Dichter Nebel schneidet Rückweg ab Vier Vogelkundler geraten im Watt in Not

Vier Wattwanderer suchen eine unbewohnte Insel auf. Dann zieht dichter Nebel auf – mit Sichtweiten unter vier Metern.
Gegen 17.50 Uhr am Dienstagabend hat die Rettungsleitstelle See in Bremen einen Notruf erhalten: Vier Wattwanderer seien auf der unbewohnten Insel Süderoogsand in Not geraten. Die vier Vogelkundler wollten auf der Insel ihre zweiwöchentliche Vogelzählung durchführen. Bei Niedrigwasser wanderten sie von der Insel Pellworm nach Süderoogsand.
Kurz vor der geplanten Wanderung zurück zog plötzlich dichter Seenebel auf – der 15 Kilometer lange Rückweg nach Pellworm durchs Watt wäre zu gefährlich gewesen. Die Seenotretter nahmen sofort Kurs auf die Insel und entdeckten die Vogelforscher über das Radarsystem. An der Westkante des Sandes ließ die Rettungsbesatzung ein nach eigenen Angaben "extrem flach gehendes Arbeitsboot" zu Wasser, um die Wattwanderer zu retten.
"Man kann sehr schnell die Orientierung verlieren"
Da das Meer an der Stelle noch sehr flach war, nahmen die Seenotretter die Forscher in zwei Touren mit – eine Vorsichtsmaßnahme, damit das Boot nicht auf Grund läuft. Alle vier Vogelforscher konnten schließlich sicher und unverletzt an Land gebracht werden.
Laut der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben die Ornithologen in diesem Fall alles richtig gemacht. Ein Sprecher sagte t-online: "Im Seenebel durch das Watt zurückzuwandern, wäre extrem gefährlich gewesen. Man kann sehr schnell die Orientierung verlieren". Die Sichtweite habe nur vier bis fünf Meter betragen. Steigt dann das Wasser schneller als erwartet, kann es zur Katastrophe, dem Ertrinken kommen. Auch solche Fälle habe es schon gegeben, so der Sprecher. In diesem Fall habe es sich aber um erfahrene Wattwanderer gehandelt, die die Route nicht zum ersten Mal gelaufen seien.
- Telefonat mit einem Sprecher der DGzRS
- seenotretter.de: "Im Seenebel: Seenotretter im Einsatz für vier Vogelkundler im Watt vor Süderoogsand"