Große Regenmengen Sturm "Barry" setzt Südküste der USA unter Wasser
Tropensturm "Barry" ist in Louisiana auf Land getroffen. Der Wind ist weniger heftig als befürchtet, der Region drohen allerdings schwere Überschwemmungen.
Der Sturm "Barry", der am Samstag die Südküste der USA erreicht hatte, ist zu einem tropischen Tief herabgestuft worden. Das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami teilte am Sonntag (Ortszeit) in Miami mit, "Barry" erreiche inzwischen nur noch Windgeschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Stunde. Das ist ein Wert unterhalb der Schwelle eines Tropensturms.
Der Tropensturm "Barry" hatte die Südküste der USA heimgesucht und unter Wasser gesetzt. Im Bundesstaat Louisiana traf der Sturm am Samstagnachmittag (Ortszeit) nahe der Stadt Intracoastal City westlich von New Orleans auf die Küste, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami mitteilte. Nachdem "Barry" auf dem Weg an Land kurzzeitig die Stärke eines Hurrikans der untersten Kategorie eins angenommen hatte, schwächte er sich danach wieder zu einem Tropensturm ab. Meteorologen gingen davon aus, dass "Barry" auf seinem Weg in das Hinterland weiter an Kraft verliert.
Experten warnten jedoch, die Auswirkungen des Sturms könnten sich erst mit Verzögerung bemerkbar machen, vor allem duch den massiven Regen. Dies sei "erst der Anfang", sagte Louisianas Gouverneur John Bel Edwards. "Das werden noch einige lange Tage für unseren Staat."
Wassermassen gefährlicher als Wind
Meteorologen erwarten große Regenmengen und Überschwemmungen. Am späten Samstagnachmittag wurde wegen der Sturmfluten an der Küste die Evakuierung kleinerer Siedlungen entlang der Küste in der Gemeinde Lafourche angeordnet, während nach örtlichen Medienberichten der Highway 24 geschlossen wurde.
Fachleute mahnten, das Gefährliche an "Barry" sei nicht die Windstärke, sondern es seien die Wassermassen, die der Sturm an Land trage. Der Leiter des Nationalen Hurrikan-Zentrums, Ken Graham, sagte, der Sturm habe sich sehr langsam über das Meer bewegt und auf seinem Weg viel Wasser angesammelt. Er warnte, der Sturm dürfte heftige Niederschläge bringen und könnte zahlreiche Flüsse über die Ufer treten lassen.
117.000 Menschen ohne Strom
Der Sturm sorgte bereits für Stromausfälle: Rund 117.000 Menschen waren am Samstag nach Behördenangaben ohne Elektrizität – die meisten davon in Louisiana. Der Fernsehsender CNN berichtete, in der Stadt Morgan City in Louisiana sei der Strom komplett ausgefallen. Aber auch in den benachbarten Bundesstaaten Texas, Mississippi und Alabama kam es nach offiziellen Angaben zu einzelnen Stromausfällen.
Besonderes Augenmerk lag auf New Orleans. Die Südstaatenmetropole war 2005 vom Hurrikan "Katrina" schwer zerstört worden und hatte Hunderte Tote zu beklagen. Nach andauerndem Regen war es in Teilen der Stadt bereits in den vergangenen Tagen zu Überschwemmungen gekommen. Da jedoch der Mississippi trotz Hochwassers auch mit dem Starkregen noch deutlich unter den Dammkronen blieb, schien die größte Gefahr gebannt, berichtete der Sender CNN. Bürgermeisterin LaToya Cantrell riet den Bewohnern, dennoch auf der Hut zu sein. "Wir sind in New Orleans noch nicht in Sicherheit", sagte sie.
"Barry" bewegt sich nur langsam
Für mehrere gefährdete Bereiche von New Orleans waren vorab Zwangsevakuierungen angeordnet worden. Bewohner des Gebiets außerhalb des Überschwemmungsschutzgürtels der Stadt wurden gebeten, das Gebiet freiwillig zu verlassen. Der Flughafen in New Orleans teilte mit, wegen des Sturms seien für Samstag alle Flüge von oder nach New Orleans gestrichen worden.
"Barry" bewegte sich nur sehr langsam vorwärts. Seine Ankunft an Land hatte sich damit etwas länger hinausgezögert als ursprünglich erwartet. Küstenwache, Feuerwehren und andere Rettungsdienste hatten sich frühzeitig für die Ankunft des Sturms bereit gemacht. Die Nationalgarde von Louisiana aktivierte auf Anweisung von Gouverneur John Bel Edwards rund 3.000 Reservisten, die sich mit Helikoptern sowie Booten und anderen Wasserfahrzeugen an verschiedenen Punkten positionierten.
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US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen in Louisiana vorab aufgerufen, Anweisungen der Katastrophenschutzbehörde Fema und der lokalen Behörden zu befolgen. Für den Bundesstaat wurde ein Notstand ausgerufen. Damit können leichter Bundesmittel und Hilfe aus Washington fließen.
- Nachrichtenagentur dpa