer beschädigt. Soldaten, Polizisten und Zivilisten suchten in den Trümmern nach Überlebenden. Eine Reporterin teilte dieses Video aus Durres auf Twitter:

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Schreie aus Trümmerhaufen in Thumana

Die meisten Toten gab es nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Durres und in der nahegelegenen Stadt Thumana, wo ein fünfstöckiges Haus zusammenstürzte. Aus dem Trümmerhaufen waren immer wieder Schreie zu hören. Besorgte Anwohner riefen die Namen ihrer Angehörigen, während ein Bagger Trümmer wegräumte. Ein Überlebender, der über und über mit grauem Staub bedeckt war, wurde auf einer Trage weggebracht.

Der Anwohner Dulejman Kolaveri suchte nach seiner 70 Jahre alten Mutter und seiner kleinen Nichte, die im fünften Stock des Gebäudes gewohnt hatten. "Ich weiß nicht, ob sie tot oder lebendig sind", sagte er mit zitternden Händen. Ein weinender Mann sagte, er vermisse seine Frau und seine Nichte, die während des Erdbebens in dem Haus gewesen seien.

Panik in Albaniens Hauptstadt Tirana

Im nahegelegenen Kurbin kam nach Angaben des Verteidigungsministeriums ein etwa 50 Jahre alter Mann ums Leben, als er in Panik aus einem Gebäude sprang. Ein weiterer Mann starb bei einem Autounfall, als das Erdbeben eine Straße aufriss. Auch in Albaniens Hauptstadt Tirana brach Panik aus, zahlreiche Menschen rannten auf die Straße.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mehr als 600 Verletzte behandelt. Das Verteidigungsministerium schickte 300 Soldaten nach Durres und Thumana, um bei den Rettungsarbeiten zu helfen. Auch 1900 Polizisten waren im Einsatz.

Erschütterung war auf dem gesamten Balkan zu spüren

Die EU-Kommission teilte mit, dass Rettungskräfte aus Italien, Griechenland und Rumänien auf dem Weg seien. Die griechische Feuerwehr schickte nach eigenen Angaben 41 Feuerwehrleute mit einer Spezialausbildung los. Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte seinem albanischen Kollegen Edi Rama die Hilfe zuvor in einem Telefonat zugesagt. Der griechische Außenminister Nikos Dendias wollte noch am Dienstag nach Tirana reisen.

Die Erschütterungen waren Medien- und Augenzeugenberichten zufolge auf der gesamten Balkanhalbinsel zu spüren, unter anderem im bosnischen Sarajevo und in der fast 700 Kilometer entfernten serbischen Stadt Novi Sad.

Stärkstes Erdbeben in der Region seit 1926

Der Erdbebenexperte Rrapo Ormeni sagte, ein so starkes Erdbeben habe sich in der Region zuletzt 1926 ereignet. Die albanischen Behörden sprachen vom stärksten Beben der vergangenen 20 bis 30 Jahre. Dem Erdbebenzentrum EMSC zufolge gab es noch mehrere Nachbeben, darunter eines der Stärke 5,3.

Auch das Auswärtige Amt in Berlin warnte vor möglichen Nachbeben. Deutsche in Albanien sollen sich demnach mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben vertraut machen und bei beschädigten Gebäuden und Brücken vorsichtig sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website