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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Brände in Kalifornien Hollywood-Schriftzug in Flammen? Das steckt wirklich dahinter
USA: Während Feuerwehrleute weiterhin die Brände in Los Angeles bekämpfen, wimmelt es im Internet von Falschinformationen über die Katastrophe.
Seit mehr als zwei Wochen bekämpfen Einsatzkräfte die heftigen Waldbrände im Großraum Los Angeles (USA). Die Flammen haben Tausende Häuser beschädigt oder zerstört, mindestens 25 Menschenleben gefordert und mehr als 14.000 Hektar Land verbrannt (Stand: 15. Januar 2025).
Während die Brände weiterhin wüten und die Opfer unter den Zerstörungen leiden, verbreiten sich im Internet Falschmeldungen und manipulierte Bilder, die mittels Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Diese Desinformationen erschweren es den Behörden zusätzlich, klare Informationen zu der anhaltenden Katastrophe zu vermitteln.
Fake-Bilder von brennendem Hollywood-Schriftzug
Besonders häufig in den sozialen Netzwerken verbreiten sich derzeit Postings und Videos, die das ikonische Hollywood-Logo am Mount Lee in Flammen zeigen. Einige dieser Bilder sind leicht als Fälschungen zu erkennen, beispielsweise weil der Schriftzug fehlerhaft dargestellt ist. Andere hingegen sind auf den ersten Blick nur schwer als Täuschungen zu identifizieren.
Das Faktencheck-Portal "Mimikama" hat klargestellt: All diese Darstellungen sind falsch. Zwar wüten die Waldbrände in den Hollywood Hills tatsächlich, der berühmte Schriftzug blieb aber unversehrt. Die geteilten Aufnahmen wurden offensichtlich mithilfe von KI oder computergenerierten Bildeffekten erstellt. Einen Hinweis dafür liefere ein Wasserzeichen rechts unten in den Aufnahmen: Dort steht "Grok". "Grok" ist der auf X integrierte KI-Chatbot, mit dem auch Bilder mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt werden können, erklärt "Mimikama".
Auch laut der Notfallkarte der kalifornischen Feuerwehr haben die Brände den Hollywood-Schriftzug nicht erreicht. Zwar brannte es am Sunset Boulevard, allerdings nicht in Hollywood. Zudem bestätigte die gemeinnützige Organisation Hollywood Sign Trust bereits am 9. Januar über Instagram: "Das Hollywood-Zeichen steht weiterhin aufrecht!"
Donald Trump verbreitet Fake News
Auch der designierte US-Präsident Donald Trump mischt bei der Verbreitung von Fake News mit. So behauptete er in einem Tweet vom 9. Januar, ein Mangel an "ordnungsgemäßer Waldpflege" sei für die tödlichen Waldbrände in Kalifornien verantwortlich und bei besserer Forstpflege würde es "nie zu solchen Bränden kommen".
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Zudem gaben Trump sowie einige Social-Media-Nutzer dem demokratischen Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, die Schuld an den tödlichen Bränden in Los Angeles. Sie behaupteten, die Umweltpolitik des Demokraten habe die Gefahr für die Brände ermöglicht, berichtet der Fernsehsender Public Broadcasting Service (PBS).
Um solche Falschinformationen möglichst schnell widerlegen zu können, hat Newsom die Seite "California fire facts" einrichten lassen. Dort wurde auch die Behauptung widerlegt, er habe Wassertanks nicht rechtzeitig auffüllen lassen, weshalb die Hydranten kein Löschwasser mehr lieferten. In Wahrheit wurden die Tanks durch die intensiven Löscharbeiten geleert. Bislang betreffe das drei Wasserreservoirs mit insgesamt rund 11,4 Millionen Litern Wasser, berichtet die österreichische Zeitung "Der Standard".
Das bestätigte auch Mark Gold vom Natural Resources Defense Council und Vorstandsmitglied des Southern California Metropolitan Water District. Er sagte, dass Südkalifornien zwar über große Wasserspeicher verfüge. Doch das örtliche Wassersystem habe versagt, weil die Infrastruktur der Stadt nicht darauf ausgelegt sei, auf ein Feuer dieser Größenordnung zu reagieren, berichtet das amerikanische Faktencheck-Portal "PolitiFact". Die Bekämpfung von Gebäudebränden sei problemlos, nicht jedoch massive Waldbrände in mehreren Stadtteilen.
Falschmeldung: Wasserprobleme wegen Fischen
In einem Beitrag auf der Social-Media-Plattform Truth Social vom 8. Januar machte Trump Newsoms Management für die Wasserprobleme verantwortlich und schrieb, Newsom habe sich geweigert, "schönes, sauberes, frisches Wasser nach Kalifornien fließen zu lassen". Trump begründete dies damit, dass Newsom "wertlose Fische" schützen wollte.
Fakt ist: In seiner ersten Amtszeit wollte Trump mit dem Central Valley Project mehr Wasser an die Bauern im San Joaquin Valley leiten. Unter anderem Newsom verklagte die Trump-Regierung deshalb damals. Seiner Meinung nach sei dadurch der Schutz der Fischarten Königslachs und Delta-Smelt bedroht worden. Hier liegt "PolitiFact" zufolge der Haken in Trumps Logik: Das Central Valley Project versorgt Los Angeles gar nicht mit Wasser – und kann somit nicht mit den Herausforderungen der Brandbekämpfung in Los Angeles in Verbindung gebracht werden.
In den sozialen Medien hatte die Falschmeldung zu Kritik an der Infrastruktur und den städtischen Behörden geführt. Auch viele Prominente waren der Falschmeldung mit den Fischarten auf den Leim gegangen und empörten sich in den sozialen Medien darüber.
- Eigene Recherche
- politifact.org: "Fact-check: Los Angeles fires fuel falsehoods, including by Trump about water management" (Englisch)
- politifact.org: "California’s deadly wildfires "would never happen" with "proper Forest Management" (Englisch)
- pbs.org: "Fact-checking misinformation about the Los Angeles wildfires and California water policy" (Englisch)
- mimikama.org: "Kein Feuer am Hollywood-Schriftzug: Fake-Bilder in sozialen Medien"
- derstandard.de: "Fake News und KI-Bilder: In Kalifornien brennt auch die Wahrheit"
- nbcnews.com: "Gov. Gavin Newsom slams Trump's disinformation about California wildfires" (Englisch)
- fire.ca.gov: "Current Emergency Incidents" (Englisch)
- gavinnewsom.com: "California Fire Facts" (Englisch)
- truthsocial.com: Post von Donald J. Trump @realDonaldTrump (08.01.2025)
- x.com: Post Donald J. Trump @realDonaldTrump (09.01.2025)
- x.com: Post von Governor Newsom Press Office @GovPressOffice (08.01.2025)