Schiffsunglück in der Nordsee Flammen auf Öltanker: Diese Meeresvögel sind jetzt bedroht
Auch nachdem das Feuer gelöscht ist, bleiben die Sorgen groß. Giftiges Flugzeugbenzin fließt weiterhin in die Nordsee und bedroht dort lebende Tiere.
Nach dem Zusammenstoß des Containerschiffs "Solong" mit dem Öltanker "Stena Immaculate" vor der britischen Küste am Montagmorgen konnten die Flammen gelöscht werden. 37 Besatzungsmitglieder wurden in Sicherheit gebracht. Nachdem die Suche nach einer vermissten Person eingestellt wurde, geht die britische Regierung mittlerweile vom Tod der Person aus.
Das giftige Kerosin, welches der Tanker geladen hatte, fließt unterdessen weiterhin in die Nordsee. Auf Bildern des britischen Senders BBC war zu sehen, dass auf einer Seite der "Stena Immaculate" ein Loch klaffte. Der von dem US-Schifffahrtsunternehmen Crowley betriebene Öltanker war vom Military Sealift Command des US-Militärs gechartert worden. Das Kommando nutzt Schiffe mit ziviler Besatzung, die Seetransporte für das US-Verteidigungsministerium übernehmen.
Nach der Kollision hatte es laut dem US-Betreiber Crowley "zahlreiche Explosionen" gegeben, auf beiden Schiffen brach Feuer aus. Den Angaben zufolge barst durch den Aufprall ein mit Kerosin gefüllter Tank an Bord, zudem gab es Meldungen über austretendes Öl.
Gefahr für die Tierwelt
Nach Angaben der BBC verbreiten sich die Umwetgifte langsam im Meer und bedrohen Vögel und Meereslebewesen. Die Region vor East Yorkshire ist bekannt für ihre große Meeresvogelpopulation. Die Küste von Yorkshire beherbergt wichtige Seevogelkolonien, darunter Papageientaucher, Tordalken, Basstölpel und Dreizehenmöwen. Viele Vögel versammeln sich dort vor der Küste, um die Brutsaison vorzubereiten. Wohltätigkeitsorganisationen halten sich bereit, um verletzte Vögel und Tiere zu behandeln, die an Land gespült werden.
Noch ist unklar, wie viel Treibstoff tatsächlich aus dem Wrack ausgetreten ist – sicher ist nur, dass ein Teil bereits verbrannt wurde.
Wie stark die Umwelt belastet wird, hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel wie schnell Bakterien den Treibstoff abbauen können oder wie effizient es den Behörden gelingt, die Verschmutzung einzudämmen. Die Größe des Ölteppichs ist entscheidend – ohne genaue Daten lässt sich das Ausmaß der Aufräumarbeiten kaum abschätzen. Doch erste Berichte deuten darauf hin, dass die Folgen noch Wochen oder sogar Monate spürbar sein könnten und die Reinigung Millionen kosten dürfte.
- bbc.com: "BBC News Live" (Englisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa